Die Panther haben das Auftaktspiel ins Handballjahr 2022 verloren. Mit 32:35 (16:17) mussten sich die Brucker den Gästen aus Pfullingen im Spitzenspiel geschlagen geben. Platz zwei ist damit erst einmal Futsch. Ein Wort zog sich durch alle Spielanalysen: Fehler.

„Wir haben zu viele Fehler gemacht“, sagt beispielsweise Torhüter Michael Luderschmid, der überraschend sein Comeback nach einer Schambeinentzündung feierte. „Es waren zu viele Fehler heute“, erklärte Kapitän Korbinian Lex. „Pfullingen hat wesentlich weniger Fehler gemacht“, sagt Co-Trainer Hendrik Pleines.

Der vertrat den erkrankten Cheftrainer Martin Wild, was vielleicht auch ein Faktor war. „Die Vorbereitung war sicher nicht ideal ohne den Chefcoach“, sagt Pleines. „Nichtsdestotrotz haben wir uns gut vorbereitet.“ Auch kämpferisch sei der Mannschaft kein Vorwurf zu machen. Und doch sei die Aufarbeitung des Spiels am Ende simpel: „Wir verschießen drei Siebenmeter, wir haben viele freie Würfe, die der Pfullinger Torhüter wegnimmt, wir bekommen unsere gewohnte Zweikampfqualität nicht auf die Platte.“ Und so gehe man mit einer Drei-Tore-Niederlage aus dem Spitzenspiel.

In der Tat leisteten sich die Panther vor allem zu Beginn zu viele Unzulänglichkeiten in der ansonsten so starken offensiven 3-2-1-Abwehr. Pfullingen konnte immer wieder Lücken in den Defensivreihen ausnutzen. Erst als die Panther auf eine defensive 6-0-Abwehr umstellten, lief es besser. Zwischenzeitlich stand sogar eine 21:20-Führung auf der Anzeigetafel.

Doch dann schlichen sie sich wieder ein: die Fehler. Exemplarisch dafür steht eine Situation kurz vor Schluss, als die Panther denn Ball eroberten und das Pfullinger Tor leer war. Doch irgendwie flog das Leder ins Aus. Die Chance zum Gegenstoß auf den leeren Kasten war vertan.

Dass die Panther sieben Spieltage vor Ende der Vorrunde einen Punkt hinter Pfullingen auf Platz drei liegen, will Pleines noch nicht als Vorentscheidung verstehen. „Die Saison ist noch lang, das wird ein enges Rennen“, sagt er. Entscheidend könnten dabei nicht nur sportliche Aspekte sein. „Wir wissen alle nicht, was noch kommt, wie sich die Pandemie entwickelt und wer wann und wie zur Verfügung steht.“ Die Einschläge würden gefühlt immer näher rücken“, sagt der Co-Trainer mit Blick auf mögliche Quarantäne-Anordnungen.

Fakt sei aber, dass man wieder aus dem negativen Fahrwasser der vergangenen Wochen rauskommen müsse. „Wir haben gegen Willstätt knapp verloren, gegen Kornwestheim einen Punkt gelassen, lagen in Günzburg zur Pause hinten und haben jetzt das Spitzenspiel verloren.“ Es sei wichtig, dass die Panther wieder zu ihren Tugenden fänden: Zweikampfqualität, Tempospiel und eine gute Abwehr-Torwart-Kombination. „Wenn wir das auf die Platte bringen, sind wir schwer zu schlagen. Wenn nicht, dann können wir auch gegen jeden Gegner verlieren.“

Andreas Daschner

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