Martin Wild stellt sich durchaus auch mal vor seine Panther, wenn es nicht so ganz rund läuft. Nach der Niederlage in Horkheim sah man den Coach aber sauer wie selten. In den 60 Minuten zuvor hatte sein Pantherrudel ein Spiel abgeliefert, das seit Wilds Übernahme vergeblich seinesgleichen sucht. „Ich kann mich nicht an eine Niederlage mit 45 Gegentoren und 17 Toren Differenz erinnern“, sagte Wild. Das Endergebnis: 28:45 (13:21) aus Sicht der Panther.

Horkheim war den Bruckern tatsächlich in allen Belangen überlegen. „Sie waren schneller, waren willensstärker“, sagte Wild über die Spieler aus dem Heilbronner Stadtteil. Bitter und auch irritierend sei die Niederlage für ihn. „Das war peinlich, wir haben die Einstellung vermissen lassen“, so das deutliche Urteil.

Wild verweist auf eine Zahl, die Heilbronns Coach Malte Willms notiert hatte: Lediglich drei technische Fehler hatte sich seine Mannschaft geleistet. „Horkheim hat sich in einen Rausch gespielt“, sagt Wild – woran aber auch das Defensivverhalten der Panther nicht unschuldig war. Denn: „Das zeigt auch, dass wir die Horkheimer nicht zu technischen Fehlern zwingen konnten.“

Lediglich knapp 19 Minuten spielten die Panther mit. Auch weil Torhüter Michael Luderschmid zunächst richtig gut gehalten hat, wie Wild betont. Neuzugang Kai Kussmaul kam später auch noch zu seinem Debüt. Aber in denkbar ungünstiger Situation, so der Panthercoach. Das Spiel war da längst auf die Seite der Horkheimer gekippt, die mit ihrem Tempospiel immer wieder Eins-gegen-eins-Situationen heraufbeschworen. Immerhin konnte sich Kussmaul trotzdem noch mit der einen oder anderen Parade auszeichnen.

Sonst sah Wild nicht viel Positives. Vielleicht noch Sebastian Meinzer, der sich mit acht Toren gegen das Debakel stemmte. „Ansonsten war das ein Griff ins Klo“, fand Wild deutliche Worte für den Auftritt der Panther. „Das ist nicht der Handball, den ich sehen will, und das stinkt mir gewaltig.“ In der kommenden Trainingswoche gilt es daher einiges aufzuarbeiten. „Wir müssen uns hinterfragen, denn so etwas darf uns nicht noch einmal passieren“, sagt Wild. „Das sind wir uns und unseren Fans schuldig.“

Panther: Luderschmid, Müller, Kussmaul; Bernhard 1, Silvestri, Hlawatsch 1, Riesner 4, Kellner 3, Meinzer 8, Kerst 2/1, Link 4, Schell 2, Riemschneider 2/1, Damm 1, Prestele

Andreas Daschner

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