– Balinger Bundesliganachwuchs unterliegt nach temporeichem Spiel mit 35:29 (17:16) Toren –

Trainer Martin Wild hatte sein Team wieder bestens auf die Stärken des Gegners eingestellt. Dazu erinnerte er nochmals an das schnelle Umschalten von Abwehr auf Angriff, was auch zur deutlichen 30:23 Hinspielniederlage führte. Wenn es uns es uns gelingen sollte, die kleinen Fehler zu minimieren und selbst das schnelle Spiel nach vorne umzusetzen, wäre dies eine sehr gute Basis für den nächsten Heimerfolg. Das mit dem schnellen Spiel setzten beide Teams um, so dass die gut 500 Zuschauer schon in den ersten vier Minuten fünf Tore zu sehen bekamen, wobei davon drei auf der Gästeseite bejubelt wurden. Bis zum 7:7 in der 14. Minute verlief das Spiel ausgeglichen, ehe unserem Team in der 20. Minute mit dem 11:8 die erste Dreitoreführung gelang, die auch zu einer Auszeit der Gäste führte. Vorangegangen waren einige prächtige Paraden von Micheal Luderschmid, zu denen auch ein gehaltener Siebenmeter in der 19. Minute gehörte. Insgesamt sollten es an diesem Abend vier werden, die auch zu einem späteren Zeitpunkt noch sehr wichtig für den Spielverlauf waren. Der Vorsprung hielt Stand und konnte bis zur 28. Minute und dem 17:13 sogar auf vier Tore ausgebaut werden. Kurios wurde es in den letzten zweieinhalb Minuten bis zur Pause, die in der langen Handballgeschichte einer gründlichen Recherche im Archiv bedürfte und wir uns sicher sind, dass es diese Situation so oft nicht gab. Die Uhr zeigte die Spielminute 27:31, als Michael Luderschmid das Tor verlassen musste. Beim Gegentreffer zum 17:14 glaubte er gesehen zu haben, dass sich der HBW-Spieler schon im Kreis befunden hätte und monierte dies bei den Schiedsrichtern lautstark. Die verwiesen ihn daraufhin auf die Bank. 20 Sekunden später war es Max Horner, der einen Tempogegenstoß regelwidrig verhindern wollte. Nach weiteren 25 Sekunden musste auch Frederik Hartz auf die Bank, da er angeblich den Balinger Rechtsaußen regelwidrig am Torwurf hinderte. Somit waren es nur noch vier statt sieben Spieler, die standhaft den Vorsprung verteidigten. Das gelang ihnen noch bestens, so dass sie mit dem 17:16 noch einen kleinen Vorsprung in die Halbzeitpause retteten.

In der Halbzeitansprache gab es nur sehr wenig anzusprechen, da alle in der Halle ein gutes und temporeiches Spiel gesehen hatten. Es war die eine und andere Zeitstrafe zu viel, was hätte unterbunden werden können, wenn die Gegenspieler etwas früher attackiert worden wären. Das Tempo sollte weiterhin hochgehalten werden und auch Max Horner wurde in seinen Würfen bestärkt so fortzufahren. Das setzte er auch in der zweiten Halbzeit um und überraschte mit seinen kraftvollen und überraschenden Würfen aus dem „Stand“ die Abwehr und den Torhüter. Mittendrin durfte er sich auch als Spielgestalter versuchen, was ihm auch glückte. Nicht nur seine neun Tore belegen, dass er an diesem Abend einer der Aktivposten des Spieles war. Gleich nach der Halbzeit erhöhte Max Horner auf 18:16, dem Falk Kolodziej das 19:16 folgen ließ. Damit kehrte wieder ein wenig Sicherheit ein, die auch nicht wich, als Balingen innerhalb einer Minute auf 19:18 verkürzen konnte. Die Antwort waren zwei Tore unsererseits. In der 45. Minute führten wir mit 25:20. In der folgenden Auszeit versuchte es der Trainer des HBW mit einer taktischen Variante, in dem er aus dem Abwehrverband einen Spieler herausnahm, der mit einer Art Manndeckung versuchte unseren Spielaufbau zu stören. Das gelang nur kurzfristig. Ein wichtiger Punkt in der zweiten Halbzeit war weiterhin, dass sich die Abwehr als eine Einheit präsentierte, der Michael Luderschmid auch den notwenigen Rückhalt gab. Dazu kam, dass das Tempo der ersten Halbzeit nicht nur gehalten, sondern auch noch erhöht wurde, was von Trainer Martin Wild bei der Pressekonferenz lobend hervorhob. So konnten sich die Württemberger nicht lange über einen Torerfolg freuen, da sie im Gegenzug meist gleich wieder ein Tor hinnehmen mussten. Nutznießer waren auch die Handballfreunde in der Halle, die insgesamt 35 Tore ihrer Panther bejubeln konnten.

In seinem letzten Spiel für den TuS konnte auch Matthias Hild einen Treffer beisteuern und verabschiedete sich nach 46 Spielen und 99 Toren in Richtung Konstanz. Angesichts der personellen Situation hätte es Martin Wild natürlich sehr gerne gesehen, wenn seine zentrale Abwehrfigur noch bis zum Saisonende geblieben wäre, zeigte aber auch Verständnis für die Entscheidung von ihm und wünschte ihm in Konstanz viel Erfolg. Wie wir alle Martin kennen, wird er für die Lücke im Mittelblock, die Korbinian Lex aufgrund seines Bänderanrisses im Knie und Matthias Hild durch seinen Vereinswechsel hinterlassen, eine Lösung finden. Wie die aussehen könnte, wird sich schon nächste Woche beim Tabellendritten Dansenberg zeigen. Groß wird sich die Personalsituation nicht entspannen, da ihm mit Korbinian Lex – vermutlich für den Rest der Saison -, Johannes Stumpf und Yannick Engelmann weiterhin zwei Leistungsträger fehlen werden und es abzuwarten bleibt, wie schnell sich Alexander Leindl nach der langen Verletzungsphase seinem Leistungspotenzial nähern kann.

Angesichts des dicht gedrängten Feldes hinter dem souveränen Spitzenreiter Konstanz war es ein wichtiger und des darf wiederholt werden, ein auch in dieser Höhe verdienter Erfolg auf dem Weg zum angestrebten Saisonziel. Nächste Woche geht es zum Tabellendritten nach Dansenberg, wo auf uns eine ganz schwierige Aufgabe wartet. Dass man dort ebenfalls punkten kann haben Saarlouis, Pforzheim und auch die Rhein-Neckar-Löwen bewiesen, so dass wir trotz der personellen Probleme respektvoll, aber auch durchaus optimistisch nach Rheinland-Pfalz fahren sollten.

Für den TuS spielten:

Tor:     Michael Luderschmid, Markus Winkler, Valentin Hagitte

Matthias Hild (1), Felix Augner, Falk Kolodziej (2), Maximilian Lentner (1), Sebastian Meinzer (6), Felix Kerst, Frederick Hartz (6/2), Julian Prause (7), Max Horner (9), Alexander Horner (3),

 

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