Die Panther stehen kurz vor ihrem ersten Spiel der Vereinsgeschichte im deutschen Profi-Handball. Zum Auftakt der 2. Bundesliga 2020/21 am kommenden Samstag, den 3.10.2020 um 19.30 Uhr gastiert der traditionsreiche ThSV Eisenach in der Wittelsbacher Halle.

Die atemberaubende Entwicklung des TuS Fürstenfeldbruck erreicht am Samstag ihren absoluten Höhepunkt. Unsere Aufstiegshelden bestreiten ihr erstes Spiel in der 2.Bundesliga.

Doch zu was sind die Panther in der Lage? Eine Einschätzung fällt schwer. Die Liga ist neu, die Gegner zum großen Teil noch unbekannt. Die Messlatte ist hoch. Und die Ausgangsage ist klar. Die Panther gelten als einzige reine Amateurmannschaft ligaweit als Abstiegskandidat Nummer Eins. Kaum Erfahrung auf diesem Niveau, körperlich werden andere Maßstabe gesetzt werden. Trotzdem gehen die Panther optimistisch in die Saison, weil sie auf ihr Faustpfand bauen. Eine hochmotivierte Mannschaft, die zusammengeblieben und eingespielt ist und nur so vor Tatendrang strotzt. „Und ein bisschen Handballspielen können wir mittlerweile auch.“ (Sebastian Meinzer)

Auf die gewohnte Unterstützung von 1000 Fans müssen die Panther allerdings zu großen Teilen erstmal verzichten. Den behördlichen Auflagen folgend dürfen aktuell lediglich 200 Zuschauer in die Halle. Die Plätze sind mit registrierten Dauerkartenbesitzern bereits gefüllt. Es wird folglich keine Abendkasse geben. Die Verantwortlichen beim TuS weisen auch darauf hin, dass sie angehalten wurden, Ansammlungen an den Scheiben aufzulösen.

(Information für zugelassene Zuschauer)

Zurück zum Sportlichen: Die Mannschaft von Trainer Martin Wild ist weitestgehend gut durch die Vorbereitung gekommen. Kurz vor Ligastart hat dann aber leider doch noch das Verletzungspech zugeschlagen. Alex Leindl wird wahrscheinlich mit einer Oberschenkelzerrung ausfallen. 

Mit  dem ThSV Eisenach kommt direkt ein „dickes Brett“ (Trainer Martin Wild) in den Pantherkäfig. Die Thüringer haben eine große Handball-Tradition. Seit 30 Jahren existiert der professionell geführte Verein in dieser Form. 29 Jahre davon verbrachten die Wartburgstädter dabei in der Ersten oder Zweiten Bundesliga. Der einmalige Ausrutscher mit dem Abstieg in die 3. Liga wurde schnellstmöglich wieder ausgemerzt. Mit ihrem vorhandenen Kader peilen sie eine Platzierung in der oberen Tabellenhälfte an. Mittelfristig soll die Rückkehr in die 1. Bundesliga gelingen. Finanziell spielt der ThSV noch deutlich in einer anderen Liga als der TuS. Während der Woche wurde bekannt, dass der ThSV allein 400.000,- Zuschuss vom Land Thüringern erhält, um die Corona-Krise zu überstehen.

Vergangene Saison landete der ThSV auf Platz 11. Der Anspruch für die aktuelle Saison ist ein höherer. Deswegen haben sie sich auch noch einmal namhaft verstärkt. Mit Rückraum Links Daniel Dicker und Torhüter Thomas Eichberger hat der ThSV zwei österreichische EM-Helden von 2020 von der HSG Graz mit ins Boot geholt. Dazu sorgte vor allem die spektakuläre Verpflichtung des kroatischen Kreisläufers und neuen Abwehrchefs Kristian Beciri von Champions-League Teilnehmer HC PPD Zagreb für Furore. 2019 bei der WM in Deutschland und Dänemark stand er im Kader der kroatischen Nationalmannschaft. Ein besonderes Augenmerk wird sicherlich auch den beiden slowenischen Rückraumspielern Luka Kikanovic (RL), Martin Potisk (RM), Kapitän Alexander Saul (RR) und dem schnellen Mittelmann Jonas Ulshöfer zukommen. Eine weitere große Stärke der Eisenacher sieht Trainer Martin Wild in der kroatische Flügelzange Ante Tokic (RA) und Ivan Snajder (LA). „Sie verteidigen richtig gut. Sehr antizipativ. Und sind ganz starke Gegenstoßspieler.“

Das Spiel wird ab 19.30 Uhr auf Sportdeutschland live übertragen. Kommentiert wird das Auftaktspiel von Jonas Bayer und Co-Kommentator Markus Winkler.

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