Was für ein gebrauchter Abend für die Panther: Aus Erlangen kehrt die Mannschaft von Coach Martin Wild nicht nur mit einer 30:33 (12:13)-Niederlage zurück, sondern muss auch noch den Ausfall von Torhüter Sebastian Allmendinger verkraften. Der Keeper schied nach rund 40 Minuten mit Verdacht auf Kreuzbandriss aus.

Für Wild ist der Verletzung „das Schlimmste an diesem Abend – das Worst-Case-Szenario“. Denn sollte sich die erste Diagnose bei den medizinischen Untersuchungen bestätigen, steht den Panthern nur noch ein Torhüter zur Verfügung: Felix Müller. „Der ist als Nummer drei in die Saison gegangen und steht jetzt alleine da“, sagt Wild. Wie die Panther reagieren, sollte Allmendinger tatsächlich bis Saisonende ausfallen, steht noch nicht fest.

Niederlage Nummer drei im fünften Spiel des Jahres 2024 bewertet Wild angesichts der Szenen um seinen Torhüter eher gelassen. „Das war nur ein Handballspiel, das wir verloren haben.“ Tatsächlich ist mit Blick auf die Tabelle trotz der aktuell schwierigen Phase noch nicht viel passiert. Die Panther bewegen sich immer noch im Bereich der angestrebten Plätze fünf oder sechs. „Wir sollten die sportliche Situation daher nicht überdramatisieren“, sagt Wild.

Dass nach der Niederlage gegen Neuhausen auch in Erlangen nicht mit einem Sieg klappen sollte, war zunächst nicht abzusehen. Die Panther starteten stark in die Partie, gingen schnell erst mit 7:2, dann mit 9:4 in Führung. Mit einer starken 3-2-1-Abwehr, die Wild trotz personeller Probleme überraschend aufbot, generierten die Panther um den defensiv starken Sebastian Meinzer viele Ballgewinne und Gegenstöße.

Und auch die Schlussviertelstunde ging trotz des Verletzungsschocks um Allmendinger mit 11:8 an die Panther. „Aber in den mittleren 30 Minuten des Spiels waren wir so schwach, dass das alles nichts geholfen hat“, konstatiert Wild. In Zahlen heißt das: Die Panther schenkten diese Phase mit 10:20 ab. „Wir haben und von Minute zu Minute im Angriff schwerer getan“, sagt Wild.

Dazu kam, dass Jonas Link und Benedikt Kellner im Rückraum aufgrund fehlender Alternativen durchspielen mussten. „Die beiden haben zwar ihre Tore gemacht, sich aber auch zunehmend schwerer getan“, sagt Wild. Das Duo fand kaum noch Lücken, geriet immer wieder ins Zeitspiel. Zu allem Übel erwischte auch Erlangens Torhüter noch einen Sahnetag.

Ein Lob sprach Wild seiner Mannschaft für die gezeigte Moral in der Schlussphase aus: „Sie haben sich trotz der schweren Situation gewehrt.“ Wirkungsvoll zeigte sich auch die Maßnahme des Trainers, einen siebten Feldspieler zu bringen. „Vielleicht hätte ich das schon früher tun sollen“, sagte Wild selbstkritisch. So kamen die Panther zwischenzeitlich zwar noch einmal auf 25:26 ran. Mehr war an diesem gebrauchten Abend aber einfach nicht mehr drin.

Panther: Allmendinger 1, Müller; Bernhard 4, Silvestri, Riesner 2, Kellner 6, Meinzer, Kerst 4/1, Völker 2, Link 8/1, Pichler, Riemschneider 2, Damm 1, Prestele

Andreas Daschner

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