Niederlage in Landsberg
Blamage oder genialer Coup des Ex-Coaches? Die Landesligisten vom TuS Fürstenfeldbruck haben dem bisher sieglosen und als Absteiger feststehenden TSV Landsberg den ersten Sieg beschert. Nach einer schwachen Angriffsleistung in der letzten Viertelstunde schlichen die Brucker beim Team von Ex-Coach Robert Hofmann mit 24:30 (12:13) als Verlierer vom Parkett.
„Wiggerl“ Hofmann ist in der Kreisstadt ein alter Bekannter. Er hatte den TuS vor zwei Jahren in die 3. Liga geführt, ehe er seinen Posten zugunsten von Martin Wild räumen musste. Er heuerte in Landsberg als Jugend-Koordinator an und übernahm nach der sportlichen Talfahrt in dieser Saison das Kommando auf der Trainerbank. Mit diesem Überraschungscoup übte der 43-Jährige späte Rache an seinem Ex-Klub.
Wenn der Tabellendritte eine Klatsche gegen das Schlusslicht kassiert, spricht man eigentlich von einer Blamage. Doch Manuel Hattenberger relativierte die Niederlage: „Nein, eine Blamage war das nicht. Landsberg hat gut und kompakt gespielt. Man sieht ‚Wiggerls‘ Handschrift.“ Der 31-Jährige hatte obendrein mit Personalsorgen zu kämpfen, da die U19 und die in der Bezirksoberliga gegen den Abstieg kämpfende dritte Mannschaft zeitgleich spielten und ihr Personal abzogen. So trat der TuS in Landsberg nur mit sieben Feldspielern an, was in der Schlussphase zu konditionellen Problemen und einer indiskutablen Wurfquote führte. Bis zum 19:22 (50.) waren die Brucker in Schlagdistanz, dann setzte sich Landsberg ab. Den schlafmützigen Auftritt zu Beginn beider Halbzeiten mit einer 1:6 bzw. 1:5-Serie entschuldigt dies aber nicht.
© Andreas Gellrich
TuS-Tore: Schweinsteiger 9, Krammer 4, Drechsler, 4, Kaulitz 4/2, Huhn 2, Göttler 1