Spitzenspiel hält was es versprach
– Spiel mit zwei unterschiedlichen Hälften und einem letztlich verdienten 30:28 (15:8) Erfolg über die HaSpo Bayreuth –
Es war ein Spiel, das all das bot, was man von einem Spitzenspiel in der Bayernliga erwarten durfte und den besonderen Reiz am Handball ausmacht. War es in der ersten Halbzeit unser Team, das das Spiel bestimmte und den Gegner nicht zur Entfaltung kommen ließ, war es in der zweiten Halbzeit Bayreuth, das mit einer offensiveren Abwehr und schnell vorgetragenen Angriffen zeigte, dass im Handball ein Zehntorerückstand noch kein Grund zur Resignation sein muss und es zu Recht als Tabellenführer angereist war.
Nicht nur, weil es eines der wenigen Spitzenspiele war, die es in Fürstenfeldbruck zu sehen gab, sondern vermutlich auch die hohe Pokalniederlage in Bayreuth weckte bei rund 800 Zuschauern das Interesse an diesem Spiel, die ihr Kommen wahrlich nicht bereuen mussten.
Von Beginn an knüpfte unser Team an die Abwehrleistung an, die Basis des Erfolges in Haunstetten war. Nach dem 1:1 nach wenigen Minuten fand der Bayreuther Angriff in der von Alexander Raff wieder bestens organisierten Abwehr keine Lücke mehr und musste oft wegen des drohenden passiven Spiels seine Angriffe abschließen. Wenn der Ball dennoch auf’s Brucker Gehäuse kam, stand dort Martin Wagner. So stand es nach zehn Minuten 4:1 und nach 20 Minuten 13:4. Nichts war zu sehen von dem besten Angriff der Liga. Nach dem 15:5 dachten wohl schon viele an einen Kantersieg und die Mannschaft verabschiedete sich gedanklich wohl ein paar Minuten zu früh in die Halbzeitpause. So trübten die letzten drei Minuten vor der Halbzeit, in denen wir noch drei Gegentreffer hinnehmen mussten, ein wenig die bis dahin gezeigte beste Saisonleistung. Trotz dieser drei Gegentreffer und einem beruhigenden 15:8 Halbzeitstand stand für die meisten der Besucher der Sieger schon fest. Dies auch unter dem Gesichtspunkt, dass unser Team einige so genannte 100%ige Torchancen nicht verwertete und Bayreuth mit dem Halbzeitstand noch „gut“ bedient war. Dass die in der ersten Halbzeit gezeigte Leistung so nicht wiederholt werden konnte, war vielen klar. Zumal Bayreuth nicht Tabellenführer der Bayernliga wäre, wenn es auf die in der ersten Halbzeit gezeigte Leistung keine Antwort hätte.
Da die Oberfranken nichts mehr zu verlieren hatten, setzten sie in der zweiten Halbzeit auf eine offensivere Abwehr und hatten damit Erfolg. Dies auch aus dem Grund, weil unser Team zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht so konzentriert agierte, wie dies noch zu Beginn des Spieles der Fall war. In der Abwehr taten sich plötzlich Lücken auf, die in der ersten Halbzeit noch nicht vorhanden waren und im Angriff häuften sich die Abspielfehler. Dies nutzten die Gäste und verkürzten bis zur 40. Minute auf 18:15, was Trainer Wiggerl Hofmann zu einer Auszeit veranlasste. Jetzt ließ sich der Tabellenführer aber nicht mehr abschütteln und blieb dran, so dass sich ein packendes Spiel entwickelte, das beim 21:20 noch zu kippen drohte. In dieser Phase zeigte unser Team aber Kämpferqualitäten und vergrößerte den Abstand wieder auf 23:20. Leider konnte Martin Wagner seiner Abwehr auch nicht mehr so helfen, wie dies noch in der 1. Halbzeit der Fall war, weshalb er Mitte der zweiten Halbzeit dies Simon Wicha überließ. Der konnte zunächst auch wenig ausrichten, steigerte sich aber von Minute zu Minute und knüpfte in der entscheidenden Phase des Spieles an die in Haunstetten gezeigte Leistung an. Das waren die Paraden in den letzten vier Minuten des Spieles, die wir wegen mehrerer Zeitstrafen ständig in Unterzahl bestreiten mussten. Aufbauend auf den Rückhalt von Simon Wicha zeigte die Mannschaft, angeführt von Martin Wild und Hendrik Pleines, im Angriff nochmals ihre Klasse und erzielte in Unterzahl immer wieder ein Tor, so dass Bayreuth nie mehr näher als auf zwei Tore herankam.
Obwohl das Spiel schon entschieden war hielt Simon Wicha zum Schluss noch einen Siebenmeter, so dass sein Team mit den zahlreichen TuS Fans einen knappen, aber insgesamt verdienten 30:28 Erfolg feiern konnte.
Nach diesem Erfolg haben wir Bayreuth von der Tabellenspitze abgelöst und müssen die in den letzten beiden Spielen gezeigten Leistungen jetzt bestätigen. Das wird schon am kommenden Wochenende der Fall sein, wenn der starke Aufsteiger aus Auerbach zum ersten Rückrundenspiel in der Wittelsbacher Halle antritt. Gegen eine ähnlich offensiv ausgerichtete Abwehr wie die von Bayreuth und einem quirligen Angriff wird unser Team wieder sehr konzentriert agieren müssen, wenn sie nicht schon nach dem ersten Spiel der Rückrunde wieder in die Verfolgerrolle schlüpfen will. Gegen Auerbach wird es ein nicht minder interessantes Spiel, so dass sich ein Besuch am Samstag, 23.01.2010, 19:30 Uhr, wieder lohnt.
Für den TuS spielten:
Martin Wagner, Simon Wicha (Tor)
Philipp Schmittner (3), Martin Wild (5), Hendrik Pleines (4), Thomas Stanglmair (1), Korbinian Sparn (4), Alexander Raff (8/4), Christian Schott, Sebastian Huhn, Heiko Sasgen (1), Hannes Degenhardt, Tobias Prestele (4), Bastian Klug