Ohne dreieinhalb habe man quasi gespielt, sagte Co-Trainer Hendrik Pleines nach der unglücklichen 28:29 (14:16)-Niederlage der Panther in Willstätt. Ein zusätzlicher halber Ausfall, weil dieser nicht den Spielerkader betraf: Coach Martin Wild musste erkrankt zuhause bleiben, Pleines vertrat ihn als hauptamtlicher Strippenzieher am Spielfeldrand.
„Es ist natürlich nicht mein erstes Spiel als verantwortlicher Coach gewesen“, sagt der erfahrene Pleines. Allerdings kenne Wild die Mannschaft seit zwölf Jahren. Sein Fehlen sei somit natürlich auch ein Faktor gewesen. Zumal die Brucker neben Sebastian Meinzer und Tobias Prestele auch noch auf ihren Spielmacher Yannick Engelmann verzichten mussten. Der litt an einer Fußverletzung und konnte daher nicht auflaufen.
„Das waren große Hypotheken“, sagt Pleines. Und trotzdem lieferten die Panther in Willstätt eine respektable Leistung ab, zumal die Hausherren jüngst gegen Pfullingen gezeigt hatten, dass sie im Aufwind sind. Erst in der Schlusssekunde war die Niederlage des TuS besiegelt – und das auch noch äußerst unglücklich: Der an diesem Abend mit sieben Treffern sehr starke Stephan Seitz scheiterte ausgerechnet mit dem letzten Wurf der Partie im Torhüter.
Ohnehin ging es in der letzten halben Minute der Partie drunter und drüber. Willstätt hatte eine Auszeit genommen, dann aber den Ball vertändelt. Es folgte der Aufreger des Spiels: ein Pfiff des Schiedsrichters, den dieser offenbar selbst nicht so recht erklären konnte. „Er hat sich nach dem Spiel jedenfalls dafür entschuldigt“, sagt Pleines. Wie auch immer blieb Willstätt durch die Entscheidung im Ballbesitz.
Was wie die Vorentscheidung aussah, war das aber nicht. Denn nur fünf Sekunden später verloren die Willstätter erneut den Ball. Die Chance für die Panther zum Ausgleich, die sich den Spielzug in einer Auszeit zurecht legten. Und der funktionierte dann auch – bis auf den bitteren Abschluss.
Ein paar Kritikpunkte hatte Pleines aber trotz des kämpferisch starken Auftritts der Panther ausgemacht. „Wir hätten gegen den siebten Feldspieler besser spielen können“, sagt er. Von dieser Option machten die Willstätter früh und ausgiebig Gebrauch, ohne dass die Panther ein dauerhaftes Rezept dagegen gefunden hätten. Auch die Tatsache, dass die Brucker drei von fünf Siebenmetern verworfen haben, rächte sich am Ende im engen Spiel. „Wenn man mit so großen Hypotheken seine Chancen nicht nutzt, dann wird’s schwer“, sagt Pleines.
Andreas Daschner