Oops, wie did it again – Hoppla, wir haben’s schon wieder getan! So manch einer der mitgereisten rund 100 Pantherfans mag eine kleine Abwandlung des Welthits von Britney Spears im Ohr gehabt haben: Denn wie schon im Hinspiel haben die Panther auch das zweite Derby gegen HT München gewonnen. Und wie! Am Ende stand ein nie gefährdetes 31:26 (17:11).

Der bekannt kritische Panthercoach Martin Wild war dieses Mal „total einverstanden damit, was die Jungs gemacht haben“. Und das, wo er doch „selten rundum zufrieden ist“. Dieses Mal schon. Denn die Panther haben im Derby von Beginn an das Zepter übernommen und nicht mehr hergegeben. Und so passierte etwas, das im Handball selten vorkommt: Der Spielplan der Panther ging zu 100 Prozent auf.

Ein wenig mag das auch an der Niederlage vor Wochenfrist gegen Waiblingen gelegen haben. „Das hing schon noch nach“, sagte Wild über die Partie. „Es war schließlich das erste Mal seit fünf, sechs Jahren, dass wir so ein Spiel vergeigt haben.“ Das habe für zusätzliche Motivation gesorgt – sofern diese bei einem Derby überhaupt vonnöten war.

Denn dass die Partie auch fürs Hachinger Tal etwas Besonderes war, war den Panthern ohnehin klar. „Für HT war das quasi das Spiel der letzten Jahre, die Halle war das erste Mal seit langem wieder ausverkauft“, berichtet Wild. Und: „Wir wussten: Da kommt ein topmotivierter Gegner. Umso stolzer ist der Panthercoach, dass seine Truppe gegengehalten hat. „Kämüferischer Handball mit Leidenschaft hat uns immerhin mal bis in die 2. Bundesliga geführt“, sagt er. Dieses Mal hätte seine Mannschaft dieses Niveau von Beginn an gezeigt.

Spätestens ab dem 3:3 übernahmen die Panther das Kommando. Mit einer defensiven Abwehr kamen sie immer wieder zu Ballverlusten – und schickten dann ihre Flügelspieler Florian Bernhard und Felix Kerst auf die Reise Richtung gegnerisches Tor. Mit Erfolg. Die zehn ersten Brucker Treffer der Partie gingen auf das Konto des Duos. Sechsmal traf der überragende Bernhard, viermal Kerst – der auch im weiteren Verlauf noch nachlegte.

Einen Wermutstropfen mussten die Panther bereits in der 25. Minute schlucken. Philipp Hlawatsch kugelte sich beim Fangen des Balls unglücklich den Daumen aus und musste ins Krankenhaus. Han Völker konnte nur wenige Minuten spielen, danach war der Akku wegen seiner Erkrankung leer. Sebastian Meinzer stand zwar im Kader, saß wegen seiner lädierten Schulter aber komplett draußen. Die Folge: Den Panthern standen mit Jonas Link, Benedikt Kellner und Manuel Riemschneider nur noch drei Spieler für den Rückraum zur Verfügung.

Doch auch dafür hatten die Brucker ein Rezept: Wild ließ nun mit einem siebten Feldspieler angreifen. „Um das Tempo und die aggressiver werdende HT-Abwehr aus dem Spiel zu nehmen.“ Die taktische Maßnahme hatte Erfolg. Link und Kellner hatten genug Kraft, um Verantwortung zu übernehmen, der Sieg war praktisch zu keiner Sekunde mehr gefährdet.

Übrigens auch, weil ein Ex-Hachinger eine grandiose Partie gezeigt hat: Panther-Torhüter Sebsatian Allmedinger blieb absolut cool (Wild: „Ich wäre in so einer Situation schon nervös.“) und zeigte an alter Wirkungsstätte eines seiner besten Spiele im Panther-Trikot.

Panther: Allmendinger, Müller; Bernhard 6, Silvestri, Hlawatsch, Riesner 2, Kellner 4, Meinzer, Kerst 11/2, Völker 1, Link 5, Pichler, Riemschneider, Damm 2, Prestele

Andreas Daschner

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