mD-Panther beim internationalen Osterturnier in Prag – ein Handballabenteuer voll nachhaltiger Eindrücke
Duschutensilien, warme Bekleidung für Spielpausen und der obligatorische Handball – die Gepäck-Check-Liste für das internationale Osterturnier in Prag ist übersichtlich gewesen im Gegensatz zum Gewusel vor der Realschule in Fürstenfeldbruck am vergangenen Gründonnerstag. Gut gelaunt und aufgeregt wurden hier noch letzte Mitfahrkombinationen abgeändert, gepackte Sporttaschen in größere Autos verstaut und noch ein schnelles Foto aller Turnierspieler gemacht, bevor es hieß „Abfahrt!“ zum Prague Handball Cup 2022.
Es handelt sich um eines der teilnehmerstärksten europäischen Hallenhandball-Turniere für Nachwuchsmannschaften. In diesem Jahr starteten in Prag, nach zwei Jahren coronabedingter Pause, 377 Mannschaften aus 15 Ländern, darunter 24 deutsche Teams. Der TuS Fürstenfeldbruck machte sich mit insgesamt drei Mannschaften (mD, mC und wB) auf den Weg in die tschechische Hauptstadt.
Für fast alle Jungs der männlichen D-Jugend war es die erste Reise zu einem großen internationalen Turnier, entsprechend groß war auch die Aufregung. In der männlichen D-Jugendaltersklasse nahmen neben den D-Panthern noch 55 weitere Mannschaften mit Jahrgang 2009-2010 teil.
Die Anreise gestaltete sich recht kurzweilig, da sich in gefühlt jedem zweiten Auto auf der Strecke bis nach Prag ein Hummel-Pullover am Steuer entdecken ließ und freudig hin und her gewunken wurde. An einem großen Einkaufzentrum war gegen 15 Uhr schließlich der Treffpunkt aller TuS-Teams zur gemeinsamen Anmeldung am Check-In-Point der Veranstaltung. Ausgestattet mit den offiziellen Turnier-Shirts ging es danach in die Unterkunft.
Die Zimmereinteilung für die – von den D-Jungs zu beziehenden – 4er- und 8er-Zimmer hatten die Trainer bereits im Vorfeld erledigt, so kam es erst gar nicht zu leidigen Diskussionen, wer sich mit wem das Schlafgemach teilt. Die restliche freie Zeit bis zum gemeinsamen Abendessen vertrieb sich die mD vergnügt im Pool des Hostels oder beim Billiard spielen.
Am nächsten Morgen, am Karfreitag, startete die D-Jugend mit einem 13:12-Auftakterfolg gegen TJ Lokomotiva Vršovice /CZ in das Turnier. Die anschließenden zwei Spiele gegen die überlegenen TJ Sokol Sokolnice/CZ (11:24) und HSK Legends Šaľa /CZ (12:34) gingen sehr deutlich verloren. Ein langer Turniertag ging um 17:30 Uhr zu Ende, bei dem die Trainer die Jungs mit tröstenden Worten nach den beiden Niederlagen wieder aufbauten. Von jedem guten Gegner lässt sich einiges mitnehmen!
Der Spielplan für Samstag erlaubte am Vormittag bei teils sonnigem Wetter aber eisigem Wind eine kleine Stadtführung mit Handballabteilungsleiter, Michael Schneck. Von der Prager Altstadt mit der astronomischen Uhr des Rathauses über die Karlsbrücke und das jüdische Viertel offenbarte Prag auch den jüngsten Teilnehmern des TuS seine schönsten Seiten. Beim Sightseeing durch die tschechische Hauptstadt durften kulinarische Köstlichkeiten natürlich nicht fehlen und so gab es böhmische Baumstriezel, auf tschechisch „Trdelnik“ genannt, für alle mD-Jungs.
