Nur Einsatz- und Siegeswille reicht nicht
TuS muss der nach kämpferischem Einsatz personeller Situation Tribut zollen und verliert mit 23:28 (13:11) Toren gegen die routinierte TSG Söflingen
Was hilft die Erkenntnis, dass man auch gegen eine etablierte Mannschaft wie die TSG Söflingen mithalten könnte, wenn zum Schluss doch wieder eine Niederlage vermeldet werden muss. Es hilft insofern, dass, wenn sich die personelle Situation wieder verbessert und auch ein wenig das Glück zurückkehrt, wir hier auch Siege vermelden können. Die Grundeinstellung der Mannschaft stimmt und auch die Fehler reduzieren sich, so dass wir nach drei Niederlagen nicht gleich von unserem Saisonziel abrücken dürfen und dies auch nicht werden.
So, als hätten sich die Schiedsrichter abgesprochen, was natürlich nicht der Fall ist und hier in keinster Weise unterstellt werden soll, wurde auch im Spiel gegen die TSG Sölfingen frühzeitig ein Leistungsträger durch zwei Zeitstrafen „aus dem Spiel“ genommen, so dass Trainer Martin Wild wieder gezwungen war, seine taktischen Überlegungen schnell zu überdenken. War es im ersten Spiel Tobias Prestele, der nach sieben Minuten seine zweite Zeitstrafen absitzen musste, traf es beim Auswärtsspiel in der achten Minute Hendrik Pleines. Im Spiel gegen dies TSG dauerte es „immerhin bis zur elften Minute“, ehe Spielmacher Alexander Raff mit seiner zweiten Zeitstrafe an der Reihe war. Um nicht frühzeitig einen Führungsspieler zu verlieren, beordnete ihn Martin Wild auf die Bank und Ramin Shateri übernahm seinen Part.
Nach dem 0:2 und 1:3 kam unser Team über eine gut organisierte Abwehr besser ins Spiel, glich zum 3:3 aus und baute nach der 4:3 Führung bis zur 20. Minute diese auf 10:6 aus. Hier sahen sich einige Spieler wohl schon auf der Siegesstraße, da plötzlich „gezaubert“ wurde, statt weiterhin konsequent die Torchancen zu nutzen und den Vorsprung auszubauen. Während wir eine Überzahlsituation nicht nutzen konnten, zeigten uns die routinierten Gäste wie es geht und verkürzten auf 10:8. Unsere kleinen Unzulänglichkeiten stärkten die Söflinger, die auf 11:11 ausgleichen konnten, ehe uns doch noch zwei Tore zum 13:11 Halbzeitstand gelangen. Zuvor musste aber Alexander Raff noch seine dritte Zeitstrafe hinnehmen, so dass er der Mannschaft für den Rest des Spieles nicht mehr zur Verfügung stand. Dies sollte im Laufe des Spieles noch entscheidend sein, da ein weiterer Rückraumspieler nicht mehr zur Verfügung stand.
In der Halbzeitpause war Trainer Martin Wild insgesamt mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden, sprach auch nur kurz die ausgelassenen Chancen an und forderte mehr Druck auf das gegnerische Tor.
Das konnte die Mannschaft zunächst auch noch sehr gut umsetzen und den Vorsprung bis zum 16:11 ausbauen. Mit zunehmender Spieldauer schwanden aber die Kräfte und der Druck aus dem Rückraum, da uns die Alternativen fehlten. So rekrutierte sich der Rückraum zeitweise aus Spielern, die in der letzten Saison noch in der 2. Mannschaft in der Landesliga spielten. Dazu steigerte sich der Söflinger Torhüter, so dass der Vorsprung Tor um Tor schmolz und Söflingen in der 48. Minute zum 21:21 ausgleichen konnte. Juraj Pekar im Tor versuchte zu halten, was es zu halten gab, konnte aber trotz einer sehr guten Leistung nicht verhindern, dass die TSG in Führung ging. Danach spielten die Gäste ihre Routine aus und konnte zum Schluss einen 23:28 Erfolg feiern. Somit hängen wir weiterhin am Tabellenende fest und können nur hoffen und daran arbeiten, dass sich die personelle Situation verbessert. Ob dies im nächsten Spiel bei der TSG Haßloch schon der Fall sein wird, darf bezweifelt werden. Dazu ist nach jetzigen Stand zu befürchten, dass auch Ramin Shateri ausfallen wird, der nach einem rüden Schlag ins Gesicht nach dem Spiel im Krankenhaus noch behandelt werden musste, wo eine Gehirnerschüttern festgestellt wurde und er vermutlich am kommenden Wochenende nicht spielen kann.
Auf Trainer Martin Wild wartet somit noch viel mehr Arbeit. Vor allem gilt es jetzt, die Lücke von Andreas Krauß in der Abwehrmitte zu schließen, der am 01.10.2010 ein Auslandsstudium beginnt und vermutlich erst in der Rückrunde der Mannschaft wieder zur Verfügung stehen wird. Wie wichtig er für die Mannschaft im Abwehrzentrum war, zeigte sich nicht erst durch dessen Leistung gegen Söflingen. Trotz der weiteren Rückschläge fahren wir am kommenden Samstag nicht nach Haßloch, um uns dort die prognostizierte Niederlage abzuholen, sondern werden versuchen, auch dort für eine Überraschung zu sorgen.
Für den TuS spielten:
Tor: Juraj Pekar, Michael Reinhardt,
Christian Wallnitz, Philipp Schmittner, Andreas Krauß, Hendrik Pleines (5), Korbinian Sparn (3), Ramin Shater (2), Alexander Raff (1), Sebastian Huhn (3), Stefan Gärtner, Maximilian Dück (3), Bastian Klug, Tobias Prestele (6),
Zurück