– Clevere Gäste nutzen viele kleine Fehler zu einem nicht unverdienten 30:31 (14:14) Erfolg –

Im Vorfeld des Spieles gegen den letztjährigen Meister war zu lesen, dass die Württemberger ihre Chancen besser nutzen und auch die Fehlerquote reduzieren müssten, wenn sie bei zum Erfolg kommen möchten. Auf die Frage an Trainer Alexander Schurr bei der Pressekonferenz, was vorrangig für den Erfolg ausschlaggebend gewesen wäre, antwortete er, dass er mit der Chancenverwertung zufrieden war, nicht aber mit der Fehlerquote. Die Fehlerquote war auch ein Punkt in der Spielanalyse von Trainer Martin Wild. Dazu kam, dass ihm in der Abwehr, in der sich immer wieder Lücken auftaten die 100%ige Bindung fehlte. Lobend hob er hervor, dass die Abwehr den SVK-Angriff mehrmals ins Zeitspiel brachte und trotzdem einige Tore hinnehmen musste, da es den Gästen mit dem letzten möglichen Pass bzw. Torwurf darin doch noch eine Lücke zu finden. Anerkennen muss man aber auch, dass die Gäste das geschickt zu nutzen wussten.

Warum auf den ersten Erfolg in Pforzheim die erste Heimniederlage gegen Kornwestheim folgte, muss aufgearbeitet werden. Jede Niederlage ist ärgerlich und die gegen ein Spitzenteam der Liga hat gezeigt, dass Erfolge keine Selbstläufer sind.

Die rund 700 Zuschauer sahen von Beginn an ein schnelles und sehr intensiv geführtes Spiel, in dem die sich bietenden Torchancen und Tore im „Sekundentakt“ ergaben. So die Gäste nach gut drei Minuten mit 2:3, ehe Josy Stumpf in der 9. Minute die 6:5 Führung gelang. In der Folgezeit stabilisierten sich die Abwehrreihen und es waren auf beiden Seiten auch technische Fehler zu sehen. Obwohl dies beide Trainer störte, war es in gewisser Weise auch der Spielweise von beiden Mannschaften geschuldet.

Obwohl wir in der 25.Minute noch mit 13:11 in Führung lagen, war dies keineswegs beruhigend, da die Gäste immer wieder auf unsere Fehler lauerten, die die Gäste auch aufgrund einer Zeitstrafe für Korbinian Lex zur 13:14 Führung nutzten. Sebastian Meinzer glückte noch der 14:14 Ausgleich, mit dem beide in die Halbzeitpause gingen. Die erste Halbzeit war nicht nur angesichts des Halbzeitstandes ein Spiel auf Augenhöhe. Trotzdem hätte unser Team mit einem Vorsprung in die Halbzeitpause gehen können, dass sie die besseren Torchancen besaß, diese aber leider nicht nutzen konnte.

Trotz der ausgelassenen Chancen war Trainer Martin Wild mit der Angriffsleistung seines Teams zufrieden, da es über eine geschlossene Abwehrarbeit wettgemacht werden könnte. Zu der merkte er nur an, dass in manchen Aktionen der Gäste die aller letzte Geschlossenheit fehlte, was zu Gegentoren führte. Das sollte und musste in der zweiten Halbzeit besser werden. Was die Anfangsminuten der zweiten Halbzeit betraf war dem auch so. Leider fehlte im Angriff ein wenig die Durchschlagskraft, so dass die Gäste bis zur 39. Minute eine 15:20 Führung erzielen konnten. Die folgerichtige Auszeit von Trainer Martin Wild brachte leider nicht die erhoffte Wende und nach 43 Minuten und dem 17:23 sahen die Württemberger schon wie die Sieger aus. Mit einem Doppelschlag zum 19:23 innerhalb einer Minute erwachte in unserem Team der Kampfgeist, dem auch das Publikum folgte. Trotz des 19:24 wollte es unser Team jetzt wissen und setzte zu einer Aufholjagd an, die bis zur 54. Minute zum 26:27 führte. Zwei Minuten später hieß es wieder 26:29, weil die Gäste routiniert kleine, aber doch entscheidende Lücken in der Abwehr nutzen konnten. Der Kampfgeist war jedoch da und ein Hoffnungsschimmer auf zumindest einen Punkt keimte eine Minute vor Schluss nochmals beim 29:30 auf. Den machte der Treffer zum 29:31 zunichte, dem 30 Sekunden vor Schluss das 30:31 folgte, aber dann die letzten Sekunden von den Gästen zu einem nicht unverdienten Sieg heruntergespielt wurde.

Auch wenn er noch nicht zum Einsatz kam konnte doch erfreut zur Kenntnis genommen werden, dass Alexander Leindl wieder trainiert und sich mit der Mannschaft auch aufgewärmt hat. Es wird noch eine Zeit dauern bis wir seine Tore aus dem Rückraum bejubeln können und Martin Wild wird ihn nach der langen Verletzungspause nach dem Kreuzbandriss auch entsprechend langsam heranführen.

Es folgen jetzt zwei Auswärtsspiele gegen die im Abstiegskampf steckende VTZ Saarpfalz und dann das Nachholspiel gegen das Nachwuchsteam der Rhein-Neckar-Löwen. Von der Tabelle her werden wir zumindest nicht als Außenseiter ins Saarland reisen, um dort für eine Überraschung zu sorgen. Es wird ganz sicher keine einfache Aufgabe, aber eine machbare. Wenn es der Mannschaft gelingt sich in der Abwehr wieder so als Einheit zu präsentieren wie in Pforzheim und über weite Strecken gegen Kornwestheim, ohne die Nachlässigkeit beim Zeitspiel, sollte ein Auswärtserfolg möglich sein, um sich danach weiterhin in der oberen Tabellenhälfte festzusetzen. Dann reisen wir zu den Rhein-Neckar-Löwen, bei denen wir auch noch nie gewonnen haben. Was nicht ist, kann ja noch kommen.

Zunächst muss aber die Niederlage gegen Kornwestheim verdaut und analysiert werden, was Trainer Martin Wild mit seinem Team ganz sicher gelingen wird.  

Für den TuS spielten:

Tor:     Michael Luderschmid, Valentin Hagitte, Markus Winkler,

Gianni Huber (3), Mathias Hild (9), Felix Augner (2), Korbinian Lex (2), Sebastian Meinzer (3), Maximilian Lentner, Johannes Stumpf (3), Frederick Hartz (4), Ole Schwagerus (1), Alexander Horner (3), Alexander Leindl

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