Ein Kampf David gegen Goliath wartet auf die Panther, wenn sie am Samstag, 10. Oktober, beim VfL Gummersbach antreten. „Klarer könnten die Rollen kaum verteilt sein“, sagt Coach Martin Wild. Und wer möchte ihm angesichts der Fakten widersprechen?

Auf der einen Seite steht der zwölfmalige Deutsche Meister und fünffache Pokalsieger, der zudem noch auf 13 internationale Titel schauen kann. Bei sämtlichen Experten gilt Gummersbach als Aufstiegsfavorit Nummer eins. Auf der anderen Seite stellen sich die Panther mit dem mit Abstand geringsten Etat der Liga der Mammutaufgabe Klassenerhalt.

Dass es überhaupt zu diesem Duell kommt, hätte vor nicht allzu langer Zeit wohl kaum einer zu träumen gewagt. Vor einem dreiviertel Jahr änderte sich das – auch wenn es damals laut Wild noch ein wenig „Rumspinnen über einen möglichen Aufstieg war“. Neben Hamburg war Gummersbach eines der ersten Spiele, das die Panther im Falle der sportlichen Zweitliga-Qualifikation im Kopf hatten. „Es ist einfach ein geiles Spiel“, sagt Wild.

In Gummersbach treffen die Brucker auf einen Kader, den Wild als das Nonplusultra der Liga ansieht. Mit Alexander Hermann, Raul Santos und Janko Bozovic steht ein österreichisches Nationalspieler-Trio im Kader der Nordrhein-Westfalen. Weitere Legionäre sind der aus Lissabon gekommene Torhüter Diogo Valerio sowie der isländische Kreisläufer Ellidi Vidarsson, der ebenfalls am Kreis agierende Kroate Tin Kontrec.

Aber auch bei den deutschen Spielern finden sich namhafte Akteure: Rechtsaußen Tobias Schröter hielt Gummersbach auch nach dem Abstieg aus der 1. Bundesliga im Jahr 2019 die Treue. Auch Rückraumspieler Robin Haller hat bereits Erstligaerfahrung. Mit Timm Schneider aus Melsungen haben die Gummersbacher zudem einen gestandenen Profi verpflichtet, der auch schon ein Spiel für das Nationalteam in der Vita stehen hat.

Und nicht zuletzt ist da natürlich der Trainer Gudjon Valur Sigurdsson. „Wenn man jemanden als Handball-Legende bezeichnen will, dann sicher ihn“, sagt Wild. Der Isländer blickt auf eine überragende Karriere. Persönlich kennt Wild den früheren Topspieler nicht. „Aber er wird sicher dafür sorgen, dass wir nicht auf einen unmotivierten Gegner treffen.“

Wie das Kaninchen vor der Schlange wollen die Panther aber gegen den vermeintlich übermächtigen Gegner keinesfalls erstarren. In der Videoanalyse des Spiels gegen Eisenach hat Wild jedenfalls einige „richtig gute Momente im Angriff“ gesehen, die er mit nach Gummersbach nehmen will. „Außerdem haben wir gelernt, dass in der 2. Bundesliga ein höheres geistiges Tempo herrscht.“ Soll heißen: Die Panther müssen schneller in die Rückwärtsbewegung umschalten und technische Fehler und Fehlwürfe vermeiden.

Vor allem in der Abwehr wollen die Panther mutiger und aggressiver zu Werke gehen. Gegen Eisenach ist man in der Defensive zu abwartend und vielleicht auch nervös gewesen. „Wir wollen uns diesmal von Anfang an reinbeißen“, kündigt Wild an.

Andreas Daschner

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