Erstmals kehren die Panther nicht mit leeren Händen aus Balingen zurück. Das 30:30 (14:15)-Remis bei der Bundesligareserve von HBW Balingen-Weilstetten könnte sich im Kampf um Platz zwei noch als wichtig herausstellen. Sogar ein Sieg wäre möglich gewesen.
„Für die Tabelle ist es aber fast unerheblich, ob wir einen oder zwei Punkte geholt haben“, sagt Panthercoach Martin Wild. Grund dafür ist, dass der derzeitige Zweite Pfullingen und die Brucker einen ausgeglichenen direkten Vergleich haben, Pfullingen aber das deutlich bessere Torverhältnis. Soll heißen: Auch wenn die Panther mit einem Sieg in Balingen mit Pfullingen gleichgezogen hätten, wären sie nach wie vor Dritter.
Pfullingen muss also so oder so noch einmal Federn lassen. Und da Unentschieden im Handball sehr selten seien, so Wild, wird wohl alles darauf hinauslaufen, dass man auf eine Pleite des aktuellen Tabellenzweiten hoffen muss. Denn die Zahl der Remis könnte sich am vergangenen Spieltag tatsächlich bereits erschöpft haben, denn neben den Panthern teilten sich auch die Pfullinger die Punkte mit Söflingen.
Doch auch wenn Wild es für kaum erheblich hält, dass man den zweiten Punkt in Balingen nicht mitgenommen hat, empfindet er das Endergebnis als ärgerlich. „Wir sind anfangs zwar schwer ins Spiel gekommen und haben zu viele Gegenstöße zugelassen“, sagt der Übungsleiter. Das hat sich in der zweiten Halbzeit aber geändert, nachdem sich die Panther in der Pause darauf eingeschworen hatten, mehr aus ihrem Tank herauszuholen.
Vor allem die Umstellung auf eine defensivere 6:0-Abwehr machte sich bezahlt. „Wir sind von da an einfach kompakter gestanden“, sagt Wild. Und das machte sich auch im Ergebnis bemerkbar. „Es hat alles danach ausgeschaut, als ob wir das Spiel gewinnen könnten“, sagt Wild. Zumal der TuS drei Minuten vor dem Ende noch mit 29:27 führte.
Doch dann folgten gleich vier Fehlwürfe der Panther-Angreifer – und 59 Sekunden vor Schluss lag Balingen plötzlich mit 30:29 vorne. Aber Kreisläufer Tobias Prestele suchte sich den besten Zeitpunkt für sein einziges Tor des Spiels aus. Er glich zum 30:30 aus. Und sogar die Chance zum Siegtreffer hätten die Panther bekommen – wenn sie nicht von einem strittigen Schiedsrichterpfiff ausgebremst worden wären.
„Ich habe da kein Foul gesehen, der Pfiff hat uns die Gegenstoßchance genommen“, sagt Wild. Mehr noch als über die Schiri-Entscheidung ärgere er sich über die vergebenen Chancen. Letztlich schimmerte die Freude über den einen Punkt aber doch noch durch. „Denn wenn wir verloren hätten, wären wir zwei Punkte hinter Pfullingen.“ Dann hätten die Konkurrenten im weiteren Saisonverlauf sogar noch zweimal Federn lassen müssen, damit die Panther noch eine Chance auf Platz zwei haben.
Andreas Daschner