Der Kräfteverschleiß der vergangenen Wochen war doch zu hoch: Lediglich eine Halbzeit lang war die Partie zwischen den Panthern und der HSG Konstanz das erwartete Spitzenspiel. Danach ging der Mannschaft von TuS-Coach Martin Wild die Kraft aus. Das 32:38 (17:15) bedeutet die erste Saisonniederlage für die Panther im zehnten Spiel.

Gleich nach Spielende machte Wild klar, dass die Niederlage seine Truppe nicht umwerfen wird. „Wir haben 18:2 Punkte und es gibt noch ein Rückspiel“, sagte er. Daher könne man mit der Gesamtsituation zufrieden auf das bisher geleistete stolz sein. Überhaupt, so der Coach, tue er sich schwer damit, seiner Mannschaft für die Niederlage Vorwürfe zu machen.

„Ich glaube, es hat jeder gesehen, dass wir nicht unsere gewohnte Eine-gegen-Eins-Stärke, unsere gewohnte Wurfqualität, die gewohnte Beinarbeit in der Abwehr und in der zweiten Halbzeit auch nicht mehr unsere gewohnte Torhüterleistung gezeigt haben“, sagte Wild. Die Spieler seien heute einfach zu schwach gewesen – und zwar zu schwach im wörtlichen Sinne. „Wer den Jungs in die Augen gesehen hat, konnte erkennen, sie sind am Ende.“

Der Panthercoach betonte, dass er nicht auf der angespannten Personalsituation herumreiten und auch keine Ausreden suchen wolle. „Aber es war offensichtlich, dass die Jungs nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte waren. Gegen eine Mannschaft wie Konstanz mit ihrem breiten Kader und dem starken Tempospiel werde es dann schwer.

Das bildete sich auch im Spielverlauf ab. In der ersten Halbzeit sahen die rund 1000 Fans im ausverkauften Pantherkäfig einen guten Auftritt der Brucker und teil auch noch spektakuläre Paraden von Louis Oberosler. Dass da schon der eine oder andere freie Wurf vor allem von den beiden Toptorschützen Max Horner und Yannick Engelmann nicht im Ziel landete, ließ sich noch verschmerzen.

Anders nach dem Seitenwechsel. „Da gingen uns schlicht und ergreifend die Kräfte aus“, sagte Wild. Konstanz leistete sich hingegen so gut wie keine Fehler mehr und zog daher schnell Tor um Tor davon.

Für Verstimmung sorgte am Ende noch eine Auszeit der Konstanzer 15 Sekunden vor Schluss, als bereits der spätere Endstand von 32:38 auf der Anzeigetafel stand. Dem Vorwurf der Respektlosigkeit trat HSG-Coach Jörg Lützelberger bei der Pressekonferenz entgegen. Das Gegenteil sei der Fall. „Ich kann mir gut vorstellen, dass es beim Rückspiel um die Meisterschaft geht und dann Fürstenfeldbruck mit sechs Toren führt.“ Er habe also nur das beste Ergebnis für das Rückspiel herausholen wollen.

Andreas Daschner

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