Das letzte Wiesn-Wochenende hat die Panther einmal mehr ein paar Zuschauer gekostet. Doch die 450 Fans, die den Weg zum Spiel gegen die Balinger Bundesligareserve in den Pantherkäfig gefunden haben, bekamen ein Handball-Feuerwerk serviert, das jede Oktoberfest-Attraktion in den Schatten stellt. Insgesamt fielen 80 Treffer beim 41:39 (20:18)-Erfolg der Panther, die dem bisherigen Spitzenreiter damit die ersten Verlustpunkte in dieser Saison beibrachten.
„Das war ein hochklassiges Spiel, da war wirklich alles drin“, schwärmte Panthercoach Martin Wild nach dem Spiel. Das Besondere dabei: Die Brucker schlugen die Gäste mit den eigenen Waffen: mit jungen Wilden. Weil Jonas Link unter der Woche kaum trainieren konnte und Benedikt Kellner schon nach kurzer Zeit verletzt ausschied, setzte Wild auf eine Rückraumreihe mit Philipp Hlawatsch, Kilian Weigl und Han Völker.
Und der Übungsleiter durfte sich freuen: „Diese Rechnung ging voll auf.“ Han Völker drückte dem Spiel zu Beginn seinen Stempel auf, Weigl und Hlawatsch taten es ihm in der spannungsgeladenen Schlussphase gleich. Dazu zeigte sich auch Florian Bernhard treffsicher und verwandelte alle seine fünf Wurfversuche.
Die Panther starteten mit einer 6-0-Abwhr ins Spiel, die zunächst perfekt funktionierte. Die Folge war eine schnelle 7:2-Führung. Doch dann fand Balingen immer besser ins Spiel. „Wir haben zu schnell den Ausgleich zum 17:17 kassiert“, sagte Wild nach dem Aufbäumen der Gäste. „Aber wir haben uns davon gut erholt.“
Spannend blieb es trotzdem, die Partie wogte wellenartig hin und her – mal mit Vorteilen für die Panther, mal hatte Balingen die Nase vorn. Als fatal hätte sich dabei fast eine zehnminütige Phase in der zweiten Halbzeit erwiesen, als die 6-0-Abwehr plötzlich keinen Zugriff mehr auf die Gegenspieler bekam. Wild reagierte und stellte auf die 3-2-1-Variante mit einem starken Sebastian Meinzer in der offensiven Position um. Und das wurde belohnt.
Die Panther kamen zu Ballgewinnen, die sie postwendend in Tore ummünzen konnten. So drehten sie einen 25:27-Rückstand in eine 31:27-Führung um. „Das war die entscheidende Phase“, analysierte Wild den Spielverlauf. „Da haben wir in beeindruckender Manier das Spiel gedreht.“ In der Schlussphase ließen die Panther sich dann auch von einigen fragwürdigen Pfiffen der Unparteiischen nicht mehr verunsichern und schaukelten den Sieg nach Hause.
Panther: Müller, Kussmaul; Bernhard 5, Hlawatsch 7, Kellner, Meinzer 2, Völker 7, Link 2, Pichler 1, Riemschneider 2, Lühr 3, Meye 4, Günther, 1, Weigl 7/4