Was war das für ein Krimi, den die knapp 500 Zuschauer im Pantherkäfig zu sehen bekommen haben! Die Panther waren drauf und dran, dem Spitzenreiter und Vorjahresmeister Oppenweiler ein Bein zu stellen. Doch eine unglückliche Schiedsrichter-Entscheidung 18 Sekunden vor Schluss brachte die gesundheitlich angeschlagene Truppe um die Chance auf einen Punktgewinn. Am Ende hieß es 28:29 (12:13) aus Sicht der Brucker.

„Am Ende sind es Kleinigkeiten, die das Spiel entschieden haben“, sagte Panthercoach Martin Wild nach der unglücklichen Niederlage. Tatsächlich war auch der finale Pfiff der Unparteiischen – aufs ganze Spiel gesehen – eine Kleinigkeit. Felix Gorenflo und Frank Mangold hatten die Partie über weite Strecken gut im Griff und hatten nur wenige strittige Pfiffe zu verzeichnen. Doch mit ihrer letzten Entscheidung dürften sie entscheidend ins Spiel eingegriffen haben.

„Ich bin der Meinung, dass unser letzter Angriff falsch gepfiffen wurde“, legte sich Wild fest – und fühlte sich auch durch das Studium der Videoaufzeichnungen bestätigt. „Das war ein Block im Torraum.“ Eigentlich ein Foul, das mit einem Siebenmeter geahndet werden müsste. Stattdessen gab es Ballbesitz für Oppenweiler – und eine Niederlage für die Panther. „Unglücklich“, kommentierte Wild den Pfiff der Unparteiischen.

Zuvor hatten die Zuschauer eine packende Partie gesehen, die eigentlich auch keinen Sieger verdient gehabt hätte. „Es war das erwartet intensive und temporeiche Spiel“, sagte Wild. Die Panther hatten ihren Fokus darauf gelegt, das gefürchtete Tempospiel der Gäste zu unterbinden – mit Erfolg. „Mit der Abwehrarbeit und den Torhütern war ich in der ersten Halbzeit sehr zufrieden“, sagte Wild.

Dabei fehlte nicht nur Tobias Prestele krank. Auch Johannes Stumpf schied nach kurzer Zeit mit einer noch nicht diagnostizierten Schulterverletzung aus. Zwar war die 3-2-1-Abwehr in dieser Partie nur Plan B der Panther, die Wild erklärte. Aber ohne Prestele und Stumpf waren sie dieses Plans weitgehend beraubt.

Nach dem Seitenwechsel bekamen die Brucker immer mehr Probleme, das Angriffsspiel von Oppenweiler einzudämmen. „Und wir haben uns im Angriff zusehend schwer getan“, sagte Wild. Dank Umstellung auf einen 7-6-Angriff blieben die Panther trotzdem dran. „Aber wir hatten wirklich zu kämpfen“, sagte Wild. Und alles schien am Ende doch noch auf einen Punktgewinn rauszulaufen – bis zur ominösen Schiedsrichter-Entscheidung. Wilds Fazit: „Der Sieg von Oppenweiler war verdient – aber irgendwie wäre ein Unentschieden auch verdient gewesen.“

Panther: Allmendinger 1, Bilic; Bernhard 4, Silvestri 1, Hlawatsch 2, Riesner 2, Kellner 5, Meinzer 1, Kerst 4/1, Völker 2, Link, Stumpf 2, Schell, Pichler, Riemschneider 2, Damm 2

Andreas Daschner

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