Der Ruhm ist schon etwas verblasst: Im Jahr 1968 feierte die SG Leutershausen ihren größten Erfolg: den Deutschen Meistertitel. Zuletzt spielten die Nordbadener nur im Mittelfeld der 3. Liga. Aber jetzt wollen sie wieder angreifen. „Sie haben den Anspruch, in die 2. Bundesliga zurückzukehren“, weiß Panthercoach Martin Wild. Seine Mannschaft will am Samstag ein Stolperstein für die Leutershausener auf dem Weg nach oben werden.

„Ich freue mich auf das Spiel“, sagt Wild über das Duell mit dem Liga-Mitfavoriten. Ein Grund: Es ist ein neuer Gegner, das letzte Duell mit Leutershausen liegt lange zurück. Ein zweiter Grund: „Wir mögen solche Spiele.“ So wie zum Beispiel im Pokal gegen Würzburg oder vergangenes Wochenende bei einem weiteren Drittliga-Mitfavoriten in Oppenweiler. Beide Spiele gewannen die Panther – was natürlich nur ein gutes Omen ist, aber keine Versicherung, dass die Partie gegen Leutershausen zum Selbstläufer wird. Im Gegenteil.

Wild verweist auf den starken Kader der Gäste, bei denen viele auf höherklassige Erfahrung blicken können. Dazu wurden mit Tim Götz, Yassine Meddeb und Robin Haller noch drei hochklassige Rückraumspieler verpflichtet. Vor allem Meddeb und Götz flößen Wild durchaus Respekt ein. „Die können uns Probleme bereiten.“ Meddeb erinnert den Panthercoach von seiner Spielanlage her sogar an Ex-Panther Max Horner – Linkshänder, gut im Duell Mann gegen Mann und ein starker Wurfarm.

Wild weiß aber auch, dass er sich auf seine Abwehr verlassen kann. Das haben die bisherigen Spiele in dieser Saison eindrucksvoll gezeigt. Im Gegenzug bekommen es die Panther aber ebenfalls mit einer soliden Defensive zu tun. „Leutershausen spielt eine defensive 6:0-Abwehr, kann aber auch auf eine unangenehme 5:1-Variante umschalten“, weiß Wild.

Dass die Gäste auf ihrer Homepage angekündigt haben, dass sie in Bruck auf einen siebten Feldspieler setzten könnten, kann laut Wild durchaus eine Finte sein: „Wenn etwas so früh auf der Homepage steht, heißt das nicht, dass es am Spieltag auch passiert.“ Falls doch, sei seine Mannschaft aber vorbereitet. „Wir spielen ja öfter gegen einen siebten Feldspieler. Da ist mir nicht bange.“

Bangen muss Wild dennoch – und zwar um seinen besten Torjäger. Felix Kerst droht krank auszufallen. „Für einen Einsatz wird es eng“, sagt Wild. Tendenz: „Eher nicht.“ Kerst würde einen große Lücke hinterlassen. Er hat in den beiden ersten Saisonpartien 21 Treffer erzielt, was ihn auf Platz eins der Torjägerliste bringt. Sollte er ausfallen, würde voraussichtlich Youngster Marco Silvestri auf Linksaußen auflaufen.

Andreas Daschner

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