Beim vierten Gastauftritt unserer BOL-Mädels bezog man die dritte vermeidbare Niederlage. Trotz einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit musste man sich Memmingen letztendlich mit 14:15 geschlagen geben.

Grund für diese Niederlage war vor allem die total verkorkste erste Halbzeit. Schwor man sich vor dem Spiel noch mit dem Motto „Alle rennen“ ein, galt für die ersten 25 Minuten eher die Parole „Alle pennen“. In der Abwehr fehlte es fast überall an Einsatzwille, Konzentration und Entschlossenheit, so dass Memmingen ohne großen Aufwand  immer wieder zu leichten Toren kam. Vor allem das Verschieben oder gegenseitige Aushelfen klappte nur in Ausnahmefällen. Solche blieben leider auch das Vortragen der Schnellen Mitte oder sonstigen Tempospiels. Kurz gesagt offenbarte sich das komplette Desaster an dem nicht vorhandenen Zug zum Tor. Als logische Folge ging es mit einem 5:9 Rückstand in die Pause.

Nach einer relativ schleppenden Anfangsphase entwickelte sich die zweite Halbzeit bald zu einem richtigen Handballspiel, welches diese Bezeichnung dann auch verdient hat. Sowohl im Angriff als auch in der Abwehr riefen die meisten der Mädels jetzt endlich ihr Potential ab. Vorne erarbeiteten sich vor allem zwei Spielerinnen ein Sonderlob. Zum einen Barbara Schwojer, die sich in einem Spiel, wo es für einen Kreis nicht viel zu holen gab total in den Dienst der Mannschaft stellte und immer wieder für Lücken in der sehr defensiven Abwehr der Gastgeber sorgte (die leider noch zu selten genutzt wurden). Zum anderen Julia Braumiller, die langsam endlich anfängt Kapital aus ihrer Wurfgewalt zu schöpfen und so seit langem mal wieder doppelt aus der Fernwurfzone erfolgreich war. In der Abwehr stimmte immer noch nicht alles, aber es wurde um jeden Zentimeter gekämpft. So konnte man nun den größten Fortschritt zum Auftritt vor 2 Wochen in Eichenau erkennen: das Team schenkte das Spiel nicht einfach her sondern zeigte Charakter und Moral und kämpfte sich immer wieder heran. Das ‚AUFGEBEN‘ nun nicht mehr zum Vokabular der weiblichen B-Jugend gehört zeigte vor allem die Schlussphase des Spiels. Nachdem man sich schon auf 10:8 herangearbeitet hatte gelang es dem TV nochmal auf 13:9 davon zu ziehen. Als wäre nichts passiert startete man eine erneute Aufholjagd und verkürzte eine Minute vor Schluss per Siebenmeter (!) auf ein Tor. Spätestens ab jetzt wollte jede Spielerin egal wie noch wenigstens einen Punkt holen. Alex Kandler nahm ihre dritte 2-Minuten-Strafe in Kauf, um eine durchgebrochene Gegenspielerin noch am komplett freien Torwurf zu hindern und selbst als der fällige Strafwurf den Memmingern 30 Sekunden vor Schluss einen 2-Tore-Vorsprung verschaffte schlug man postum mit dem Anschlusstreffer zurück. Leider gelang es in der verbleibenden Zeit nicht mehr in Ballbesitz zu gelangen, so dass man sich am Ende doch mit 14:15 geschlagen geben musste.

Trotz der bitteren Niederlage wartet man nicht ohne Hoffnungen auf die lange Fahrt nach Immenstadt nächstes Wochenende. So zeigten sich selbst in dieser jungen Saison schon wieder einige Fortschritte. Neben dem Obengenannten sticht hier vor allem die, im Gegensatz zum Saisonstart, stark verbesserte Siebenmeter-Verwertung heraus. Gelingt es unseren Mädels nun auch endlich wieder konsequenter das Tempospiel aufzuziehen, dürfte der zweite Auswärtssieg auf jeden Fall möglich sein!

Tore: Julia Braumiller (4), Barbara Schwojer (-/4), Theresa Lettermeier (3), Alessa Rauch (1/2)

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