– VfL Pfullingen entführt mit dem 38:39 (17:17) beide Punkte aus dem Pantherkäfig –
Handballherz was willst du mehr, kann man berechtigt nach dem temporeichen und kampfbetonten Spitzenspiel fragen. Als Pantherfan hätte man sich natürlich einen Sieg gewünscht, der durchaus möglich war, wie es auch Trainer Martin Wild einschätzte. Er führte allerdings auch aus, dass der Sieg der Gäste trotz des sehr knappen Spielverlaufes letztlich nicht ganz unverdient war, auch wenn Gästetrainer Daniel Brack von ein „glücklichen“ Sieg sprach.
Es war das erwartet enge Spiel, in dem Kleinigkeiten den Ausschlag über Sieg oder Niederlage geben würden. Aber was waren das für Kleinigkeiten, die trotz der erzielten 38 Tore doch nicht für einen Punktgewinn reichten. Vereinfacht könnte man sagen, dass die zwei zu Beginn des Spiel vergebenen Siebenmeter die Niederlage besiegelten. Es war aber auch so, dass wir mehr Kraft und Zeit aufwenden mussten, um zum Torerfolg zu kommen. Im Gegenzug zeigten die Gäste ein brillantes Tempospiel und kamen so zu einfacheren Toren. Das wurde auch von Trainer Martin Wild so gesehen und ein Spieler führte es so aus, dass wir für ein Tor gut eine Minute benötigten und der VfL mit der schnellen Mitte nur fünf Sekunden. Auch wenn unsere Torhüter ihr Team mit guten Paraden immer wieder ins Spiel brachten, hatte man als Außenstehender so das Gefühl, dass der Gästetorhüter mehr „wichtige“ Bälle hielt, auch wenn er nur einen Ball weniger aus seinem Tor holen musste als Michael Luderschmid und Ivan Bilic. Nach anfänglich ausgeglichenem Spielverlauf, in dem wir bis zum 4:4 in der 6. Minute auch in Führung lagen, konnte sich der VfL in der Folgezeit bis zur 12. Minute auf 5:8 absetzen. Schon in dieser Phase wurde die eine und andere Chance nicht genutzt, was vielleicht auch dazu beigetragen hat, dass auch in der Abwehr nicht die Sicherheit zu erkennen war, die unser Team in der ersten Spielen gezeigt hat. Der offene Schlagabtausch mit Vorteilen für die Gäste setzte sich fort bis zum 11:14 in der 20. Minute, ehe unserem Team innerhalb von drei Minuten der Ausgleich zum 14:14 glückte. Trotz guter Gelegenheiten war es uns nur noch einmal vergönnt in Führung zu gehen, als Yannick Engelmann in der 28. Minute den 17:16 Führungstreffer erzielen konnte. Den Rückstand glich der VfL zm 17:17 Halbzeitstand aus.
Mit dem Anwurf zur zweiten Halbzeit gelang den Gäste die erneute Führung, die sie bis zum Endstand auch nicht mehr abgaben. Egal ob sie mit nur einem, zwei oder drei Toren führten, wie z.B. mit dem 29:32 in der 50.Minute, konnte sie sich ihrer Führung nie sicher sein. Die war innerhalb von nur zwei Minuten und dem 32:32 weg. Was man unserer Mannschaft wahrlich nicht vorwerfen kann ist mangelnder Einsatz und Siegeswille. In einigen Phasen des Spieles hatte sie nach dem erzielten Ausgleich die Gelegenheit auch mal in Führung zu gehen, aber es sollte einfach nicht sein. Es waren Kleinigkeiten oder auch nur Pech, wie bei zwei Lattenkrachern von Alexander Leindl, die eine Führung verhinderten. Ob es mit einer Führung anders verlaufen wäre ist reine Spekulation. Routiniert und clever nutzten die Gäste die sich bietenden Chancen und konnten so nicht unverdient mit dem 38:39 die Heimreise antreten.
Natürlich ist jede Niederlage ärgerlich und hat meist auch ihre Gründe. Die herauszufiltern wird nicht einfach sein. Wir sind uns aber sicher, dass es Trainer Martin Wild schaffen wird die positiven Eindrücke, wie z.B. die 38 Tore, aber auch die 39 Gegentore entsprechend aufzuarbeiten. Dafür hat er jetzt 14 Tage Zeit, ehe am Sonntag, den 09.10.2022, mit dem Auswärtsspiel beim HBW Balingen-Weilstetten II ein weiterer schwerer Gegner auf unser Team wartet. In der letzten Saison konnten wir mit dem 27:27 Unentschieden erstmals einen Punkt entführen und sollte Motivation genug sein, dass dies mindestens wieder so möglich sein sollte. Die Abwehrreihen beider Vereine sind ähnlich kompakt. Wenn wir das kleine Plus an erzielten Toren gegenüber Balingen auch im Spiel nutzen können, sollte ein Erfolg möglich sein.
Für den TuS spielten:
Tor:, Michael Luderschmid, Ivan Bilic,
Alexander Leindl (4), Marco Silvestri, Philipp Hlawatsch (2), Sebastian Meinzer (5), Felix Kerst (7/5), Yannick Engelmann (5), Jonas Link (5), Johannes Stumpf (6), Valentin Schell, Julian Prause (2), Florian Scheerer (1), Manuel Riemschneider (1), Ole Schwagerus, Tobias Prestele