– SG Kronau Östringen II gewinnt das Spiel in den Schlussminuten mit 33:32 (18:21) –

Wenn es einen Handballgott geben sollte, könnte man den nach rund einem Drittel der Spiele mal nachfragen, welchen Prüfungen er unser junges Team noch aussetzen will, ehe er vielleicht mal die schützende Hand über sie hält. Nicht nur, dass Kapitän Maxi Dück seiner Mannschaft bisher nicht helfen konnte und eine Rückkehr ins Team nach jetzigem Stand ungewiss ist, musste auch Maximilian Lentner im Abschlusstraining am Donnerstag der Mannschaft mitteilen, dass für ihn die Saison beendet ist und er bei dem Unterfangen Klassenerhalt nicht mehr helfen kann. Eine beidseitige Hüftarthrose macht eine OP notwendig, wodurch in der Folge an Handball in den nächsten Monaten nicht zu Denken ist. Wir wünschen ihm auf diesem Weg für die anstehenden Operationen schon mal alles Gute und gute Genesung. Dazu kommt, dass sich der eben genesene Rückraumschütze Nick Huber gestern am Sprunggelenk schwer verletzte und nicht abzusehen ist, wann er wieder mitwirken kann.

Wenn dann in einer hektischen Schlussphase neben zwei vergebenen 7-Metern und zwei Pfostentreffern auch noch die Nerven nicht mitspielen und das Pech dazu kommt, stehst du zum Schluss in dieser Liga leider mit leeren Händen da. Eigentlich kann es Trainer Martin Wild nach vier Niederlagen mit einem Tor – bzw. in Horkheim mit zwei – nicht mehr hören, wenn die Zuschauer der gegnerischen Mannschaft Applaus spenden, ihm vom gegnerischen Trainer Lob entgegen gebracht wird und dieser von einem glücklichen Sieg seiner Mannschaft spricht, da es dafür keine Punkte im Kampf gegen den Abstieg gibt. Solche Niederlagen wie jetzt auch das 33:32 bei der Bundesligareserve der Rhein-Neckar-Löwen geht natürlich auch an die Psyche der jungen Spieler. Da ist man über 58. Minuten die bessere Mannschaft, kämpft und rackert, spielt tollen Handball und steht zum Schluss dann doch mit leeren Händen da. Das muss verarbeitet werden, zumal die personelle Situation, wie angeführt, auch nicht unbedingt dazu angetan ist, grenzenlosen Optimismus zu verbreiten.

Zudem ohne den sicheren Rückhalt der letzten Wochen Dubravko Grgic und Rechtsaussen Korbi Sparn angetretenen Panthern entwickelte sich von Beginn an ein sehr gutes und schnelles Spiel, in dem die Angriffsreihen dominierten, wir aber effektiver unsere Chancen nutzten. So stand es nach fünf Minuten bereits 2:5 und nach zehn Minuten 5:10. Während die SG mit unserem kompletten Team so seine Probleme hatte, bekamen wir die Achse um den Champions-League erprobten David Schmidt und Kreisläufer David Ganshorn nie so richtig in den Griff. Beim Spielstand von 6:10 musste Markus Dangers erstmals für zwei Minuten auf die Bank. In der Unterzahlsituation schnappte sich Nick Huber, der gerade eingewechselt worden war, den Ball und erzielte das 7:11. Leider knickte er in dieser Situation um und fiel für den Rest der Spielzeit aus. Der Abstand von vier, fünf Toren konnte bis zum 14:19 in der 25. Minute gehalten werden. Danach konnte die SG auf 17:19 verkürzen, ehe mit dem 18:21 die Seiten gewechselt wurden. Bis zu diesem Zeitpunkt konnte der 21-jährige Josy Stumpf seine überragende erste Hälfte mit 8 Toren aus dem Rückraum krönen.

