Können die Panther ihren Höhenflug fortsetzen? Der Drittplatzierte reist zur ungewohnten Anwurfzeit am Sonntagnachmittag um 16.30 Uhr nach Thüringen, um dort den siebtplatzierten HSV Bad Blankenburg zu fordern. Bangen müssen die Panther noch um ihren Kapitän Tobias Prestele, der sich im Training eine Verletzung am Sprunggelenk zugezogen hat.

Noch nie in ihrer Vereinsgeschichte sind die Handballer des TuS Fürstenfeldbruck so gut dagestanden wie zu diesem Zeitpunkt! Aktuell darf man sich erstmals deutschlandweit zu den besten 50 (!) Mannschaften zählen. Die 2.Bundesliga-Saison 92/93 beendete man zwar auf einem 13.Tabellenplatz. Allerdings war die 2.Liga damals noch in 3 Staffeln (Nord/Mitte/Süd) geteilt. Alles natürlich nur eine Momentaufnahme, auf die Trainer Martin Wild und seine Spieler aber durchaus stolz sein dürfen. Nach wie vor kämpfen sie mit geringsten Mitteln gegen finanziell haushoch überlegene Konkurrenten und wehren sich bravoröus gegen die vermeintliche Übermacht. Auerbachs Trainer Tobias Wannenmacher hat auf der Pressekonferenz vor wenigen Wochen nach dem Spiel in der Wittelsbacher Halle von sich gegeben: „Vieles hier erinnert mich an die Zeit in Fürstenfeldbruck früher zu Beginn der 90er Jahre.“ Tatsächlich ist die Euphorie vergleichbar. Auch die Zuschauerzahlen belegen das. Im Schnitt  strömen schon wieder rund 700 Zuschauer zu den zu Events gewordenen Spielen. Die letzten drei Heimspiel des herausragenden Handballjahres 2015 gegen HC Elbflorenz (28.11.), HSC Bad Neustadt (12.12.) und den TV Gelnhausen (19.12.) werden diesen Schnitt sicher noch einmal nach oben jagen.

Zuvor gilt es aber noch die hohe Hürde in Bad Blankenburg zu nehmen. Weiterhin verzichten muss Trainer Martin Wild dabei allerdings auf die Verletzten Leistungsträger Frederik Hartz, Tizian Maier und Andi Knorr. Zudem ist ein Einsatz des zuletzt wiedermal überragenden Kapitäns Tobi Prestele nach Bänderdehnung im Sprunggelenk noch nicht gesichert. Ob Debütant Yannick Engelmann am Sonntag die Reise mitmacht oder die Jungpanther im Derby gegen Friedberg unterstützt, darauf wollte sich Martin Wild noch nicht festlegen.

In ihrem Vorbericht stellt der nächste Gegner auch unmissverständlich klar, dass sich „die Panther da festgebissen haben, wo der HSV Bad Blankenburg gerne hin möchte.“ Deswegen wurde um den slowakischen Kapitän und Spielmacher Juraj Nižňan (32), der ebenso wie der Pole Wiktor Malinowski (21) und der Serbe Dusan Maric (22) als Beruf „Handballer“ angibt, dem Tschechen Radoslav Miller (29) und den Slowaken Juraj Geci (28)  in Thüringen eine schlagkräftige und körperlich starke Multi-Kulti Mannschaft aufgebaut. Wichtigster Mann von Trainer Rüdiger Bones, der „schnellen und schlauen Handball“ bevorzugt und nicht „mit der Brechstange gewinnen will“, ist allerdings Rückraum Shooter Paul Weyrauch (25), der das Handballspielen im berühmten Internat des SC Magdeburg erlernte. Mittelfristig sieht Bones, im August 2014 vom VfL Potsdam gekommen, sein Team in der 2. Bundesliga, wobei er es zunächst erst einmal in der 3. Liga dauerhaft etablieren möchte. Dies scheint in der laufenden Saison durchaus zu funktionieren, liegt man doch mit 11:11 Punkten und Platz Sieben noch über der „Mittellinie“ und weist damit einen deutlich besseren Saisonstart aus, als noch im vergangenen Jahr. Damals lautete das Saisonziel zwar ebenfalls Rang Fünf mit der mittelfristigen Zielsetzung 2. Bundesliga. am Ende wurde man nur Zwölfter. Wie ernst die Thüringer ihr angestrebtes Ziel allerdings verfolgen, sieht man auch noch an der Tatsache, das vor der Saison mit Frank Grohmann (25) und Felix Kempe (25) gleich zwei aussergewöhnlich gute Spieler für die rechte Rückraumseite noch hinzugeholt wurden. Momentan stehen aber die Panther noch vor den Thüringern. Verrückte, schöne Handballwelt.

 

 

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