Es ist eine Art vorgezogenes Finale im Kampf um den Einzug in den DHB-Pokal: Wenn die Panther am Samstag, 20 Uhr, ihr Heimspiel gegen Oppenweiler gewinnen, sind sie praktisch durch. Verlieren sie dagegen, dann dürften die Baden-Württemberger die besseren Karten haben. Für Spannung im Pantherkäfig ist also gesorgt.
Ein wenig fühlt sich TuS-Coach Martin Wild wie in der amerikanischen Basketball-Profiliga NBA. „Es ist das vierte Spiel in kurzer Zeit gegen den gleichen Gegner“, sagte er. Fast wie in den Playoffs der US-Liga. Die Folge: „Man kennt sich extrem gut“, so Wild. Das mache die Vorbereitung aber nicht unbedingt leichter. Denn natürlich sucht der Panthercoach nach einem Weg, wie er Oppenweiler trotzdem überraschen kann.
Immerhin: Die Bilanz aus den drei Partien in dieser Spielzeit spricht für die Panther: In der 3. Liga gelang zu Hause ein 37:31-Sieg, auswärts mussten sich die Brucker nur knapp mit 25:26 geschlagen geben. Das Pokalhinspiel in Oppenweiler ging dagegen mit 31:29 an die Panther. Und wie schon in der Liga sollen die Punkte im Heimspiel natürlich im Pantherkäfig bleiben.
Wild warnt jedenfalls: „Wenn wir verlieren, ist tatsächlich Oppenweiler in der bessern Position – vor allem, wenn sich die Baden Württemberger dabei auch noch den besseren direkten Vergleich sichern sollten. Denn während die Wild-Truppe seine letzten beiden Pokalspiele auswärts bestreiten muss, hat Oppenweiler noch zwei Heimspiele. Bei einem Panthersieg und einem gleichzeitigen Punktgewinn von Erlangen gegen Horkheim wäre den Bruckern die Pokalteilnahme dagegen nicht mehr zu nehmen.
„Ich denke, wir sind gut vorbereitet“, sagt Wild. Aus den vergangenen beiden Pokalpartien gegen Erlangen und Horkheim habe man noch einiges mitnehmen können, das nun gegen Oppenweiler zum Sieg helfen soll. Allerdings plagen Wild auch Verletzungssorgen. Der Einsatz von Torhüter Louis Oberosler (krank) ist fraglich. Gianni Huber fällt wegen eines drohenden Ermüdungsbruchs für den Rest der Saison aus, Ole Schwagerus wegen einer Knie-OP sogar für das ganze restliche Handballjahr 2022.
Dafür dürfte wohl Stephan Seitz auflaufen. Zwar ist mit Erlangen ausgemacht, dass er während der Pokalrunde sein Zweitspielrecht bei den Franken wahrnimmt. Wild konnte mit Erlangen aber eine Ausnahme aushandeln. „Wenn Erlangen nicht noch Personalprobleme bekommt, sollte Stephan bei uns spielen“, sagt der Panthercoach.
Sollte der kranke Oberosler tatsächlich nicht auflaufen können, werden ihn die Pantherfans nicht mehr in der heimischen Halle in Aktion erleben, Das Torhüter-Talent wird die Brucker in Richtung einer höherklassigen Mannschaft verlassen. Und er ist nicht der einzige. Max Horner zieht es zu Lübeck-Schwartau, Benedikt Hack nach Rimpar und Tim Kaulitz ebenfalls zu einem noch nicht bekannten Bundesliga-Club. Der Abgang von Seitz nach Erlangen und das Karriereende von Kapitän Korbinian Lex stehen schon länger fest. Das scheidende Sextett wird beim Spiel gegen Oppenweiler natürlich gebührend verabschiedet.
Andreas Daschner