Am Nachmittag griff die männliche D-Jugend in den zweiten Tag der Gruppenphase wieder mit ein. Dabei gewannen die Jungs ihr erstes Spiel gegen Házená Paskov/CZ mit 20:14. Mancher Spieler zeigte sich durch die Buhrufe der jugendlichen Fans der Gegner erst so richtig motiviert weitere Bälle im gegnerischen Tor zu versenken. Insgesamt konnten sich acht TuS-Spieler in die Torschützenliste eintragen. Im zweiten und letzten Gruppenspiel des Tages unterlagen die D-Panther leider gegen Talent Škoda JS Pilsen mit 6:24 deutlich.
In der Nacht auf Sonntag war der Osterhase fleißig im Hostel unterwegs und hatte vor den Zimmertüren der mD-Jungs schokoladige Vertreter seiner Zunft verteilt. Das machte das frühe Aufstehen an diesem Ostersonntag etwas leichter, denn es ging gleich morgens los zur Unterstützung der weiblichen B-Jugend. Ihr letztes Spiel in der K.O.-Runde wurde bereits um 08:15 Uhr angepfiffen. Am Mittag standen für die mD selbst die „Alles-oder-nichts“-Spiele an. Leider mussten die Jungs bei dieser Partie auf einen Mitspieler verzichten, der sich am Abend zuvor wohl einen Magen-Darm-Virus eingefangen hatte. Als Gegner sahen sich die Jungs dem slowakischen Team TJ Strojár Malacky gegenüber. Während die erste Hälfte noch ausgeglichen war (7:8) und alles möglich schien, verlief die zweite Hälfte einseitiger, man musste sich mit 9:18 geschlagen geben und schied im K.O.-System aus dem Turnier aus.
Eine TuS-Mannschaft war aber noch im Handball Cup vertreten und die galt es nun gemeinschaftlich anzufeuern. D-Spieler, Trainer, Betreuer und mitgereiste Eltern machten sich auf zu den mC-K.O.Spielen. Frenetisch feuerten vor allem die D-Jungs ihre älteren Vereinsspieler bis zu deren Ausscheiden im Viertelfinale an. Manche waren so lautstark dabei, dass sie heiser aus der Halle gingen. Abends kamen alle drei TuS-Teams (mD, mC und wB) zu einem geselligen Ausklang in einer Prager Bierstube zusammen, bei Schnitzel mit Kartoffelsalat überwogen bei den Gesprächen eindeutig die positiven und einmaligen Turniererlebnisse.
Vor der Abreise am Ostermontag begab sich ein Großteil der D-Jungs noch in die Finalhalle, die UNYP-Arena, um das Endspiel der männlichen D-Jugend anzuschauen. Ein Team aus Ungarn konnte das Finale in einer beeindruckenden Partie für sich entscheiden.
Der Prague Handball Cup 2022 war eine Herausforderung für die Jungpanther der mD – auf einem so großen Handballturnier gegen Mannschaften aus anderen Ländern zu spielen und sich auf internationalem Niveau zu messen. Es waren vier unvergessliche Tage in Prag, welche die Spieler, die Trainer und die Betreuer noch mehr zusammenwachsen ließ. Voller Eindrücke und neuer Handballerfahrungen im Gepäck machten sich schließlich alle auf die Heimreise.
Mit dabei waren als Spieler: Lasse B., Jannik E., Nils E., Maxi E., Benni G., Björn K., Johannes K., Valentin K., Michael K., Lasse P., Vitus S., Leonhard S., Leo W.
als Trainer: Alex Raff und Niklas Bonfert
sowie als Betreuer: Ulf Bonfert und Kilian Raff
DANKSAGUNG:
Ein herzliches Dankeschön nochmal an Trainer und Betreuer für´s Trocknen von Tränen, Spenden von tröstenden Worten, Beruhigen und Versorgen bei Verletzungen, die Organisation rund um das Thema Verpflegung zwischen den Spielen in Form von Energie-Boostern (Äpfeln und Bananen), Fahrten zu Supermärkten und KFC-Filialen für ein schnelles Mittagessen, die abendlichen Restaurant-Reservierungen, das 22-Uhr-Ritual mit „Einsammeln der Handy´s“, um den Jungs genügend Schlaf zu ermöglichen usw. usw.
