Nach einer erfolgreichen Saison in der Bezirksoberliga, die mit einem tollen zweiten Platz beendet wurde, machten sich 10 Mädels der weiblichen B-Jugend des TuS FFB über das lange Osterwochenende auf den Weg nach Prag um an der 25. Auflage des Prague Handball Cup teilzunehmen.
Auf Grund des bekannt hochkarätigen Teilnehmerfeldes mit insgesamt 500 Teams aus 26 europäischen Ländern + Teams aus dem Libanon und Honkong war für die Mädels von vorneherein klar: Es geht vor allem um das olympische Prinzip „Dabeisein ist alles“, um das Erlebnis eines internationalen Sportereignis und einer wunderbaren Stadt.
Am Karfreitag standen die ersten Vorrundenspiele auf dem Programm. Um 6:30 war Frühstück angesagt und der Troß machte sich dann auf den Weg zur Halle von Loko Vrsovice. Die Halle entpuppte sich als Traglufthalle über einem Tartanplatz.
Als erster Gegner standen die Ungarinnen von Szigetszentmiklos NKSE auf dem Plan. Bevor unsere Mädels sich versahen und sich einigermaßen an das ungewohnt geharzte Spielgerät gewöhnt hatten, lagen sie schon mit 0:5 im Hintertreffen. Mit der Zeit wurden sie sicherer und es ging mit 2:6 in die Halbzeit. Der Beginn der zweiten Halbzeit verlief dann ausgeglichen, eine Resultatverbesserung gelang aber nicht, auch weil zuviele freie Würfe harzbedingt verworfen wurden. In den letzten Minuten schlug dann die Stunde der stämmigen Rückraum-Mitte der Ungarinnen die mit ihren ansatzlosen Schlagwürfen das Ergebnis aus unserer Sicht zu hoch auf 6:14 erhöhte.
Anschließend konnte das für uns im nachhinein beste Spiel des Turniers beobachtet werden. Die Prager Mädels von Sokol Vrsovice trafen auf die Slowakinnen von UDHK Nitra. Beide Teams zeigten enormes Tempo, tolle Kombinationen und gingen in der Abwehr überhaupt nicht schwesterlich miteinander um. Bemerkenswert: Trotz aller Aggressivität war es nie unfair und eine gefoulte Spielerin stand ohne weiteres Klagen sofort wieder auf und spielte auch sofort weiter.
Das zweite Spiel brachte ein Zusammentreffen mit Viby IF I aus Aarhus in Dänemark. Hier gelang unseren Mädels im ersten Abschnitt gar nichts. Während sie mit der eigenartigen Mischung aus Tartankrümeln auf stark geharztem Ball kämpften, nutzten die Däninen jeden Ballverlust zu einem Tempogegenstoß. Resultat war ein glattes 0:14 zur Pause.
In der zweiten Hälfte änderte sich das Bild nicht großartig – wenigstens gelangen durch Sabi Friedl per 7m und durch einen Gegenstoß über Janina Hoffmann zwei Ehrentreffer. Viby zog seine Gegenstöße aber bis zum Ende durch – am Ende stand dann ein 2:26 auf der Tafel.
Als letztes Spiel am späten Nachmittag dann die Partie gegen Sokol Poruba aus Ostrau. Hier fanden unsere Mädels besser in die Partie auch wenn die Fehlerquote im Angriff immer noch zu hoch war und auch hier eine Vielzahl an Gegenstößen das Ergebnis verhagelte. Es überzeugte vor allem Anna Huber, die sich furchtlos in die Lücken der Abwehr stürzte und so 4 Tore erzielen konnte. Am Ende stand trotz guter kämpferischer Leistung mit dem 9:26 wieder eine klare Niederlage.
Am Samstag ging es dann in Richtung Messegelände am Flughafen. Hier waren in 4 hintereinanderliegenden Hallen insgesamt 6 Handballfelder installiert. Gegner war der Tabellenführer des ersten Spieltags, Sokol Vrsovice aus Prag. Unsere Mädels lieferten hier ihre beste Partie ab und kämpften erbittert gegen die Tschechinnen. Natürlich setzte sich auch hier die Klasse der Heimmannschaft, die in allen Belangen überlegen war, durch. Am Ende stand ein 5:25 auf der Tafel.
