Was für ein Abend im Pantherkäfig: Gut 800 Zuschauer und zwei Mannschaften setzten beim Benefizspiel der Panther gegen eine BHV-Auswahl ein deutliches Zeichen für Solidarität und Frieden. Die Einnahmen der Partie kommen der Aktion Deutschland Hilft für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zugute.
Dominik Klein, Weltmeister von 2007, war für die Auswahl des Bayerischen Handballverbands am Ball und zeigte sich beeindruckt: „Man geht nicht unbedingt mit den allerhöchsten Erwartungen in so einen Abend“, meinte er. Doch der Ex-Profi wurde mehr als positiv überrascht. „Das Interesse war im Vorfeld schon groß, und es ist einfach schön, dass alle dabei waren und die Spendensumme damit gesteigert wurde“, sagte er mit Blick auf die vollen Ränge.
Klein war nicht der einzige namhafte Akteur auf dem Feld. Unter anderem gaben sich auch der Ex-Großwallstädter Michael Spatz und eine Handvoll Spieler aus Rimpar die Ehre. Pantherfans kamen zudem auf ihre Kosten, weil sie einige ihrer alten Helden wie Alexander Raff und Johannes Stumpf wieder in der heimischen Halle zu sehen bekamen. „Die Spieler sind zum Teil aus dem hohen Norden angereist, weil sie nicht mehr in Bayern zuhause sind“, freute sich Klein.
Die Solidaritätsbekundungen rührten auch Sascha Gladun, den Generalsekretär des ukrainischen Handballverbands, sichtlich. „Es ist eine Super-Veranstaltung und eine wahnsinnige Atmosphäre“, sagte er. „Für unser Land ist es ein sehr wichtiges Zeichen, dass jemand hinter uns steht.
Dass Handball helfen kann, zeigte sich an diesem Abend deutlich. Neben den Eintrittgeldern gab es auch Einnahmen aus Losverkäufen. Zu gewinnen gab es diverse Trikots mit Unterschriften – unter anderem ein Trikot des THW Kiel – und ein eigens für den Abend angefertigtes Taktik-Board. Auch T-Shirts vom Benefizspiel wurden verkauft.
Und Handball wurde natürlich auch gespielt. Die Panther traten dabei in den ukrainischen Farben Blau und Gelb an – in Trikots die von Maxisport Max Brunner gestellt wurden. Eine Zeit lang wurde sogar einigermaßen ernsthaft Handball gespielt, wobei sich vor allem Rimpars Torhüter Max Brustmann im Kasten der BHV-Auswahl auszeichnete.
Mit fortlaufender Spieldauer stand dann aber natürlich die Show im Mittelpunkt. Spektakuläre Anspiele gab es ebenso zu sehen wie einen verwandelten Siebenmeter gegen zwei Torhüter. Viel Applaus gab es für den erst 14-jährigen Max Lochmann, Sohn des ukrainischen Nationaltrainers Vyacheslav Lochmann, der vor dem Krieg nach Bayern geflohen ist. Der junge Handballer stand seinen Mann in der BHV-Auswahl und erzielte sogar drei Treffer.
Panthercoach Martin Wild trat auch in Aktion – allerdings nur ein einziges Mal nach Ablauf der regulären Spielzeit. Er verwandelte einen (vom Schiri geschenkten) Siebenmeter für seine Panther – und das ausgerechnet gegen seinen alten Weggefährten Martin Wagner, der das Gehäuse des Teams Bayern hütete. Dass Wild damit das Spiel zum 32:32-Endstand ausglich, war an diesem gelungenen Abend aber geschenkt.
Ein besonderer Dank geht außerdem an die Familie Kohlfürst, die den ukrainischen Gästen des Benefizspiels kostenlos Zimmer für die Übernachtung zur Verfügung gestellt haben. Das Ergebnis aller Bemühungen war ein rundum beeindruckender Abend unter dem Motto #handballkannhelfen.
Andreas Daschner