ag – Die Bayernliga-Reserve des TuS Fürstenfeldbruck hat das prestigeträchtige Derby gegen den Eichenauer SV knapp aber verdient mit 23:20 (9:6) gewonnen. Damit liegen die Lokalrivalen in der Tabelle punktgleich auf den Rängen acht und neun. Das Kuriose: Nach dem Spiel waren alle Seiten zufrieden, auch Christian Kofler, Trainer des Eichenauer SV: „Wir hatten nach der Verletzung von Stefan Lattner noch zwei Ersatzspieler auf der Bank. Da ist klar, dass zum Spielende hin die Konzentration nachlässt. Aber wir haben Teamgeist gezeigt und waren zehn Minuten vor Schluss sogar in Führung.“ Sei Brucker Amtskollege Hannes Degenhardt freute sich unterdessen über den dritten Sieg in Serie: „Wir haben in der Abwehr hervorragend gearbeitet. Das Angriffsspiel war etwas zu statisch, aber in der entscheidenden Phase hat beispielsweise Mike Wagenbrenner mit seinen Toren aus dem Rückraum für Ruhe gesorgt.“
In der ersten Hälfte entwickelte sich eine von den Defensivreihen dominierte und vom Kampf geprägte Partie. Die ESV-Führung durch Christoph Riemschneider egalisierte Marcus Hoffmann per Siebenmeter. Es sollten die beiden einzigen Tore in den ersten acht Minuten bleiben. Diesen für ein Handballspiel eher ungewöhnlichen Tortakt behielten die Teams bei. Beim 5:2 (19.) konnte sich der TuS erstmals absetzen und bis zum 7:3 (25.) auf vier Tore erhöhen. Auffällig: Eichenau kam mit der Brucker 3-2-1-Abwehr überhaupt nicht zurecht und erzielte in der ersten Hälfte nur zwei Feldtore. Die vier weiteren Treffer zum 9:6-Pausenstand resultierten aus von Stefan Mock verwandelten Siebenmetern.
Kofler fand in der Pause jedoch die richtigen Worte, denn binnen 120 Sekunden traf der ESV nun dreimal. Kurz darauf führten die Gäste mit 11:10 und fortan wechselte die Führung hin und her. Eine Strafzeit gegen Falk Kolodziej hätte die Waage zugunsten Eichenaus kippen lassen können, doch die Brucker setzten ausgerechnet in Unterzahl zu einem Zwischenspurt an. Aus einem 13:14 wurde eine 16:14-Führung. Als Gianni Göttler vier Minuten vor Schluss erneut in Unterzahl – ein Wechselfehler hatte dem TuS eine Zeitstrafe beschert – zum 20:17 einnetzte, war die Entscheidung gefallen. Die schwindenden Kräfte führten beim ESV zu einfachen Ballverlusten, was Bruck zu schnellen Toren einlud. Schon ist der ersten Halbzeit hatte Marco Müller zwei Eichenauer Querpässe an der Mittellinie abgefangen. In der Schlussphase gelang Falk Kolodziej am gegnerischen Kreis das gleiche Kunststück.
Zwei Fragen stellten sich abseits vom Sportlichen: Was bewog den Verband ein Schiedsrichter-Gespann aus Haunstetten zu schicken, wo tags zuvor der TSV im Bayernliga-Duell zu Gast war – und verlor. Zum anderen: Was bewog das Schiedsrichter-Duo Wenninger/Wiesmeier phasenweise jenseits jeglicher Regeln zu pfeifen? So hätte es z.B. nach der rüden Attacke von Martin Mentzel gegen Christian Haller (Griff in den Wurfarm bei vollem Tempo im Gegenstoß) die Rote Karte geben müssen… Trost: Der schwache Auftritt der Referees traf beide Teams zu gleichen Teilen.
TuS-Tore: Wagenbrenner 8/2, Göttler 5, M. Hoffmann 5/3, Kolodziej 3, Gasi 1, Lerch 1
ESV-Tore: Mock 7/5, C. Riemschneider 4, Lieb 3, Wengenroth 2, Schweitzer 2, Mentzel 1, Friedrich 1
Spielfilm: 0:1 (5.), 1:1 (8.), 3:2 (13.), 5:2 (19.), 7:3 (25.), 8:5 (27.), 9:6 (HZ), 10:9 (35.), 10:11 (41.), 13:14 (48.), 16:14 (49.), 16:16 (50.), 18:16 (53.), 20:17 (56.), 23:19 (59.)