Das Spiel hat einen Helden: Philip Stumpf gleicht in der letzten (60.) Minute mit einem spektakulären Freiwurftor an der gegnerischen Abwehrkette vorbei zum 28:28 aus und rettet damit den Bruckern einen Punkt, der schon verloren zu sein schien.
Ansonsten ein Spiel der Sensationen: Sensationell hohe Spannung für die Zuschauer, Coaches und Spieler durch ein sehr wechselfälliges Spielmit einer sensationell schlechten Trefferverwertung bei den Klosterstädtern; sensationell schlechte Abwehrleistung und sensationell große Nervosität bei den sog. Führungsspielern, die den Weg in’s Tor einfach nicht finden wollten.
In der ersten Halbzeit zeigte sich bereits nach Spielanpfiff, dass das Brucker Team aus seiner Vorstellung letzter Woche in Großwallstadt wenig gelernt hat. Mit nervösem, umständlichen Spiel begann man gegen einen Gegner, den man eigentlich gut kennt und einzuschätzen gelernt haben müßte. Die ersten 6 Minuten verliefen noch ziemlich ausgeglichen, vor allem weil die Chancenauswertung auf Seiten von Fürstenfeldbruck katastrophal war. Eine schnelle Auszeit von Coach Klaus Schmid führte in der Folge nicht zum gewünschten Ruck, der durch die Mannschaft gehen sollte. Die Gäste immer besser in’s Spiel und setzten das Brucker Team zunehmend unter Druck. Nach 20 Minuten führten die Friedberger verdient mit 4 Toren; Die Brucker schützen bauten den Friedberger Torhüter regel recht auf. So summierte sich die Anzahl von Fehlwürfen immerhin auf 14 vergebene Chancen in der ersten Halbzeit, die dann letztendlich mit einem 15:15 ausgeglichen beendet wurde. Mit mehr Motivation ging es in die zweite Halbzeit und zwischendurch blitzte bei dem einen oder anderen sogar so etwas wie Spielwitz und Souveränität auf, was zu einer 19:17 Führung für das Team von Klaus Schmid führte. Aber schnell vergaßen die Spieler wieder, was sie eigentlich können und beherrschen und ließen die Gäste aus Friedberg wieder Tor für Tor aufholen, bis das Spiel in der 42. Minute wieder ausgeglichen war. Dann starteten die Friedberger erneut durch, gingen mit einem 24 : 23 in Führung. Gianni Göttler, der erst kurz vor Spielende eingewechselt wurde, platzierte in der 59. Minute aus flachem Winkel von rechtsaussen den Ball eiskalt im kurzen Eck und damit schien das Unentschieden klar. Aber nicht mit dieser Abwehr, der es nicht gelang, den letzten Angriff Friedberg´s abzublocken und gegen den Rückraumwurf war auch Alfons Ludwig chancenlos, es stand 27:28. 20 Sekunden vor Spielende starteten nochmals die Brucker einen Angriff, der durch zwei Fouls hintereinander gestoppt werden sollte. In der 60. Minute Freiwurf durch Philip Stumpf: Mit einem Direktwurf links an der Abwehrmauer und dem Torwart vorbei – Ausgleich zum 28:28 und ein Held ward geboren – zumindest für den heutigen Tag. Was bleibt? Ein spannendes, engagiertes aber technisch eher schwaches Spiel. Einerseits sind die Jungs von Klaus Schmid eine kampfstarke Truppe, die sich auch von einem 4-Tore Rückstand nicht abschrecken läßt, andererseits geben einzelne Spieler nach Ballverlust auf, resignieren und bleiben stehen, was nicht akzeptabel ist. Die Mannschaft muss schleunigst wieder zu schnellen, kompromisslos schnörkellosen Handball zurückfinden. Auch dann wird aber das durchaus starke Team aus Erlangen am nächsten Wochenende eine große Herausforderung.

Peter Schweinsteiger

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