Fünf Stunden Anreise und trotzdem fast ein „Heimspiel“. Zumindest für einen der Brucker Panther ist das so. Der gebürtige Freiburger Sebastian Meinzer tritt mit dem TuS am Samstag bei der SG Köndringen/Teningen an. Anpfiff ist um 20.00 Uhr in der Ludwig-Jahn Halle. 20 Kilometer liegen zwischen Freiburg und Teningen.

Die Panther haben letzte Woche mit dem spektakulären 40:33 Heimsieg gegen Balingen/Weilstetten nicht nur zwei ganz wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt einsammeln können, sondern auch mit der Leistung und Deutlichkeit des Sieges trotz Verletztenmisere ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Lohn der Mühe ist momentan der 13.Tabellenplatz. Das Ziel aller Träume. Denn das ist der Platz über dem Abstiegsstrich. Im Nachhinein betrachtet wirkt das hohe Ergebnis mit 73 Treffern übrigens wie die logische Konsequenz au dem Spiel zweier Mannschaft, die permanent aufs Tempo drücken. Mit Balingen und dem TuS trafen nicht nur die beiden jüngsten Teams aufeinander, sondern auch die Mannschaften mit dem zweit- bzw drittbesten Angriff der gesamten 3.Liga. Eine durchaus bemerkenswerte Statistik. Trainer Martin Wild war dementsprechend mit der Offensivleistung auch vollauf zufrieden: „Die Jungs haben unsere erabeiteten Vorgaben hervorragend umgesetzt. Kreativ, zielstrebig und mit wenigen technischen Fehlern agiert“. Die Abwehrarbeit lies freilich in der ersten Hälfte etwas zu Wünschen übrig. „Da haben wir die Woche über vor allem den Hebel angesetzt, noch deutlichere Absprachen getroffen“, so der Übungsleiter. Um auch am Samstag erfolgreich sein zu wollen ist das sicher auch bitter nötig.

Mit der SG Köndringen/Teningen wartet der absolute Dino der Liga auf die Panther. Seit der Vereinsgründung spielten die Gelb-Schwarzen durchgehend in den oberen Ligen. Nach dem Aufstieg aus der damaligen Oberliga Südbaden (jetzt Südbadenliga) gehört man mit Ausnahme von drei Spielzeiten der Regionalliga an. Lediglich in den Spieljahren 1986/1987 (2. Bundesliga Süd), 2000/2001 und 2002/2003 (jeweils Baden-Württemberg-Oberliga) war man nicht in der dritthöchsten deutschen Handball-Liga vertreten. Und ein Blick auf die aktuelle Statistik verdeutlicht die Schwere der Aufgabe eindrucksvoll. 12:1o Punkte stehen dem Team aus dem Breisgau zu Buche. Im Detail: 6 Heimspiele, 6 Siege, 12 Punkte. 5 Auswärtsspiele, 5 Niederlagen, 10 Minuspunkte. Stellt man da die Auswärtsbilanz der Brucker Handballer mit 5 Auftritten und null Punkten gegenüber, gibt es keinen Zweifel über den Favoriten am Samstag.

Das Gesicht der Mannschaft vom dänischen Trainer Ole Andersen hat sich in den letzten Jahren erheblich verändert. Weit über ein Jahrzehnt hat mit Christian Hefter, der „wohl beste Bundesligaspieler, der nie in der Bundesliga gespielt hat“ die Mannschaft geprägt, heute lebt das Team von seiner Ausgeglichenheit. Kein Spieler findet sich in den obersten Regionen der Torschützenliste wieder. RR Felix Zipf ist mit 52 Treffern momentan erfolgreichster Werfer. Trainer Martin Wild weist zudem auf den starken Kreisläufer Chris Berchtenbreiter und den erfahrenen Spielgestalter Martin Hirling hin. Den jungen Pascal Bührer zählt er zu den größten Talenten der 3.Liga.

Der TuS könnte mit der gleichen Mannschaft wie vor Wochenfrist auflaufen. Alle Spieler wirkten in der Trainingswoche total fokussiert und hochmotiviert. Ein Spieler jedoch fiebert ganz besonders dem Auftritt im Breisgau entgegen. Der angehende Zahnmediziner Sebastian Meinzer wird in seiner Heimat vor vielen alten Bekannten vorspielen: „Es ist natürlich schon ein ganz besonderes Spiel für mich und ich freue mich riesig darauf. Und wer weiß was passiert. Eine Chance hat man im Sport immer.“

 

 

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