– Frederik Hartz bricht sich den Daumen und fällt mindestens 6 Wochen aus – Die Panther haben am kommenden Samstag mal so gar nichts zu verlieren, wenn sie zur Übermannschaft der 3.Liga Ost reisen. Anpfiff beim ungeschlagenen Tabellenführer im mittelhessischen Hüttenberg ist am Samstag, den 7.11. vor voraussichhtlich über 1.000 Zuschauern in der Sporthalle in Hüttenberg um 19.30 Uhr.
In den 70er und 80er Jahren spielte das Bundesliga-Gründungsmitglied TV Hüttenberg nicht nur 15 Jahre in der 1. Bundesliga, sondern brachte auch bekannte Spieler hervor wie Horst Spengler, Kapitän der Weltmeistermannschaft von 1978, Harald Ohly oder Klaus Meineke. Bekannte ehemalige Trainer waren Rudolf Spengler, Jan Gorr – aktueller Trainer des HSC 2000 Coburg und ehemaliger Co-Trainer des deutschen Nationalteams – oder auch der jetztige TV Großwallsstadt-Coach Heiko Karrer. In den 1990er Jahren wurde der TV durch den Lokalrivalen HSG Wetzlar überflügelt und musste zeitweise sogar den Gang in die Regionalliga antreten. 2004 stieg man wieder in die 2. Bundesliga auf und schaffte 2011 sogar die Rückkehr in die stärkste Liga der Welt. Dieses Gastspiel währte allerdings nur ein Jahr und am Ende der Saison 2014/15 musste man den nächsten Abstieg in die 3. Liga hinnehmen.
Der Verlust einiger weniger Abgänge wurde mit drei Neuzugängen kompensiert. Rechtsaußen Thimo Wagner (24) vom Liga-Konkurrenten HSG Rodgau-Nieder-Roden, Mittelmann und früherer tschechischer Nationalspieler Tomàs Sklenàk (33) vom ThSV Eisenach sowie der im linken Rückraum agierende Sebastian Roth (30) vom HSC 2000 Coburg komplettieren ein Team, das nun auf jeder Position mindestens doppelt besetzt ist. Als sich in der Vorbereitung mit Maximilian Kraushaar (22, RL) ein Leistungsträger am Knie verletzte, wurde kurzerhand Damir Doborac (34) zurückgeholt. Der bosnische Nationalspieler war erst im Juni abgegangen und bildet nun wieder zusammen mit dem Isländer Rangnar Johannson (25) auf Rückraum Rechts und den beiden Halblinken Roth und Markus Semmelroth (25), sowie Nachwuchsstar Dominik Mappes (21) die gefährliche Rückraumachse. Nicht nur am 17 Mann starken Kader kann man deutlich den Willen zum direkten Wiederaufstieg erkennen, sondern auch an der professionellen Vereinsführung und Betreuung der Mannschaft. So kümmert sich ein fast genauso starkes Team an Trainern und Betreuern um die Belange der Spieler. Neben dem isländischen Profi-Trainer Aðalsteinn Eyjólfsson (38) (ehemals ThSV Eisenach) gibt es den bekannten ehemaligen tschechischen National- und Bundesligaspieler Alois Mraz als Co-Trainer und einen sportlichen Leiter, es gibt Torwart-, Reha-, Kraft- uns Athletiktrainer. Dazu gesellen sich mindestens drei Teambetreuer und ein medizinisches Team aus Mannschaftsarzt und mehreren Physiotherapeuten. Der Etat vom TV Hüttenberg dürfte den der Panther sicherlich um das 7 – 8. fache übersteigen.
Das Prunkstück der Mitelhessen ist zweifelsohne ihre Abwehr. Lediglich 188 Gegentreffer mussten sie in bislang neun Begegnungen hinnehem, was einem Schnitt von weniger als 21 (!) Treffern pro Partie entspricht. 251 erzielte Treffer ergeben nicht nur den souveränen 1.Tabellenplatz mit 18:0 Punkten, sondern auch eine sensationelle Tordifferenz von +63. Vier Teams schafften es bislang mehr eigene Treffer zu erzielen, u.a. die Brucker Panther mit ihrerseits 260. Nicht beim weiteren Torewerfen helfen kann am Samstag und in den nächsten Wochen allerdings Shootingstart Frederik Hartz. Der 21-jährige Medizinstudent hat sich im Training am Donnerstag bei einem unglücklichen Zusammenprall mit Sebi Meinzer den Daumen der rechten Hand gebrochen und muss nun erstmal pausieren. Besonders ärgerlich, weil er mit bislang 49 erzielten Toren und Dank seiner herausragenden Abwehrarbeit großen Anteil am bisherigen Erfolg hatte. Auch hinter Spielmacher Tizian Maier steht noch ein Fragezeichen. Die vergangenen beiden Wochen setzte ihn eine Mandelentzündung matt. Ob ein Einsatz möglich ist, wird sich erst am Samstag zeigen.