Wie bitter war das denn? Fast 50 Minuten lang kontrollierten die Panther ihr erstes Mittwoch-Spiel in der 2. Bundesliga beim Dessau-Roßlauer HV 06. Doch am Ende standen sie beim 24:25 (13:12) doch wieder mit leeren Händen da. Der Lohn für eine bärenstarke Leistung blieb aus.
Zwölf Sekunden und sieben Meter trennten die Panther zumindest von einem Punktgewinn. Die Uhr in der Halle zeigte eine Spielzeit von 59:48 Minuten, als Falk Kolodziej zum Siebenmeter antrat. Doch er scheiterte an Dessau-Roßlaus Torhüter Philip Ambrosius. Die Gastgeber konnten die Restzeit verstreichen lassen, für Pantherdompteur Martin Wild blieb nur die Erkenntnis: „Sport kann sehr ungerecht sein.“
Die Abwehr stand erstmals in dieser Zweitligasaison so, wie sich der TuS-Coach das vorstellt. „Darüber haben wir uns Sicherheit geholt.“ Im Angriff agierten die Panther kaltschnäuzig und hatten in Max Horner und dem letztlich tragischen Helden Falk Kolodziej mit je sechs Toren ihre besten Akteure. „Damit hatten wir Dessau-Roßlau 50 Minuten im Griff“, sagte Wild. Zwischenzeitlich führte der TuS bereits mit vier Toren Vorsprung. „Die Jungs hätten sich mindestens einen Punkt verdient gehabt“, sagt Wild.
Doch am Ende stand die alte Binsenweisheit, dass ein Handballspiel eben 60 Minuten dauert. Den Panthern ging die Kraft aus – auch weil sie mit Yannick Engelmann und Tim Kaulitz zwei Spieler durch rote Karten verloren. Einverstanden war Wild mit diesen und anderen Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns nicht ganz. Bei Engelmanns dritter Zeitstrafe soll ein Wechselfehler vorgelegen haben, bei Kaulitz‘ roter Karte monierte Wild, dass der Pantherspieler bereits seine Verteidigungsposition hatte und sein Gegenspieler einfädelte.
Und auch sonst monierte Wild den einen oder anderen strittigen Pfiff der Unparteiischen. Doch es half alles nichts. Die Ereignisse nahmen ihren Lauf. Seiner Mannschaft wollte Wild dabei keinen Vorwurf machen. „Die Jungs haben alles gegeben, hinten raus haben wir einfach Pech gehabt. Das ist echt bitter.“ Trotzdem wollen die Panther auch nach vier Niederlagen aus vier Saisonspielen nicht aufstecken. Im Gegenteil. Wild kündigt an: „Wir haben einmal mehr gesehen, dass wir mithalten können. Jetzt nehmen wir einen neuen Anlauf.“
Andreas Daschner