Würzburg, Erlangen, Günzburg – das waren für die Panther zuletzt Derbys. Spiele gegen Teams aus den am weitesten entfernten Ecken Bayerns. Doch das ändert sich nun. Am Samstag kommt der erste Derbygegner in S-Bahn-Reichweite seit vielen Jahren in den Pantherkäfig. Das Duell mit dem HT München steht um 19.30 Uhr auf dem Programm.
„Es kann eigentlich nicht besser losgehen“, sagt Panthercoach Martin Wild über das erste Heimspiel der neuen Saison. Anders als in den Vorjahren verspüre er vor der Premiere im Pantherkäfig dieses Mal „komischerweise keinerlei Anspannung oder Druck, sondern die reine Vorfreude“. Wild geht davon aus, dass die Hachinger mindestens 200 Fans mitbringen, die Halle ausverkauft und die Stimmung entsprechend elektrisierend sein wird.
Auch wenn es nach dem Auftaktsieg in Waiblingen vor Wochenfrist gleich wieder gegen einen Aufsteiger geht, sieht Wild seine Panther nicht in der Favoritenrolle. „Das wird ein temporeiches, offenes Spiel mit viel Emotionen“, so seine Prognose. Dass sich seine Panther bei einer möglichen Niederlage blamieren könnten, davon will Wild nichts hören. „Solche Gedanken müssen aus den Köpfen der Spieler raus.“
Grund dafür: Haching hat eine erfahrene Mannschaft. Dazu kommen die Derbygesetze, die bekanntermaßen ihren eigenen Charakter haben. „Eine Niederlage wäre keine Blamage“, so Wild. Auf der anderen Seite gebe es aber ganz viel zu gewinnen. „Saisonübergreifend sind wir seit acht Spielen ungeschlagen“, hat Wild beim Blick zurück erkannt. „Diese Serie wollen wir am Leben halten.“
Und natürlich stehen auf dem Feld ganz besondere Duelle im Mittelpunkt. Denn mit Yannick Engelmann und Korbinian Lex stehen der vergangenen beiden Spielführer der Panther nun auf Seiten der Hachinger. Ebenso ist Trainer Johannes „Danger“ Borschel aus seiner aktiven Zeit im Panthertrikot ein guter Bekannter. Auf Brucker Seite hat indessen das Torhüterduo Ivan Bilic und Sebastian Allmendinger eine HT-Vergangenheit.
Viele alte Freundschaften also. „Aber die ruhen am Samstag für 60 Minuten“, sagt Wild. Denn klar ist: Beide Teams werden das erste Oberbayernderby in der 3. Liga seit vielen Jahren für sich entscheiden wollen. Dass bildlich gesprochen böses Derbyblut fließen könnte, glaubt Wild indessen nicht. „Nach dem Spiel werden wir uns sicher auf das eine oder andere Bier zusammensetzen.“
Kadertechnisch kann der Brucker Übungsleiter auf die Truppe bauen, die schon in Waiblingen erfolgreich war – eventuell mit einer Ergäzung. Felix Kerst, der am ersten Spieltag noch mit einem Infekt gefehlt hatte, konnte unter der Woche schon wieder trainieren. Ein Kurzeinsatz steht im Raum, wie Wild sagt: „Vielleicht reicht es bei ihm schon für ein paar Minuten.“ Zu wünschen wäre es dem Torjäger. Denn wer fehlt schon gerne ausgerechnet beim Derby.
Andreas Daschner