Was für ein Ausrufezeichen im Abstiegskampf: Trotz eines Vier-Tore-Rückstands zur Pause feierten die Panther im Vier-Punkte-Duell bei der HSG Konstanz einen wichtigen 33:29 (11:15)-Sieg. Sechs Treffer ins leere Tor brachten die Brucker in Halbzeit zwei auf die Siegerstraße. Damit rückt der TuS den auf Tabellenplatz 16 liegenden Konstanzern bis auf fünf Zähler auf den Pelz.
„Sie sind nicht tot zu kriegen, die Jungs“, sagte der übers ganze Gesicht strahlende Panthercoach Martin Wild nach dem wichtigen Erfolg. „Die Jungs“, das sind natürlich seine Panther, die sich den Sieg mit einer überragenden zweiten Halbzeit hochverdient sicherte. Dabei sah es in den ersten 30 Minuten noch nicht so aus, als ob die Brucker den Hinspielerfolg wiederholen könnten.
Nach einem hektischen Beginn, in dem sich beide Teams Ballverluste und Fehlwürfe leisteten, ging es erst einmal bis zum 7:7 ausgeglichen weiter. Dann schlichen sich wieder Fehler ins Brucker Spiel ein, die in Dormagen noch einen möglichen Punktgewinn gekostet hatten: Offensivfouls, Fehlwürfe und technische Fehler. Konstanz zog bis zur Pause auf 15:11 davon und hätte beinahe noch das 16. Tor erzielt. Doch der starke Michael Luderschmid wehrte den freien Wurf ab.
„In der Kabine kam dann zur Sprache, dass wir unter unseren Möglichkeiten spielen“, sagt Wild. Vor allem beim Kampfeswillen habe man noch eine Schippe drauflegen wollen. „Das ist uns in der zweiten Halbzeit dann zu 100 Prozent gelungen.“
Luderschmid war es auch, der die Aufholjagd nach dem Pausentee einläutete. Die Hausherren setzten nun konstant auf einen siebten Feldspieler. Nach einem Fehlwurf der Gastgeber reagierte Luderschmid blitzschnell und traf zum 12:15 ins verwaiste Tor. Nach diesem Strickmuster sollten noch weitere fünf Tore fallen: Fehler Konstanz, Ballbesitz Bruck, Treffer ins leere Tor. Korbinian Lex tat sich dabei nicht nur durch das eine oder andere Tor hervor, sondern gab einmal mehr den souveränen Abwehrchef.
Der vermeintlich komfortable Vorsprung der Hausherren schmolz zusammen. Erst als der TuS schließlich sogar in Führung ging, brachte HSG-Coach Daniel Eblen keinen siebten Mann mehr. Der TuS hatte sich bis dahin aber so in der Partie festgebissen, dass er sich nicht mehr von der Siegerstraße abbringen ließ.
Am Ende war es einmal mehr Luderschmid, den den entscheidenden Akzent setzt: Beim Stand von 31:29 aus Brucker Sicht parierte er einen Siebenmeter von HSG-Kapitän Tom Wolf – die Vorentscheidung. Wild lobte die Mannschaft für ihre tolle Energieleistung. „Aufgrund der zweiten Halbzeit war der Sieg hochverdient.“
Andreas Daschner