Dass das extrem hohe Tempo auf beiden Seiten mit den vielen Toren nicht komplett gehalten werden konnte war vorhersehbar. Dazu kam, dass sich beide Abwehrreihen ein wenig stabilisierten. Trotzdem war es weiterhin ein Handballspiel auf hohem 3.Liga-Niveau. Durch zwei Zeitstrafen zu Beginn der zweiten Halbzeit schaffte Kronau nicht nur den Anschluss, sondern auch den Ausgleich zum 23:23 in der 39. Minute. Auch dadurch ließ sich unser Team aber nicht aus der Ruhe bringen und konterte nach dem 24:24 mit vier Toren in Folge vom stark aufspielenden Andi Knorr (2), Kreisläufer Julian Prause und dem wieder umsichtig Regie führenden Falk Kolodziej zum 24:28 in der 47. Minute. Mit dem 25:30 in der 49. Minute deutete sich die Überraschung endgültig an. Es waren aber noch zehn Minuten zu spielen und man merkte dem Team das bis zu diesem Zeitpunkt intensiv geführte Spiel langsam an. Als dann auch noch Josy Stumpf nach einem harten Aufprall raus musste, fehlten Trainer Martin Wild verletzungsbedingt die Alternativen im Rückraum, so dass seine verbliebenen Spieler mehr oder weniger durchspielen mussten. So kam es, dass Kronau nach einem vergebenen 7-Meter unsererseits immer näher heran kam und in der 57. Minute mit dem 30:31 in Unterzahl und mitspielenden Torhüter den Anschlusstreffer schaffte. Leider war es ausgerechnet der sonst gut haltende Routinier Robert Vuskovic im Tor der  kurzzeitig die Nerven verlor,  und selbst die schnelle Mitte mit einem direkten Wurf in die bereits positionierte gegnerische Abwehr versuchte und hängen blieb. Die Folge war der Ausgleich zum 31:31. Dass wir zum Schluss noch mit einem Siebenmeter und einem Pfostentreffer am verdienten Erfolg scheiterten, machte die große Enttäuschung über die 32:31 Niederlage perfekt. Jedoch darf die Mannschaft auf die gezeigte Moral und Leidenschaft stolz sein. Es gilt die tolle spielerische Leistung in den Vordergrund zu stellen. Man muss einfach immer wieder betonen, dass selbst das U-23 Team der Rhein-Neckar Löwen, das nahezu komplett das Leistungsförderzentrum vor Ort durchlaufen und zahlreiche Jugendnationalspieler in ihren Reihen hat, über eine im Schnitt ältere Mannschaft verfügt. Alle Panther Torschützen waren wiedermal zwischen 19 und 23 Jahren.

Nächste Woche steht das Auswärtsspiel beim Tabellenführer, der SG Nußloch an. Ohne jegliche falsche Erwartungshaltung an einen Erfolg kann man völlig berfeit aufspielen und dort vielleicht ein Stück dazu lernen, dass Spiele wie gegen die SG Kronau zum Schluss doch von Erfolg gekrönt werden. Das Spiel bei den Junglöwen hat erneut gezeigt hat, dass wir trotz aller Widrigkeiten in der Liga angekommen sind, was sich nur leider noch nicht in einer der Leistung angemessenen Zahl an Punkten ausdrückt. Trotzdem steht die junge Panther Mannschaft nach wie vor über dem Strich. Hier darf jetzt die Mannschaft nicht der Mut verlassen. Vielleicht gibt es ja doch bald einen Handballgott, der mal mit ihr ein Einsehen hat.

Und schonmal ein Handballpflichttermin für alle Handballfans in der Region zum Vormerken: Beim nächsten Heimspiel gegen den Tabellennachbarn brauchen die Jungs wieder die grandiose Unterstützung der letzten Wochen. Samstag, 15.11.2014 19.30 Uhr TuS Fürstenfeldbruck – HBW Baligen/Weilstetten II

 

Für den TuS spielten:

Tor:     Robert Vuskovic, Michael Reinhardt

Falk Kolodziej (3), Nick Huber (1), Marcus Hoffmann (1/1), Christian Haller (1), Korbinian Lex (1), Markus Dangers (4), Andreas Knorr (7), Sebastian Meinzer (3), Josy Stumpf (9), Julian Prause (2), Tobias Prestele, Frederik Hartz

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