Von Andreas Gellrich
Fürstenfeldbruck Der TuS Fürstenfeldbruck eilt in der Bayernliga von Sieg zu Sieg und strebt dem Aufstieg in die zukünftige 3. Liga entgegen. Beim 28:24 (12:12) gegen den TSV Rödelsee bekleckerte sich der Spitzenreiter aber nicht mit Ruhm.
Dabei sahen die rund 200 Zuschauer in der Wittelsbacher-Halle zu Beginn eigentlich ein typisches TuS-Spiel. Die Mannschaft von Trainer Robert Hofmann begann in der Abwehr konzentriert und im Angriff kaltschnäuzig. So stand nach sechs Minuten eine 3:0-Führung zu Buche.
Doch was dann folgte, das beschreibt wohl am besten die 28. Spielminute: TuS-Kapitän Martin Wild lief kopfschüttelnd über das Parkett, Keeper Martin Wagner schimpfte lauthals und ein gellendes Pfeifkonzert schallte durch die Wittelsbacher-Halle. Gemeint waren allerdings nicht nur die Aktiven auf dem Parkett, sondern insbesondere die zwei Referees. Stefan Götz und Florian Müller (HC Bamberg) erwischten in Hälfte eins einen rabenschwarzen Tag, pfiffen inkonsequent und eigenwillig. „Da waren schon einige sehr kuriose Entscheidungen dabei“, klagte der Brucker Spielmacher Alexander Raff: „Da die Leistung aber auf beiden Seiten gleich war, fiel das nicht so sehr ins Gewicht.“ Fakt war jedoch: Die Pfiffe der Unparteiischen zerstörten jeden Spielrhythmus.
„Das ist keine Entschuldigung dafür, dass wir unsere Chancen nicht reingemacht haben“, so Raff allerdings weiter. Freie Würfe wurden in Serie vergeben, die Torhüter regelrecht warmgeschossen. Bei insgesamt elf Pfosten- oder Lattentreffern in Hälfte eins, davon vier beim TuS, war auf beiden Seiten nicht mehr nur Pech im Spiel.
Beim TuS lief nach der schnellen 3:0-Führung zunächst nichts mehr: Sieben Minuten gelang gar kein Treffer (3:4/13.), selbst eine Auszeit nach dem 4:6 (15.) brachte keine Sicherheit 6:10 (21.). „Zum Glück haben wir uns vor der Pause dann aber noch gefangen“, sagte Raff. Martin Wild ersetzte den Spielmacher in dieser Phase und war mit zwei Treffern maßgeblich am 10:10-Ausgleich (27.) beteiligt.
Nach dem Seitenwechsel schwächten sich die Gäste schließlich selbst: Radovan Suchy sah nach einem harten Foul an Tobias Prestele die Rote Karte (36.) und in Überzahl setzte sich der TuS entscheidend auf 19:15 (47.). Rödelsee konnte nicht mehr antworten und die Brucker brachten den Sieg glanzlos über die Zeit. Lichtblick war dabei Sebastian Huhn, der sich nach der Pause bei Tempogegenstößen in Szene setzen konnte.
TuS-Tore: Schott 5, Huhn 5, Wild 5/2, Degenhardt 4, Schmittner 4, Stanglmair 1, Sparn 1, Raff 1, Sasgen 1, Prestele 1