– Gute zweite Halbzeit versöhnt die Leistung der ersten Halbzeit –
Nach manchen Ereignissen bzw. Vorkommnissen sollte man eine Nacht darüber schlafen, um das erlebte besser einordnen zu können bzw. emotional ruhiger zu kommentieren. Auch am Tag danach fällt es noch schwer zu verstehen, was in der ersten Halbzeit des Spieles gegen die HaSpo Bayreuth auf dem Spielfeld abgelaufen ist. Zu sehr war auch noch das Auftreten unserer Mannschaft im Pokalspiel vor einer Woche gegen den Drittligisten Bad Neustadt im Gedächtnis. Konnte man bis zur 2:1 Führung nach fünf Minuten vielleicht noch davon sprechen, dass dies die gewohnte Anlaufzeit war und der Gegner davon weit über die Hälfte der Spielzeit im Ballbesitz war. Spätesten nach dem 5:3 in der elften Minute und der Auszeit der Gäste verstand mancher TuS-Fan die Handballwelt nicht mehr, was so weit führte, dass die gezeigte Leistung nicht einmal mehr Unmutäußerungen hervor rief. Die Mannschaft stand sich selbst im Weg, was dazu führte, dass Bayreuth mit 5:6 in Führung gehen konnte, nach guten 20 Minuten sogar mit 10:12 führte und mit 12:13 in die Halbzeitpause gehen konnte. Aus dieser kehrte der einzige Aktivposten, Kilian Schweinsteiger, nicht mehr zurück auf’s Spielfeld zurück, was nach dem Kopftreffer wenige Sekunden vor der Halbzeit eine Vorsichtsmaßname war.
Ganz sicher hätte es vielen Trainer angesichts der Leistung der eigenen Mannschaft die Zornesröte ins Gesicht getrieben und er hätte seinem Unmut lautstark kund getan. Auch wenn das der eine oder andere Spieler diesmal erwartet hatte, blieb Trainer Martin Wild ruhig und sachlich, was ihm seine Mannschaft dankte und in der zweiten Halbzeit zum einen erfrischender aufspielte und zum anderen jetzt auch die technische Überlegenheit zum Tragen kam. In der 37 Minuten gelang uns die 16:15 Führung und kurz danach mit dem 18:16 der erste Zweitorevorsprung, der bis Mitte der zweiten Halbzeit auch Bestand hatte. Nach dem 23:21 hatten wir unsere beste Phase, in der uns nicht nur fünf Tore in Folge zum 28:21 gelangen, sondern auch eine doppelte Unterzahlsituation unbeschadet überstanden. Besonders viel Spielfreude zeigte Philipp Schmittner, der in der zweiten Halbzeit neun seiner zehn Tore erzielte. Belebend wirkte sich auch das Einwechseln von Maximilian Lentner aus, der aufgrund seiner Schulterverletzung in der ersten Halbzeit fehlt und eigentlich nicht eingesetzt werden sollte. Aufgrund des Kopftreffers von Kilian Schweinsteiger musste Trainer Martin Wild aber seine Planungen ändern. Nach diesem Vorsprung war das Spiel gelaufen und es konnte zum Schluss ein deutlicher 33:27 Erfolg verbucht werden. Der durfte nach der Leistung der ersten Halbzeit so nicht erwartet werden und die meisten der TuS-Fans stellten sich die berechtigte Frage, warum die Mannschaft erst in der zweiten Halbzeit Handball gespielt hat. Wenn es tatsächlich so sein sollte, dass sich unser Team am jeweiligen Gegner orientiert, können sich die TuS-Fans auf das nächste Heimspiel am 24.11.2012 gegen den TSV Haunstetten freuen, der mit 10:6 Punkten vor uns liegt und dem TSV Lohr den bisher einzigen Minuspunkt zugefügt hat.
Zunächst gilt aber die ganze Konzentration dem Lokalderby beim TSV Unterhaching, wo eigene Gesetze herrschen. Beim TSV muss unser Team ganz sicher konzentrierter das Spiel angehen, wenn sie sich aus den unteren Tabellenregionen etwas absetzten will.
Zum Schluss darf aber noch ein Satz zu der Leistung der Schiedsrichter angefügt werden. Hier waren einige Stimmen unter den rund 250 Zuschauern zu hören, die die Frage aufwarfen, ob sich beide Mannschaften der Leistung der Schiedsrichter angepasst haben oder beide den Leistungen der Mannschaften. Zu der zweiten Möglichkeit ist allerdings anzumerken, dass sich unser Team enorm gesteigert hat. Vielleicht sollte der BHV doch nochmals überlegen, für die Ausbildung seiner SR eine Vereinsbeobachtung einzuführen. Erfahrungen dazu könnte man sich aus der dritten Liga holen.
Ein Für den TuS spielten:
Simon Wicha, Myles Sasse, (Tor)
Philipp Schmittner (10/3), Andreas Krauß, Marcus Hoffmann (1), Christian Haller (2), Stefan Gärtner (3), Korbinian Sparn (1), Nick Huber (1), Kilian Schweinsteiger (5), Maximilian Dück (5), Maximilian Lentner (3), Thomas Gärtner (2)