Die Fürstenfeldbrucker Handballer feiern ein letztes Handballfest ihrer Traumsaison 2015/16. Am kommenden Samstag treffen die Panther zur gewohnten Uhrzeit um 19.30 Uhr in der Wittelsbacher Halle auf den alten Rivalen TSV Rödelsee. Dazu gibt es zum Ausklang einer unfassbaren Spielzeit ein großes Rahmenprogramm mit Freibier und Brotzeit, Party, Verabschiedungen und Danksagungen.
Unterschiedlicher hätte die Spielzeit für die beiden Kontrahenten vom Samstag wahrlich nicht laufen können. Die Voraussetzungen und Prognosen beider Teams vor der Saison waren ähnlich. Es würde um den Klassenerhalt gehen. Das war klar. Und es würde schwer werden. Soviel stand fest. Sämtliche Experten hatten das prophezeit, in allen Foren wurde das so eingeschätzt. Und während es das fränkische Team von Radovan Suchy tatsächlich erwischte und der Klassenerhalt schon lange nicht mehr zu schaffen ist, formte Trainer Martin Wild in Fürstenfeldbruck aus den verbliebenen Spielern des Vorjahres und den wenigen jungen, talentierten Neuzugängen eine Mannschaft, die sich wie im Zeitraffer entwickelt hat und eine Spielzeit abgeliefert hat, die seines Gleichen sucht.
Die Panther sind in diesem Jahr in Regionen vorgestoßen, in denen sie aller Vernunft nach und nach allen üblichen sportlichen Regeln nichts verloren haben. Tabellenzweiter mit 40:16 Punkten zwei Spieltage vor Schluss, den sportlichen Aufstieg in die 2.Bundesliga zum Greifen nahe. Und das ohne Legionäre, ohne große Gehälter, ohne Profis oder Halb-Profis, aber mit viel Ehrgeiz, Leidenschaft und akribischer Arbeit, mit einer der jüngsten Mannschaften der Liga, mit einem Großteil an Eigengewächsen. Und nicht zu vergessen, mit einer stetig wachsenden Fangemeinschaft, die die Mannschaft in schwierigen Momenten unterstützt und dann gefeiert hat. Über 10.000 Zuschauer waren es im Laufe dieser Saison. Es ist zweifelsohne eine der schönsten und erstaunlichsten Handball-Geschichten deutschlandweit in den letzten Jahren
Die mögliche Relegation würde nur ein Spiel gegen den Süd-Vertreter SG Leutershausen bedeuten. Und das vermutlich mit ganz guten Chancen. So recht wollen die Württemberger dem Vernehmen nach gar nicht wieder hoch in die 2.Liga. Haben jedoch letztes Jahr schon verzichtet und sind nun gezwungen. Aus dem Norden darf keiner (SC Magdeburg II ist Zweiter), aus dem Westen will keiner. Nun ist allerdings die Krux, dass die 2.Liga im Männerbereich mittlerweile immer mehr zu einer Profiliga mutiert ist. Die Etats liegen zwischen 500.000 Euro und 2,5 Millionen Euro. Hüttenberg als Aufsteiger verfügt über einen solchen Etat, auch Elbflorenz würde gut reinpassen, hat es aber zum zweiten Mal sporlich wohl nicht geschaftt. Auch und weil die TuS-Youngster eben eine so unglaubliche Saison gespielt haben und sich einfach einsortiert haben zwischen den Hüttenbergs, Elbflorenz oder Groß-Biberaus in der Liga. Und das mit Mitteln, die eher einem Oberligisten als einem Bundesligisten ähneln.
Umso höher sind die Ergebnisse dieses Jahr einzuordnen. Mit einem Sieg gegen den TSV Rödelsee und gleichzeitiger Niederlage von Groß Biberau gegen Bad Neustadt wäre tatsächlich Platz 2 sicher. Und wenn nicht? Auch egal. Gefeiert wird am Samstag so oder so: Eine Saison, die lange in Erinnerung bleiben wird. Und vielleicht der 11. Sieg im 14. und letzten Heimspiel.