Eine schier endlos wirkende Vorbereitung mit unzähligen Einheiten in der Halle oder auf dem Trimm-Dich Pfad, Testspielen und Turnieren – und auf einmal wird es schon wieder ernst. Die 3.Liga startet am kommenden Wochenende in ihre siebte Saison. Die Panther erwartet zugleich eine hohe Hürde in Hochdorf (Samstag, 2.9. 19.30 Uhr). Können die Himmelsstürmer des letzten Jahres gleich wieder einen Coup landen beim Dritten der 3.Liga Süd? Verzichten muss Trainer Martin Wild dabei auf Max Lentner, Frederik Hartz und Tobias Prestele.

Rückraum-Ass Max Lentner wird die komplette Vorrunde fehlen. Ein Praktikum verschlägt den Wirschtschaftstudenten nach Frankfurt. Auch Frederik Hartz steckt momentan tief in seinen Medizinbüchern. Das Examen wartet in knapp zwei Wochen. Das ist das Los einer Studenten-Truppe. Ex-Kapitän und Vorzeigepanther Tobi Prestele wird wie angekündigt nur noch punktuell helfen können. Beruf und Familienzuwachs lassen eine Dreifachbelastung zur Zeit einfach nicht zu.

Trotzdem ist die Vorfreude riesig auf die neue Saison. „Wir sind wieder da“ – unter diesem Motto geht es dieses Jahr also wieder in den Süden. Und wie kündigt es der Auftaktgegner aus Hochdorf auf seiner Homepage etwas ungläubig an. „Der letztjährige Drittplatzierte Hochdorf empfängt den Vizemeister der Ost-Staffel, den TuS Fürstenfeldbruck. Fürstenfeldbruck wurde Vizemeister? Ja! Die Mannschaft von Trainer Martin Wild schaffte es, sich in der Ost-Staffel gegen Top-Mannschaften aus Dresden und Groß-Bieberau durchzusetzen, und das mit Bravour.“ Gegangen waren die Panther ja wie bekannt vor einem Jahr als Fast-Absteiger.

Hochdorf zählt dann auch prompt den TuS als einen der Meisterschaftsfavoriten auf. Wohl eher Taktik um den Druck vor dem Auftakt etwas von sich zu schieben. Freilich werden die Panther sonst von keinem der weiteren Konkurrenten ganz oben angesiedelt. Die Süd-Staffel gilt allgemein als stärker. Die Liga ist sich einig. Die Favoriten sind die TGS Pforzheim, die SG Nußloch und die TSB Horkheim. Was sagen die Panther selbst? „Wir wollen die Handballeuphorie rüber in die neue Saison transportieren und unsere Zuschauer sofort wieder mitnehmen und begeistern. Am besten von Beginn an uns von den Abstiegsrängen fernhalten. Ein einstelliger Tabellenplatz ist realistisch. Vielleicht können wir wieder die DHB-Pokal Plätze ab Rang 6 angreifen,“ so Trainer Martin Wild optimistisch. Spannend wird es sein, wie die jungen Panther den Relegationsverzicht vergangenes Jahr mental wegstecken. Andere Mannschaften sind daran schon zerbrochen. Wer die TuS- Youngster in den Vorbereitungsspielen zu Hause gegen Handball Tirol, die Füchse Berlin oder letzte Woche im Pokal gegen den VfL Gummersbach gesehen hat, darf beruhigt sein. An ihrer leidenschaftlichen Einstellung zum Handball hat sich nichts geändert.

Nun geht es also wieder los beim TV Hochdorf. Dass die Rheinland-Pfälzer ein richtig gestandener deutscher Traditionsverein sind, dürfte hierzulande nur den absoluten Handballexperten bekannt sein. 1966 gehörte der TV Hochdorf zu den Gründungsmitgliedern der Bundesliga, 1967 standen sie sogar im Finale um die Deutsche Meisterschaft gegen den VfL Gummersbach. Nach weiteren fünf Jahren in der Bundesliga ging es runter, seit 2006 gehört man aber wieder durchgängig der dritthöchsten deutschen Spielklasse an. Die heutige Mannschaft verfügt über eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern. Traditionell profitieren die „Pfalzbiber“ dabei von ihrer Kooperation mit der TGS Friesenheim. Auch in dieser Saison besitzen wieder vier junge Spieler ein Doppelspielrecht mit dem 2.Liga-Favoriten.

Trotzdem ist auch einiges neu beim TV Hochdorf. Nach 21 Jahren beim SV Zweibrücken hat Stefan Bullacher das Traineramt beim TVH übernommen. 10 Abgängen stehen 7 Neuzugänge gegenüber. Seine Philosophie beschreibt er so: „Aus einer aggressiven 3:2:1 Deckung schnell nach vorne spielen und im gebundenen Angriffsspiel variabel und besonnen agieren.“ Mit Jan Claussen (158 Tore) steht auf Rückraum Links der Feldtorschützenkönig des vergangenen Jahres im Kader, absolute Leistungsträger sind nach wie vor Kreisläufer Steffen Bühler und Linksaussen Niklas Schwenzer. Zudem hat Bullacher mit Robin Egelhof ein Riesentalent (Jugendnationalspieler) und mit Ladi Kovacin einen erfahren Torhüter aus Zweibrücken mitgebracht. Hochdorf wird in der kommenden Saison zum erweiterten Favoritenkreis gezählt. „Ich bin mir vollkommen bewußt, dass hier niemand mit Platz 10 zufrieden ist,“ so der Trainer der Pfalzbiber.

Abfahrt für Mannschaft und Fans ist am Samstag um 13.00 Uhr auf der Lände.

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