– TuS-Panther werden beim 32:25 (10:12) Erfolg über die TSG Haßloch erst in der zweiten Halbzeit ihrer Favoritenrolle gerecht –
„Wenige technische Fehler, lange und konzentrierte Angriffe und das Konterspiel der Bayern möglichst unterbinden“. Das war die Marschroute der TSG, zu der Mannschaftskapitän im Vorfeld anmerkte „keine Chance gibt es nicht, sei sie noch so klein“. Darin bestärkte unser Team die rheinland-pfälzischen Gäste, da die Panther offensichtlich mehr den „Traum Zweite Liga“ in den Gedanken hatte, als das Spiel.
Bis zum 4:3 in der zehnten Minute verlief das Spiel so, wie es sich die knapp 800 Zuschauer erwartet hatten, ehe die Gäste das Heft in die Hand nahmen. Was sich schon in den ersten Minuten abzeichnete verstärkte sich in den folgenden Minuten, so dass sich Trainer Martin Wild in der 17. Minute gezwungen sah beim 5:8 Zwischenstand eine Auszeit zu nehmen. Der Angriff wirkte zu statisch und die Abwehr bekam den Gästeangriff kaum in den Griff. Wenn nicht Michael Luderschmid seinen Vorderleuten geholfen hätte, wären die Sorgenfalten beim Trainer zur Halbzeit vermutlich größer gewesen. So konnte er der ersten Halbzeit die positive Seite abgewinnen, dass sein Team trotz einer mehr als bescheidenen Leistung nur mit 10:12 im Rückstand lag. Für die zweite Halbzeit forderte er mehr Selbstvertrauen, die sich bietenden Lücken in der TSG-Abwehr konsequenter zu nutzen und auch in der Abwehr ein wenig mehr zuzupacken, was gerade den Kreisspieler betraf.
Der Wunsch des Trainers wurde in der zweiten Halbzeit umgesetzt, ohne dass sich daraus am Rückstand zu den Gästen etwas änderte. Die spielten noch mit der Euphorie der ersten Halbzeit und der Zuversicht, dass sie zum Jahresbeginn beim Tabellenführer für eine große Überraschung sorgen könnten. Die Wende kam zwischen der 35. und 40. Minute, als uns nach dem 14:17 Rückstand sechs Tore in Folge gelangen und die 20:17 Führung. Nach dem Team-Timeout gelang der TSG zwar noch der Anschluss zum 20:19, was aber nichts mehr daran änderte, dass unser Team nun das seinen Fans zeigte, was von ihm erwartet wurde und in den vorangegangen Spielen auch gezeigt hatte. Die Abwehr zeigte sich weiterhin kompakt und Ballgewinne wurden rasch nach vorne getragen und in Tore umgemünzt. Da half es auch nichts, dass es Haßloch mit einem siebten Feldspieler versuchte, was doch zu dem einen und anderen Tor ohne Torhüter führte. Über die Zwischenstände 25:20 in der 48. Minute und der ersten Siebentoreführung (29:22) in der 55. Minute durch Benedikt Hack, der erst in der zweiten Halbzeit zum Einsatz kam, konnte ein verdienter 32:25 Erfolg gefeiert werden. Auch wenn es die Fans gerne anders gesehen hätte, war durch die Leistung in der ersten Halbzeit wenigstens ein wenig Spannung angesagt. Zudem hat die Mannschaft erkannt, dass gegen jedes Team in der Liga eine hundertprozentige Leistung abgerufen werden muss, da die Gegner als Außenseiter nichts zu verlieren haben und nur für eine Überraschung sorgen können. Handballspielen können alle, so dass keine Mannschaft unterschätzt werden darf. Vielleicht war die erste Halbzeit gerade zum richtigen Zeitpunkt der berühmte „Schuss vor den Bug“, damit es auf dem Weg zur ausgegebenen Meisterschaft nicht zum bösen Erwachen kommt.
Die nächste große Herausforderung wartet auf uns am kommenden Wochenende mit dem HC Oppenweiler/Backnang, gegen den wir in der Vorrunde beim knappen 32:29 lange Zeit unsere Mühe hatten. Zusätzlichen Auftrieb vor dem Heimspiel gegen den Tabellenführer dürfte der 28:29 Erfolg beim SVS Kornwestheim geben, was unser Team zur Kenntnis genommen hat und somit die Gastgeber ganz sicher nicht unterschätzen werden.
Es darf noch kurz angemerkt werden, dass das Treffen nach dem Spiel mit aktuellen Sponsoren und möglichen neuen eine sehr große Resonanz hervorrief. Es ist noch ein langer und steiniger Weg, aber alle Verantwortlichen sind zuversichtlich, dass vor den Toren Münchens nach 30 Jahren wieder was Einmaliges geschaffen werden kann. Die Mannschaft mit dem Trainer ist sich bewusst, dass sie sich mit dem ausgegebenen Ziel Meisterschaft und Aufstieg zweite Bundesliga eine sportliche Bürde auferlegt haben und sie jetzt in jedem Spiel die Favoritenrolle innehaben. Angesichts einer überragenden Vorrunde mit überraschenden und überzeugenden Auswärtssiegen hätte es aber eh nicht viele Partien gegeben, in denen es nicht der Fall gewesen wäre.
Den Nachweis einer Spitzenmannschaft kann sie am kommenden Samstag in Oppenweiler liefern.
Tor: Michael Luderschmid, Valentin Hagitte
Gianni Huber, Alexander Leindl (2), Falk Kolodziej (4/1), Johannes Borschel, Korbinian Lex (2), Cedrik Riesner, Sebastian Meinzer (3), Felix Kerst (7/4), Yannick Engelmann (4), Johannes Stumpf (6), Julian Prause, Benedikt Hack (4), Johannes Luderschmid
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