Beinahe hätten sie es wieder getan: In einem begeisternden Handballspiel standen die Panther nach ihren Siegen gegen Gummersbach und Hamburg auch gegen den TuS N-Lübbecke kurz vor einem Punktgewinn. Doch ein Gegentor eine Sekunde vor Schluss riss die Brucker aus allen Träumen. Am Ende mussten sie die Punkte beim 21:22 (12:15) den Nettelstedtern überlassen.
„Fürstenfeldbruck spielt einen extrem guten Handball.“ Dieses Lob von Gästecoach Emir Kurtagic nahm Pantherdompteur Martin Wild nach dem Spiel gerne an. Auch er sprach seiner Mannschaft „einmal mehr Riesenrespekt“ aus. Zählbares in der Tabelle gibt es für die Panther dafür freilich nicht – weil sie trotz ihrer großen Moral nicht belohnt wurden.
Als Johannes Stumpf mit einem Kempa-Trick acht Sekunden vor Schluss auf 21:21 stellte, sah es so aus, als ob die Brucker dem nächsten großen Favoriten einen Punkt abnehmen könnten. Doch dann wurden sie Opfer einer ausgewiesenen Stärke der Lübbecker: der schnellen Mitte. „Vielleicht drei Sekunden zu früh“ sei der Ausgleich gefallen, konstatierte Wild. Denn die Gäste schafften noch einen letzten Angriff, Lutz Heiny traf bei Spielzeit 59:59 zum Sieg für Nettelstedt.
Kurz gab es noch Proteste der Brucker. „Eventuell wurde die schnelle Mitte der Lübbecker nicht ganz korrekt ausgeführt“, sagte Wild. Er gab sich am Ende aber versöhnlich und bescheinigte den beiden Schiedsrichtern Fabian Dietz und Tobias Biehler eine gute Leistung.
Mehr des Lobs hatte er für seine Mannschaft übrig. „Wir haben kaum Durchbruchtore kassiert und über weite Strecken das Nettelstedter Gegenstoßspiel gestoppt.“ Sensationell hätte die Mannschaft aufgespielt und dabei kämpferisch nie aufgesteckt. Vor allem die Abwehrreihen – auch die der Gäste – glänzten in der Partie. Wild zur Leistung seines Bollwerks: „Wir wollen immer unter 25 Gegentoren bleiben.“ Dass das ausgerechnet gegen Nettelstedt passiert, hatte der Übungsleiter so aber wohl nicht erwartet.
Kurtagic adelte die Leistung der Brucker auch mit dem Satz: „Wenn wir nur mit einem Prozent zu wenig Einsatz hier aufgetreten wären, hätten wir uns genau so eine Klatsche abgeholt, wie die anderen Spitzenmannschaften hier auch.“ Eine Aussage eines Trainers, dessen Mannschaft nächste Saison vielleicht in der 1. Bundesliga spielt. Wild fasste den Abend trotz des für die Panther unglücklichen Ausgangs treffend zusammen: „Wir haben ein tolles Handballspiel gesehen.“
Andreas Daschner