Der gebürtige Landshuter Max Lentner (21) spielt seit 5 Jahren für den TuS. Das Handballspielen hat er in der niederbayerischen Landeshauptstadt erlernt. Am Samstag gastieren die Brucker Panther in seiner Heimat, wenn es heißt der Tabellenfünfte empfängt den Spitzenreiter. handballaktuell hat sich vor dem prisanten Duell mit dem TuS-Spielmacher unterhalten.

ha: wann hast Du mit dem Handballspielen in Landshut angefangen? 

ML: Relativ spät, erst mit 13 Jahren. Vorher habe ich – eigentlich seit ich laufen konnte – leidenschaftlich im Verein Fußball gespielt. Das lief die ersten beiden Jahre im Handballverein auch noch parallel so weiter, bis ich es irgendwann leid war, immer die Entscheidung für die eine oder andere Seite treffen zu müssen. Nach einigem Grübeln fiel die Wahl dann aus heutiger Sicht glücklicherweise auf den Handballsport. 

 

ha: wie bist Du zum Handball gekommen?

ML: Mein erster wirklicher Kontakt mit Handball war während der in Athen stattfindenden Sommerolympiade 2004. Ich bin dabei zufällig über eine Handballübertragung im ZDF gestolpert. Es lief das bis heute legendäre Viertelfinale zwischen Deutschland und Spanien, das Deutschland erst nach zweimaliger Verlängerung und anschließendem 7-Meter-Werfen für sich entscheiden konnte. Das was da ablief hat mich so fasziniert, dass ich mir am nächsten im Sportgeschäft einen Handball geholt habe. Über Schulmannschaft und einen Klassenkameraden, kam ich dann zum ersten Vereinstraining und ab da nahmen die Dinge ihren Lauf.

 

ha: im Alter von 16 Jahren bist Du dann zum TuS gewechselt. Wie kam es zu der Entscheidung und hast   Du jemals diesen Schritt bereut?

ML: Nein, definitiv kein einziges Mal! Meine Beweggründe für einen Wechsel waren damals, dass ich die – für die Entwicklung eines junge Spielers doch sehr wichtigen letzten beiden A-Jugend Jahre – unbedingt in der damals noch höchstmöglichen Spielklasse, der A-Junioren Bayernliga bestreiten wollte. Das erschien zum damaligen Zeitpunkt in Landshut sehr schwierig, sodass ich nach abwägen einiger anderer Optionen letztlich voller Überzeugung den Schritt nach Fürstenfeldbruck wagte.

 

ha: Ihr spielt eine tolle Saison und steht mit 28:4 Punkten und 5 Zählern Vorsprung auf Platz 1. Wie überrascht bist Du über den Saisonverlauf?

ML: Einerseits bin ich nicht vollkommen überrascht, wie sich die Dinge in dieser Saison soweit für uns entwickelt haben, denn wir haben eine tolle und talentierte junge Truppe mit einigen erfahren Routiniers als wichtige Stützpfeiler. Zudem ein hervorragend organisiertes Umfeld und einen spitzen Trainer. Eigentlich also beste Vorraussetzungen um in diesem Sport erfolgreich zu sein. Andererseits konnte natürlich niemand damit rechnen, dass wir als Mannschaft so schnell aus diesen Möglichkeiten Kapital schlagen. Auch wir, in unserer Vereins- und mannschaftinternen Selbsteinschätzung zu Rundenbeginn, haben nicht mit einem derartigen Saisonverlauf bis zum heutigen Tag gerechnet. Gerade die bisher über weite Strecken von uns gezeigte Konstanz, haben wir mit der oben angesprochenen extrem jungen Altersstruktur und dem abermals vor der Saison notwendigen großen Umbruch so nicht erwartet.

 

ha: worauf führst Du den Erfolg bislang zurück?

ML: Die bereits erwähnten Faktoren bilden hier sicherlich den Grundstein. Dazu kommt eine extrem intensive und qualitativ hochwertige Vorbereitung und natürlich die gewisse Leidenschaft, die jeder einzelne seit Mitte Juni in jede Trainingseinheit und jedes Spiel steckt. Zu guter Letzt spielt sicherlich auch das oft beschworen Quentchen Glück eine nicht unerhebliche Rolle, das man nunmal in der ein oder anderen Situation im Verlaufe einer Saison benötigt, um Erfolg zu haben. 

 

ha: das Hinspiel habt Ihr mit 43:26 sehr deutlich gewonnen. Du warst mit 8 Toren einer der überragenden Akteure. Warst Du besonders motiviert?

ML: Spiele gegen den Heimatverein sind mit Sicherheit für jeden Sportler immer etwas besonderes. Das da eine Schippe Extra-Motivation dabei ist, ist denke ich ganz selbstverständlich. 

 

ha: das Spiel am kommenden Samstag hat also einen besonderen Stellenwert für Dich?

ML: Definitiv ! Vor allem die Spiele in Landshut sind schon etwa besonders.

 

ha: im Hinspiel hat dich Trainer Martin Wild wie so oft in der Saison auf Rückraum Mitte eingesetzt. Eine Reaktion auf den Abgang von Philipp Schmittner. Du erntest dafür sehr viel Lob. Wie überrascht warst Du darüber und wie wohl fühlst Du dich auf dieser Position?

ML: Anfangs war die neue Position als Spielmacher für mich als gelernten Rückraum-Linken natürlich erstmal ungewohnt. Doch ich fand die Rolle des Mittespielers schon immer sehr interessant und reizvoll, so dass ich es als tolle Herausforderung sehe mich auch auf dieser Position behaupten zu können und dem Team somit nach Phillips Abgang weiterzuhelfen. Jedes Spiel und jede Trainingseinheit ist momentan ein neuer Lernprozess für mich und ich versuche die Automatismen der Position immer weiter zu verinnerlichen, um die neue Rolle bestmöglich auszufüllen.

 

ha: gibt es noch Spieler im Team der TG Landshut mit denen Du in der Jugend zusammengespielt hast?

ML: Aus meiner ehemaligen Jugendmannschaft sind lediglich Maxi Hueber und Hansi Christ im aktuellen Kader. Hübi hat sich jedoch leider gegen Ende der Hinrunde schwer am Knie verletzt und kann am Wochenende nicht mitwirken. Auf diesem Wege noch einmal eine schnelle und erfolgreiche Reha!

 

ha: wo liegen die Stärken von Landshut?

ML: Landshut verfügt über eine sehr gute Truppe, die auf keiner Position unterschätzt werden darf. Vor allem ihr oft beschworener Triple-A Rückraum und deren Zusammenspiel mit Spielertreiner „Mäx“ Böhner stechen hier sicherlich hervor.

 

ha: wer gewinnt am Samstag?

ML: Ich denke es wird ein intensiv geführtes Spiel auf hohem Bayernliganiveau, aus dem wir am Ende knapp, aber verdient als Sieger hervorgehen werden.

 

 


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