Besonders bemerkenswert: In dieser Halle wurden Junior-Schiedsrichter aus dem Förderkader der EHF eingesetzt und die Leistungen in den beobachteten Spielen waren durchwegs stark.
Da bis zum Abendspiel jetzt etwas Luft war machten wir einen kleinen Spaziergang durch die Altstadt und den Ostermarkt auf dem Altädter Ring. Danach begaben wir uns in die größte Halle des Turniers – der Arena Sparta. Hier sollten dann am Montag auch die Finalspiele stattfinden.
Bevor unsere Mädels auf die Platte durften waren die A-Mädels von Forst United mit u.a. unserem Panther #9 Philip Ball als Coach am Werk und wurden entsprechend angefeuert. Gegner im eigenen Spiel waren die bisher ebenfalls stark aufspielenden Slowakinnen aus Nitra. Die Slowakinnen legten los wie die Feuerwehr und nach 7 Minuten war bei einem Spielstand von 0:10 das schlimmste zu befürchten. Wenigstens gelangen Sabi Friedl noch 2 Tore, davon ein spektakulärer Heber, und Lea Huber gelang ihr erstes Tor überhaupt. Mit 3:16 ging es in die zweite Hälfte und unsere Mädels konnten Nitra jetzt häufiger in das gebundene Spiel zwingen und Nitra kam dadurch nicht mehr ganz so leicht zum Erfolg. Trotzdem nutzte auch Nitra gnadenlos bis zum Ende jede Möglichkeit zum Tempogegenstoß und diesmal Stand ein 4:24 auf der Tafel. Aber was ist ein solches Ergebnis schon gegen das Erlebnis in so einer Halle spielen zu können. Mit diesem Ergebnis stand auch der nächste Gegner für die B-Finalrunde fest: Sokol Pisek – ebenfalls aus Tschechien.
So ging es dann am frühen Ostersonntag um 7:30 Richtung Zlicin im äußersten Westen von Prag. Bevor wir an der Reihe waren, konnten wir noch die Mädels vom TV 03 Eibach aus Nürnberg in ihrer Partie gegen die uns bekannten Ungarinnen anfeuern. Mit nur noch 8 Mädels ging es in die eigene Partie gegen Pisek und der Kräfteverlust aus den Vortagen machte sich bemerkbar. Es lief wenig zusammen und nach 10 Minuten lag man schon mit 0:8 zurück. In den nächsten 10 Minuten konnte man aber die Partie bis zum 4:12 dann ausgeglichen gestalten bevor am Ende die Kräfte endgültig schwanden und man sich mit 5:21 geschlagen geben musste. Damit war also der sportliche Teil erledigt.
Nach einer Verschnaufpause gab es noch einen Spaziergang von der Letna-Höhe, mit herrlichem Blick auf die Altstadt und die Moldau-Brücken, über die Josefstadt zur Karlsbrücke. Tagesabschluß war ein leckeres Abendessen beim Italiener und eine Stipvisite auf der Players-Party.
Am letzten Tag, dem Ostermontag, besichtigten wir dann noch die Prager Burganlage und sahen uns die Finalspiele der weiblichen und männlichen B-Jugend-Teams an. In beiden Spielen trafen zwei dänische Teams aufeinander und jedesmal waren die Partien früh zu Gunsten der Teams von Skanderborg Handball entschieden. Damit fehlte es in den Spielen an Spannung und man sah allen Beteiligten das kräftezehrende Programm der letzten Tage an.
Als Fazit bleibt ein einzigartiges Mannschafts-Erlebnis und auch sportlich waren die Mädels davon begeistert sich einmal mit solch hochklassigen Teams messen zu können.
Impressionen der Fahrt sind auf unserer Facebook-Seite zu sehen: