Was für ein Schlussspurt der Panther: Gut drei Minuten vor Ende der Partie hatte Günzburg zum 27:27 ausgeglichen. Doch dann explodierten die Brucker regelrecht. Dank eines 5:0-Laufs feierten sie einen letztlich doch noch deutlichen 32:27 (14:15)-Erfolg im bayerischen Derby.
Kein Wunder, dass Coach Martin Wild am Ende zufrieden war: „Ich muss den Hut vor meinen Jungs ziehen, es war ein gutes Spiel.“ Dabei hatten sich die Panther zunächst mit einer mangelnden Chancenverwertung das Leben selbst schwer gemacht. 3:7 lagen sie nach wenigen Minuten bereits hinten. Doch was dann folgte, nötigte Wild „Riesen-Respekt“ ab.
Der Panthercoach schilderte es so: „Wir haben an unserem Konzept festgehalten, uns klare Torchancen rausgespielt und über weite Strecken eine gute Abwehr gespielt.“ Vor allem der Plan, verstärkt Julian Prause gegen die unangenehme 5:1-Abwehr der Gäste ins Spiel einzubinden, ging voll auf. Immer wieder setzten seine Nebenleute den Kreisläufer gut in Szene, der es mit einer starken Verwertung dankte: Am Ende standen sieben Treffer zu Buche.
Ansonsten waren Eins-gegen-Eins-Situationen das Mittel der Wahl bei den Panthern. „Das sieht nicht immer schön aus und wirkt nach außen abgehackt“, sagte Wild. Doch gegen die Defensive der Günzburger habe man bewusst darauf gesetzt. „Und die Jungs haben das gut gemacht.“ Vor allem Max Horner tat sich dabei hervor und kam trotz angeschlagenem Knie auf zehn Tore.
Dass die Panther noch mit einem Rückstand in die Pause gingen, lag nicht nur am verworfenen Siebenmeter von Felix Kerst in der Schlusssekunde. Vielmehr sorgten die Schiedsrichter mit ihren Pfiffen immer wieder für Unverständnis auf beiden Seiten. „Was da in der ersten Halbzeit gepfiffen wurde, ist nicht zu erklären“, sagt Wild. Das habe das ganze Spiel hektischer gemacht.
Ein Lob sprach der Panthercoach seinen Spielern aus, die trotzdem cool geblieben seien. In der zweiten Halbzeit wurde dann nicht nur die Leistung der Unparteiischen besser, die Panther bekamen auch zunehmend das Spiel in den Griff. „Durch unnötige Fehler haben wir Günzburg zwar nochmal auf ein Unentschieden herankommen lassen“, sagt Wild. Die letzten Minuten seien dann aber sehr konsequent von seiner Mannschaft gespielt worden: „Torhüter Louis Oberosler hat hinten dicht gemacht und wir haben unser Tempospiel durchgezogen.“
Andreas Daschner