Was ist das Beste nach einem verkorksten Auftritt gegen ein Kellerkind? Ein Derby natürlich. Findet auch Panthercoach Martin Wild. „Da fällt es leicht, den Fokus auf Neues zu richten.“ Und das ist in diesem Fall der HT München, wo die Brucker am Samstag, 19 Uhr, zu Gast sind. Und so war die unnötige Schlappe gegen Waiblingen unter der Woche schnell abgehakt.
Klar, vieles wollen die Panther am Samstag besser machen als noch vor einer Woche. Denn da wollte irgendwie gar nichts so recht gelingen. Vielleicht hat auch das sein Scherflein dazu beigetragen, dass Wild von einer voll motivierten Truppe im Training sprach. Denn schließlich steht Wiedergutmachung auf dem Programm.
Alles eitel Sonnenschein also? Davon kann keine Rede sein. Denn in die Derby-Vorfreude mischen sich auch eine ganze Menge bittere Wermutstropfen. Denn die Grippewelle hat bei den Panthern zugeschlagen. „Die halbe Mannschaft ist krank oder angeschlagen“, sagt Wild. Und so konnten mit Han Völker, Tobias Prestele, Valentin Schell, Marco Silvestri und Felix Kerst eine Handvoll Spieler kaum bis gar nicht trainieren. Wer von denen am Samstag auf der Platte steht? Völlig offen.
Die vielen Fragezeichen überschatten laut Wild die ansonsten gute Trainingswoche freilich. Das Derby wollen die Panther natürlich trotzdem gewinnen. Wie? „Kräfte bündeln und gegebenenfalls improvisieren“, sagt Wild. Denn schließlich wollen die Brucker nicht nur die jüngste Pleite vergessen lassen, sondern ihren Nummer-eins-Status in der Region verteidigen, den sie seit dem Hinspielsieg innehaben.
Einfach wird das freilich nicht nur wegen der personellen Situation. Denn auch die Hachinger benötigen jeden Punkt. Mit nur fünf Zählern bislang auf der Habenseite hinken sie den Erwartungen deutlich hinterher – auch denen von Wild. „Ich finde die bisherige Bilanz schon erstaunlich, da die Mannschaft eine gute Qualität hat“, sagt der Panthercoach – nicht nur mit Blick auf die beiden ehemaligen Panther Korbinian Lex und Yannick Engelmann.
Angesichts der Tatsache, dass in der Vergangenheit meist um die 24 Punkte für den Klassenerhalt nötig waren, muss der HT München also punkten. Dazu kommt, dass die Hachinger eine enge Halle und ein lautes Publikum haben. „Da müssen wir kühlen Kopf bewahren“, sagt Wild. Allerdings auch nicht zu kühl, denn gegen Waiblingen habe die Mannschaft zu wenig Emotionen gezeigt. „Wir müssen die Balance wahren.“
Vor allem baut Wild darauf, dass die Führungsspieler im Kader ihre Rolle wieder besser ergreifen als vor einer Woche. Und wenn dann noch reichlich lautstarke Pantherfans die kurze Fahrt zum Lokalrivalen mit antreten, dann rechnen sich die Panther gute Chancen aus.
Andreas Daschner