Die handballlose Zeit ist vorbei: Die Panther starten am Samstag gegen Neuhausen ins neue Jahr 2023. Der Redewendung „im neuen Jahr in alter Frische“ hat für die Mannschaft von Trainer Martin Wild dieses mal eine besondere Bedeutung. Denn der zuletzt personell arg gerupfte Rückraum ist wieder vollzählig. Dafür droht zwei anderen Spielern aber das vorzeitige Saisonende.
Ohne Philipp Hlawatsch (Nasenbeinbruch), Sebastian Meinzer (Schambeinentzündung), Johannes Stumpf (Gehrinerschütterung) und Jonas Link (Zerrung) war das Finale 2022 für die Panther zum Ritt auf der Rasierklinge geworden – und hat auch prompt wichtige Punkte gekostet. Trotzdem starten die Brucker punktgleich mit Oppenweiler und Kornwestheim als Co-Spitzenreiter ins neue Jahr. Und nun kann Wild auch wieder auf das zuletzt verletzte Quartett bauen.
Ganz ohne Sorgenfalten ist der Panthercoach deswegen aber nicht. Denn vor dem Jahresauftaktspiel steht für die Brucker ausgerechnet am Freitag den 13. ein großer OP-Tag an. Nun beginnt das große Zittern, dass das ominöse Datum nicht tatsächlich zum Unglückstag wird. Unters Messer müssen Ivan Bilic und Benedikt Damm. Beiden droht im schlimmsten Fall das vorzeitige Saison-Aus.
Bei Bilic muss der Meniskus repariert werden. Wie lange der junge Torhüter nach seinen bisher sehr überzeugenden Leistungen ausfällt, ist noch nicht klar. Wild nennt einen Zeitraum zwischen fünf Wochen und dem Ende der Saison – je nachdem, wie die OP und die folgenden Genesungstage verlaufen. Damm hat sich im Training den Finger gebrochen. Kein einfacher Bruch, denn die OP wird kompliziert, wie Wild weiß. Auch bei dem Kreisläufer steht das Saison-Aus im Raum.
Ein Fragezeichen steht außerdem hinter Felix Kerst (Zerrung). Noch besteht eine Resthoffnung, dass der Torjäger bis Samstag noch fit wird – aber eben nur eine Resthoffnung. „Ich bin eher skeptisch“, sagt Wild. „Es wird eng.“
Dabei könnte der Panthercoach den pfeilschnellen Flügelspieler am Samstag durchaus brauchen. Denn es ist eine temporeiche Partie zu erwarten. „Neuhausen hat das beste Tempospiel der Liga“, sagt Wild. „Die geben 60 Minuten Vollgas.“ Das Ergebnis: Die Baden-Württemberger haben bislang die meisten Tore im Teilnehmerfeld erzielt: 546 insgesamt, was einen Schnitt von mehr als 34 Treffern pro Partie bedeutet.
Dass die Neuhausener als Elfter trotzdem im Abstiegsstrudel stecken, ist nach Wilds Ansicht dem Verletzungspech zu Saisonbeginn geschuldet. „Aber vor Weihnachten ist Neuhausen wieder gut in Tritt gekommen“, sagt der Panthercoach. Ein Beleg ist für ihn der klare Sieg gegen die Rhein-Neckar Löwen. „Wir sind also gewarnt.“
Neuhausen will den Aufwärtstrend natürlich fortzusetzen. Die Panther wollen nicht nur in der Spitzengruppe bleiben, sondern vielleicht sogar die alleinige Tabellenführung zurückerobern. „Für beide Mannschaften geht es um viel“, sagt Wild. Seine Prognose deshalb: „Ich erwarte ein intensives und temporeiches Handballspiel.“ Spannung für die Fans im Pantherkäfig dürfte also garantiert sein.
Andreas Daschner