– Tizian Maier fällt mit einer Schulterverletzung aus – Mit den „Baggerseepiraten“ der HSG Rodgau Nieder-Roden erwarten die Panther an diesem Samstag erstmals ein absolutes Spitzenteam der 3.Liga Ost in der Wittelsbacher Halle. Zur Saison 2012/13 aufgestiegen, haben sich die „Baggerseepiraten“, wie sie sich selbst nennen, inzwischen in der 3. Liga etabliert und belegen nach den ersten 10 Spieltagen mit 15:5 Punkten den zweiten Tabellenplatz hinter dem TV 05/07 Hüttenberg. Anpfiff in der Wittelsbacher Halle ist wie gewohnt um 19:30 Uhr.
Es ist am Samstag wieder das von den Fürstenfeldbrucker Handballern so geliebte Duell David gegen Goliath. Die Hessen reisen als Tabellenzweiter mit einer eingespielten und homogenen Truppe als hoher Favorit an. Trainer Alex Hauptmann macht auch keinen Hehl daraus: „Mein Traum ist es, irgendwann Meister mit der HSG in der 3.Liga zu werden,“ stellt er in einem Steckbrief auf der vereinseigenen Homepage klar. Die TuS-Youngster hingegen können aus der Außenseiterrolle heraus in ihrem Panther-Käfig befreit aufspielen und an ihrem Gegner wachsen. Wer sich an die atemberaubenden Spiele der vergangenen Saison in der 3.Liga Süd gegen die Spitzenteams aus Nußloch, Leutershausen, Konstanz, Horkheim oder Kronau-Östringen erinnert, weiß in etwa, zu was die Jungs von Trainer Martin Wild in solchen Spielen in der Lage sind.
Am Samstag jedoch ist die Ausgangslage nochmal verschärft. Mit Tizian Maier fällt ein weiterer ganz wichtiger Baustein auf unbestimmte Zeit aus. Der aufstrebende Spielmacher verletzte sich am Montag unglücklich im Training an der Schulter. Eine genaue Diagnose steht noch aus. Damit stehen Coach Martin Wild derzeit nur noch 10 Feldspieler, mit Korbinian Lex, Chrissi Haller und Sebastian Meinzer gar nur noch drei etatmäßige Rückraumspieler zur Verfügung, die auch alle in der Abwehr enorm gefordert sind. Hinzu kommt zum Glück der wieder genesene Maximilian Lentner, der allerdings nach über einjähriger Verletzungspause erst wieder 15 3.Liga-Minuten in den Knochen hat. Es ist zu erwarten, dass der ein oder anderen Spieler aus der Zweiten Mannschaft sein 3.Liga Debüt feiern darf.
Zum wiederholten Male treffen die Panther also auf ein Team aus Hessen. „Erbarmen! Zu Spät – Die Hesse komme!“. Manch einer der „älteren“ Zuschauer wird sich noch an diesen Slogan erinnern. Es handelt sich um eine Zeile aus einem der größten Erfolge der Rodgau Monotones, einer 1977 gegründeten Rockband. Der ursprünglich selbstironisch gedachte Song hat sich längst zur heimlichen Hessen-Hymne entwickelt. 1983, ein Jahr vor dem erstgenannten Hit, veröffentlichten die Monotones das Lied „St. Tropez am Baggersee“, eine Hommage an das im Rodgauer Ortsteil Nieder-Roden gelegene Strandbad.
Inzwischen sind über 30 Jahre vergangen und Nieder-Roden macht, zumindest sportlich, mehr über die hier beheimatete Handball-Spielgemeinschaft Rodgau Nieder-Roden bundesweit von sich reden. 2006 gegründet, stieg die HSG bereits 2010 in die damals neu geschaffene 3. Liga auf und trat für eine Saison in der Oststaffel an. Nach dem Abstieg in die Hessenliga gelang den Hessen der sofortige Wiederaufstieg, so dass sie ein Jahr später wieder den Gang in die dritthöchste Liga gehen durften. Diesmal in der Südstaffel, belegten sie auf Anhieb einen hervorragenden 7. Tabellenplatz, wechselten im Folgejahr wieder in die Oststaffel und erreichten hier zweimal hintereinander Rang Sechs. Dieses Jahr soll eine noch bessere Platzierung am Ende im Tableu stehen. Momentan sind sie also voll im Soll.
Nach den zehn Partien bisher liegen die nach dem oben erwähnten Strandbad benannten „Baggerseepiraten“ nicht nur voll auf Kurs, sondern haben sich nach sechs Siegen zu Beginn hinter dem Top-Favoriten TV 05/07 Hüttenberg auf dem zweiten Tabellenplatz festgesetzt. Dabei zeigten sie vor allem in eigener Halle mit deutlichen Siegen, dass in dieser Runde mit ihnen zu rechnen ist. Aber auch auswärts wußten sie bislang zu überzeugen. Deutliche Siege in Auerbach (36:25) , Halle (26:22) und Leipzig (29:25) stehen zur Buche. Zuletzt gerieten sie allerdings etwas ins Stocken. Überaschend kamen die Niederlagen in Großwallstadt und zu Hause gegen Groß-Umstadt. Vergangene Woche gab es ein 28:28 gegen Bad Neustadt.
Auch wenn sich in allen Spielen bisher vor allem die lauffreudige Abwehr um Abwehrchef Alexander Hess und der stark haltende Marco Rhein hervortaten, zählt der Angriff zu den stärksten der Liga. Mit im Schnitt 29,1 erzielten Toren belegen sie auch in dieser Kategorie Platz Zwei. Die große Stärke der Mannschaft ist allerindgs ihre Ausgeglichenheit im Kader. Als Torschützen taten sich vor allem die Rückraumakteure Philippe Kohlstrung (22 Jahre, 48 Tore) und Linkshänder Timo Kaiser (24, 65 Tore) hervor. Auf der linken Außenbahn wirbelt der schnelle Michael Weidinger (27, 52 Tore), während ihm gegenüber Konterspezialist Björn Christoffel (27) bereits 20 Treffer erzielen konnte. Besonders zu beachten ist auch noch der starke Kreisläufer Christian Schmid (26, 27 Tore).