Mit der Leistung seiner Panther bei der 36:40 (17:20)-Niederlage war Coach Martin Wild nicht unzufrieden. „Wir haben im Rahmen der Möglichkeiten alles gegeben“, sagt er. Die Spieler hätten motiviert gespielt und einen großen Kampf abgeliefert. Dass das am Ende nicht reichte, lag vor allem an der fehlenden Kraft des Rumpfkaders.
Schon vor dem Spiel gab es die nächste Hiobsbotschaft für Wild. Tim Ruhwandl hatte sich beim Spiel der Reserve erneut verletzt. Er trat die Reise aber mit an – ebenso wie Jonas Link, Benedikt Kellner und Florian Bernhard, deren Comeback eigentlich erst in ein bis zwei Wochen angedacht war. Nach Ruhwandls Blessur hatte Wild nur noch fünf gesunde Spieler. „Wir hatten also immer mindestens einen Spieler auf dem Feld, der eigentlich noch nicht spielen sollte.“
Die Ausfälle hatten außerdem zur Folge, dass die Panther von ihren üblichen Abläufen abweichen mussten. Die 3-2-1-Abwehr, die in der Vergangenheit gegen Balingen gut funktionierte, war ohne Sebastian Meinzer und Kilian Weigl nicht möglich. Und so hatten die Brucker erst einmal große Probleme mit dem hohen Tempo der Balinger. Erst als Wild auf die 6-0-Abwehr umstellte und zeitweise einen siebten Feldspieler brachte, lief es besser.
„Doch in der zweiten Halbzeit war es dann ein Kraftthema“, sagt Wild. Bei den Bruckern mussten einige Akteure durchspielen – auch weil die Rekonvaleszenten natürlich nicht ihre üblichen Spielminuten auf die Platte bringen konnten. „Balingen ist mit viel Wucht gekommen“, sagt Wild. Damit sind die Hausherren auf 38:31 davongezogen.
Das war die Vorentscheidung, auch wenn die Panther noch einmal eine kleine Aufholjagd starteten. Dahinter stand vor allem Torhüter Felix Müller, der in der Schlussphase Kai Kussmaul ersetzte und fünf astreine Paraden hinlegte. Um das Ruder noch einmal herumzureißen, reichte das aber auch nicht mehr. „Die Jungs müssen sich aber keinen allzu großen Kopf wegen der Niederlage machen“, sagt Wild. Abhaken und aufs Spiel gegen Baden-Baden konzentrieren – das ist jetzt die Devise.
Panther: Vistica, Müller, Kussmaul; Bernhard 1, Ruhwandl, Hlawatsch 10, Kellner 3, Völker 9, Link 2, Pichler 5/3, Riemnschneider 3/1, Meye 3