Wer die Landesliga-Saison der männlichen TuS-B-Jugend seit September 2016 und somit die Entwicklung der damals frisch zusammengewürfelten Truppe des Trainerteams Ernt/Eberhard bisher verfolgt hatte, dem blieb am vergangenen Sonntag, dem 12. Februar 2017, beim Spiel gegen den Tabellenvierten TSV Niederraunau eigentlich nichts anderes übrig, als sich kräftig die Augen zu reiben in der Hoffnung, dass dies hier nur ein böser Traum wäre.

Aber fangen wir von vorne an:
1. Schwache Trainingsbeteiligung unter der Woche aufgrund der anhaltenden Grippewelle.
2. Bestandsaufnahme vor dem Spiel: Domi W. und Loris spielen definitiv nicht mit.
3. Fazit: Das kompensieren wir, davon lassen wir uns nicht beunruhigen!

Dann aber sollte alles anders kommen …
Die 1 : 0-Führung der Gastgeber nach 30 Sekunden ging aufgrund deren Anspiels absolut in Ordnung und bis zum 12 : 12 in der neunzehnten Spielminuten war es ja auch noch o.k., dass man im Angriff nicht wirklich eine Wucht war, in der Abwehr den Gegner gerne agieren ließ, der Torwart noch auf Sparflamme lief und man dem Spielstand eben immer hinterherlief. Man kennt ja seine Stärken und das wird schon noch …

Doch spätestens nach der ständigen Haderei mit dem Schicksal, den Schiedsrichtern oder wem auch immer wurde auch den Krumbacher Gastgebern klar, dass die Brucker heute anscheinend mehr mit den „wesentlichen Themen des Lebens“ als mit dem gerade stattfindenden Spiel beschäftigt waren. Als Torhüter Korbi dann in der letzten Spielminute der ersten Halbzeit auch noch eine Plauderei über die Auslegung der Handballregeln mit dem Torschiedsrichter startete, war aus Brucker Sicht klar: „Nun wird’s echt schwierig ohne Torhüter.“ und vom Standpunkt Niederraunau aus: „Geil, wir führen eh schon mit drei Toren und jetzt haben die nicht einmal einen anderen Torhüter dabei – JIPPIE!“. Ein Dankeschön an dieser Stelle an unseren Sebi, der sich daraufhin höchst entschlossen hinter seine Abwehr ins soeben frei gewordene Tor stellte.

Die Niederraunauer Zuschauer feierten die vorhandene Situation natürlich dementsprechend laut. Wir verstehen sie, wir hätten es auch nicht anders gemacht. In die nun dringend ersehnte Pause ging es dann mit einem – passend zum bisherigen Spielverlauf – Spielstand von 17 : 13 für die Gastgeber.

Nach Wiederanpfiff und mit eigentlich nicht mal mehr viel Hoffnung der eigenen Fanbase belehrten uns die Jungpanther aber eines Besseren. Bis zur dreißigsten Spielminute brauchten sie allerdings noch, um sich langsam wieder daran zu erinnern, dass sie heute und auch an diesem Ort Handball spielen konnten. Und siehe da, wie sie dann plötzlich spielten …

Die TuS-Aufholjagd begann und dies mit einer plötzlich aktiv zusammenhaltenden Abwehr, einem miteinander kombinierenden Angriff und einem Torwart, dem die zwei Minuten Extra-Entspannung anscheinend sehr gut getan hatten. Plötzlich war das komplette Team endlich bei der Sache und sich ihrer Aufgabe bewusst. Spätestens beim 24 : 24-Ausgleich von Tim in der 36. Spielminute konnte jeder Anwesende erkennen: Dieses Spiel ist noch lange nicht gelaufen!

Über die folgenden Spielminuten kann man eigentlich nur genauso schwärmen, wie man die der ersten Halbzeit gerne vergessen würde. Was die TuS-Truppe nun ablieferte, war Handball der Spitzenklasse. Ob wunderbar herausgespielte Angriffe, schnelle Tempogegenstöße oder ein Torwart in Bestform, die Brucker zeigten endlich dem Niederraunauer Publikum, weshalb sie zurecht der momentane Tabellenführer sind.

Egal ob Alex, Domi G., Juli, Nico, Niklas, Phillip, Sebi, Tim oder Zachi – die aktuell auf der Platte stehende Crew spielte grandios auf und zog Tor um Tor davon. Spätestens beim 27 : 32 in der 47. Spielminute war jedem klar, dass in dieser Partie nun wohl der größere Siegeswille gewinnen würde. Die Jungpanther ließen sich das Zepter bis zum Abpfiff nicht mehr aus der Hand nehmen und gewannen mit 29 : 34.

Wir haben aus dieser Partie vergeblich versucht, ein Fazit zu ziehen oder zu ergründen, warum, wann, weshalb, was war. Aber auch, wenn die erste Halbzeit ein „FLOP“ war, war die Zweite „TOP“ und letztendlich zählt der Sieg und nicht unbedingt der Weg dahin. Es wäre aber nett, wenn Trainer und Fans das nächste Mal nicht durch solch ein Wechselbad der Gefühle gehen müssten. Habt also im kommenden Spiel gegen den TSV Aichach am Samstag, dem 18. Februar 2017, um 15:00 Uhr in eigener Halle ein Einsehen mit uns!

Es verwirrten und spielten:
Korbi (TW), Alex (8), Domi G. (5), Juli (2), Linus, Nico, Niklas (5), Phillip (3), Sebi (2), Tim (8/6) und Zachi (1)

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