Der Plan der Panther für das Spiel in Horkheim war klar: Die Gastgeber dürfen nicht in ihr brandgefährliches Tempospiel kommen. Alleine an der Umsetzung dieses Plans haperte es. „Wir haben Horkheim genau das machen lassen, was sie können“, sagte Coach Martin Wild nach dem Spiel. Die Folge: Als die Horkheimer das erste Mal einen geordneten Spielaufbau benötigten, hatten sie schon drei Gegenstoß-Tore auf dem Konto.
Unkonzentriert und fahrig hätte seine Mannschaft gespielt, so Wild. „Gegen die Rückraumschützen Yannik Polifka und Kevin Bitz waren wir nicht aggressiv genug.“ Und in der Offensive seien die Panther nicht mutig genug aufgetreten. Die Folge war ein hoher Rückstand. Zwar kamen die Brucker rund zehn Minuten vor der Pause besser ins Spiel. Trotzdem ging es mit einem Sechs-Tore-Rückstand in die Kabine.
„In der zweiten Halbzeit haben wir dann aber in anderes Bild abgegeben“, sagt Wild. Die 6:0-Abwehr funktionierte nun. Han Völker setzte in Abwehr und Angriff Akzente. Und auch die jungen Flügelspieler Laurin Günther und Tim Ruhwandl konnten wichtige Erfahrung sammeln. „Wir haben in der zweiten Halbzeit nicht mehr viel zugelassen“, lobte Wild und verweist auf lediglich zwölf Gegentore in den zweiten 30 Minuten.
Die Panther holten Minute für Minute den Rückstand auf. „Wir hatten das Momentum auf unserer Seite“, sagte Wild. Doch dann kassierten die Brucker drei, vier Schiedsrichterpfiffe, die für Aufregung sorgten. Zwei Treffer wurden ihnen wegen Stürmerfouls zurückgepfiffen. „Das haben wir so nicht gesehen“, sagt Wild. Größter Aufreger war ein hartes Foul von Bitz gegen Benedikt Kellner, das mit der roten Karte geahndet wurde (58.). „Damit war Bitz noch gut bedient“, sagt Wild, der beide Fäuste des Horkheimers in Kellners Gesicht gesehen hatte. „Da hätte man auch die blaue Karte geben können.“
Trotz aller Aufregung musste Wild aber auch zugeben, dass seine Mannschaft zu fahrlässig mit den Torchancen umgegangen war. „Wir haben bestimmt zehn freie Würfe liegen lassen.“ Wild Fazit: „Wir haben 20 Minuten schlechten und 40 Minuten guten Handball gespielt.“ Gegen Teams, die der Coach am Ende in der vorderen Tabellenhälfte erwartet, reiche dies einfach nicht. „Wir müssen unsere Leistung einfach mal über 60 Minuten auf die Platte bringen.“
Panther: Müller, Kussmaul; Bernhard 2, Ruhwandl 1, Hlawatsch 2, Kellner 4, Meinzer 4, Völker 2, Link 4, Pichler, Riemschneider 2, Meye 1, Günther 2, Weigl 5/2