Hoch gehandelt und tief gefallen, so könnte man den Saisonstart der A-Jugend der TuS Handballer bezeichnen. Bereits die Leistung gegen den TSV Friedberg rief im Umfeld der Mannschaft Ernüchterung hervor. Nach dem 34:26-Debakel beim HC-Erlangen dürfte wohl der letzte der Youngster auf dem harten Boden der Tatsachen angekommen sein.

Die Ausgangslage war eindeutig. Nur ein Erfolg in der Uni-Stadt konnte einen kapitalen Fehlstart in die Bayernliga Saison verhindern. Bereits beim Aufwärmen bekamen die Hoffnungen einen kleinen Dämpfer. Pascal Müller trat unglücklich auf einen Ball und zog sich eine Bänderverletzung zu, die seinen Einsatz unmöglich machte. Dennoch sollte die Breite des Brucker Kaders diesen Ausfall kompensieren können.

Wer dachte er sieht ein bis in die Haarspitzen motiviertes und engagiertes Team auflaufen, der wurde nur in den ersten 3 Minuten bestätigt, oder er musste sich Mannschaft aus Erlangen anschauen. Der Brucker Angriff agierte einfalls- und konzeptlos gegen die äußerst aggressive Deckung der Heimmannschaft. Wurde dann doch eine Torchance herausgespielt wurde diese kläglich vergeben oder der TuS scheiterte am hervorragenden Erlanger Torhüter. Leichte Ballverluste im Angriff ermöglichten den Erlangern wiederholt Torerfolge über den direkten Gegenstoß, da das Rückzugsverhalten der Gäste einer Ausflugsgesellschaft glich.
Eine frühe Auszeit beim Stande von 10:6 für die Gastgeber und zahlreiche Wechsel verpufften wirkungslos. In der Bruckner Abwehr wurde emotionslos dem Treiben des Erlanger Angriffs zu geschaut, diesem aber auf keinem Fall das Torewerfen erschwert. Das Halbzeitergebnis von 18:11 für die UniStädter war die logische Konsequenz. In der Pause versuchte Trainer Klaus Schmid von seiner Mannschaft mehr Kampfgeist und Einsatz einzufordern.

Die ersten beiden Spielminuten ließen ein Aufbäumen erhoffen. Schnell verkürzten die Klosterstäder auf 5 Tore. Doch es blieb nicht mehr als ein Strohfeuer. Geradezu stümperhaft wurden die meisten Angriffsbemühungen vorgetragen und nur ganz wenige Torchancen herausgespielt. In keiner Phase hatte man das Gefühl dass sich der TuS gegen die drohende Niederlage als Mannschaft stemmen würde. Der Zwischenstand von 16:26 glich einem Desaster.
Mit 8 Toren unterlag man schließlich auch in der Höhe verdient gegen eine in allen Belangen überlegene Erlanger A-Jugend , die das zeigte, was sich der TuS vorgenommen hatte: Teamgeist, Engagement und Willen. Vielleicht sollte die Mannschaft überlegen, wie sie markigen Worten auch Taten folgen lassen will.

Dennoch gilt es jetzt die Situation zu analysieren und nicht auf einzelne Akteure ein zu dreschen.
Allen Beteiligten ist es ein Rätsel wie die Mannschaft innerhalb von drei Wochen alles vergassen konnte, was sie in den Sommermonaten zu einem erfolgreichen Team gemacht hat. Nur wenn alle an einem Strang ziehen wird sich ein Weg aus diesem Tal der Tränen finden lassen. Hier ist zu allererst die Mannschaft gefordert, aber auch Trainer und Umfeld sollten das Team auf keinen Fall im Stich lassen.

Für den TuS spielten: Lukas Scholze, Alfons Ludwig, Nick Huber, Gianni Göttler, Kilian Schweinsteiger, Markus Hoffmann, Max Lentner, Christian Haller, Stefan Gärtner, Florian Stöcker, Andreas Knorr, Philip Stumpf, Severin, Hagen Ullmann

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