– 20 Minuten Katastrophenhandball führen zur verdienten 25:19 (13:8) Niederlage –
Im Wartbergecho, dem Hallenblatt der TSG Pforzheim, wurde mit der Überschrift „Punkte nur durch ‚Herzblut‘ zu bekommen“, offensichtlich auf die vorangegangene Partie gegen den TSV Rödelsee hingewiesen, das die TSG zuhause mit 21:26 verlor. An diesem Tag hätte man zu der Überschrift auch anfügen können „oder man wartet auf einen ‚Aufbaugegner‘ wie den TuS Fürstenfeldbruck“. Zunächst schien es ja so, als ob unser Team an die Leistungen der ersten drei Spiele anknüpfen könne, da die Abwehr, zumindest im Innenblock sicher agierte und im Angriff zielstrebig und überlegt der Abschluss gesucht wurde. So konnten wir bis zur 8. Minute auch mit 3:5 in Führung gehen. Warum die Mannschaft dann das Handballspiel einstellte, ohne Zug nach vorne spielte und technische Fehler sich häuften, wird wohl ihr Geheimnis bleiben. Die Folge war, dass Pforzheim bis zur 11. Minute zum 5:5 ausgleichen und bis zur 20. Minute sogar einen 12:7 Vorsprung erzielen konnte. Obwohl sich die Gastgeber bis zur Halbzeitpause in Bezug auf die Angriffsleistung auch nicht unbedingt mit Ruhm bekleckerten, konnten wir daraus kein Kapital schlagen. Dass wir zur Halbzeit nur mit 13:8 im Rückstand lagen, hatte die Mannschaft auch ihrem Torhüter Dubravko Grgic zu verdanken, der nach dem 13:7 in der 22. Minute keinen Treffer mehr zuließ. So hielt er nicht nur einen Siebenmeter, sondern auch zwei Steilangriffe. Selten hat man von Trainer Martin Wild in der Halbzeit so eine laute Ansprache gehört wie an diesem Tag, die auch vollkommen berechtigt war. Natürlich soll und darf nach der gezeigten Leistung nicht das Füllhorn der Kritik ausgeschüttet werden, da man bei einer so jungen Mannschaft auch mit solchen Leistungen rechnen musste. Einfach zur Tagesordnung über zu gehen und darüber wegzusehen, wäre aber auch der falsche Weg. Die Kritik richtet sich auch weniger an einen Spieler wie z.B. Sebastian Meinzer, der noch vor wenigen Monaten zwei Klassen tiefer spielte und neu in der Mannschaft ist. Auch wenn er im Übereifer den einen oder anderen Fehler zu viel machte, zeigte er Einsatz und den Zug zum Tor, was anderen „Etablierten“ selbst an der Sechsmeterlinie fehlte. Dazu kommt, dass es nicht sein kann, dass der Gegner über die Außenpositionen fast mehr Tore erzielt, als über den Rückraum, zumal die Außenposition sicherlich leichter zu verteidigen ist, als die anderen. So konnte sich z.B. Rechtsaußen Marco Kikillus neun mal als Torschütze feiern lassen.
Da die gastgebende TSG trotz unserer desaströsen Leistung nur mit fünf Toren in Führung lag, weckte ein wenig Hoffnung, dass dem Spiel doch noch eine Wende gegeben werden kann.
Trotz aller Bemühungen war der Spielverlauf der zweiten Halbzeit so, dass die Mannschaft für ihr Auftreten in der 1. Halbzeit bestraft werden sollte. Bis auf maximal drei Tore konnte der Rückstand verkürzt werden. Eigene Fehler, unverständliche SR-Entscheidungen, abgefälschte Bälle usw. waren es, die die Hoffnung auf eine Wende zunichte machten. Als in der 55. Minute auch noch kurzfristig die Anzeige ausfiel und nur noch Fragmente darauf zu lesen waren, sollte das wohl der letzte Hinweis sein, dass man auch vom zweiten Auswärtsspiel ohne Punkte nach Hause fahren müsse. Bei der Pressekonferenz fasste Trainer Martin Wild auch nochmals zusammen, dass zehn Minuten in der 3. Liga nicht ausreichen, um zum Erfolg zu kommen und er vor allem vom Angriff mehr Mut erwartet. Hoffnung macht ihm, dass seine Mannschaft nach dieser Leistung noch viel Luft nach oben hat und er hofft, dass es eine Lektion war, aus der die Mannschaft lernt. Angesprochen auf das nächste Spiel in Rödelsee führte Martin Wild aus, dass er sich damit vor dem Spiel nicht befasst hat und nach dem Spiel keinen Dreisatz aufstellen möchte. Dazu ist kurz anzumerken, dass Rödelsee in Pforzheim mit fünf Toren gewann und wir jetzt mit sechs Toren verloren haben. Da Rödelsee auch in Herrenberg gewinnen konnte, könnte man daraus düstere Prognosen für das Spiel am kommenden Samstag in Rödelsee ableiten. Bis dahin werden einige Gespräche geführt und es bleibt zu hoffen, dass die Mannschaft zum einen die Lage erkannt hat und zum anderen als Team auftritt, was eine sehr gute Grundlage für die zurückliegenden Erfolge war. Zusammenfassend darf nochmals festgestellt werden, dass man hinsichtlich der Leistung in Pforzheim nichts beschönigen muss, es aber auch nicht so ist, dass über der Mannschaft der Stab gebrochen werden muss. In der Fremde zu spielen ist doch etwas anderes, als mit der Unterstützung in der heimischen Halle. Auch das will gelernt sein und wir glauben, dass die Mannschaft auch aus diesem Spiel gelernt hat. Vor allem auch unsere jungen „Himmelsstürmer“, die nach der Anfangseuphorie hoffentlich erkannt haben, dass sich Erfolge nicht von alleine einstellen und man immer hart daran arbeiten muss.
Für den TuS spielten:
Tor: Dubravko Grgic, Robert Vuskovic,
Falk Kolodziej (1), Marcus Hoffmann (6/4), Christian Haller, Korbinian Lex (1), Markus Dangers (2), Andreas Knorr (2), Sebastian Meinzer (3), Josy Stumpf (2), Julian Prause, Korbinian Sparn (1), Maximilian Lentner (1), Tobias Prestele,